Die Zeitschrift ist ab heute (13.02.2013) im Handel!
Am Samstag bekam ich neben dem Cakepopmaker von Tchibo auch die erste Ausgabe einer ganz neuen Zeitschrift vorab schon zugeschickt. Die Zeitschrift heißt Torten dekorieren und widmet sich voll und ganz dem Thema Fondant, Blütenpaste und Spritzglasur, was ich super finde, weil es momentan auf dem deutschen Markt einfach keine vergleichbare Zeitschrift gibt. Motivtorten sind in Deutschland nämlich im Vergleich zum angloamerikanischen Raum nach wie vor recht unbekannt, und dementsprechend sehen leider oftmals die Rezepte dazu in gängigen und sonst wirklich auch schönen Kochzeitschriften aus. Krumm und schief, grob gearbeitet und recht unkreativ.
Preis und Beilagen
Die erste Ausgabe von Torten dekorieren kostet nur 1,50 € und wäre allein so schon ein absolutes Schnäppchen. Beigelegt sind aber tatsächlich noch ein Cupcake-Ständer, zwei sehr schöne Schmetterlingsausstecher und ein Döschen lebensmittelechter rosa Glitter von meiner Lieblings-Glitter-Marke (Rainbow Dust) – und da kostet ein Döschen locker 3 bis 4 € ohne Versand… Der Cupcake-Ständer ist ruck-zuck aufgebaut, die Ausstecher wirken gut verarbeitet und stabil und mit dem Glitter von Rainbow Dust habe ich sowieso schon sehr gute Erfahrungen gemacht.
Eindruck zum Inhalt
Was mir sofort beim ersten Durchblättern schon auffiel, war, dass alle Sachen auf den Bildern richtig sauber verarbeitet sind! Wie oben schon erwähnt bin ich immer wieder von anderen Zeitschriften enttäuscht, was das Handeling von Fondant & Co. angeht. Hier war ein Profi am Werk – was mir auch das Impressum bestätigte. Alles stammt von Zoe Clark von thecupcakeparlour.com, die schon mehrere Bücher dazu heraus gebracht hat und ihre Kunden mit spektakulären Hochzeitstorten und Ähnlichem verzaubert.
Besonders gefiel mir das Konzept. Mit dem Heftbeilagen bekommt man immer ein bisschen Equipment und im Heft wird dann auch gezeigt, wie man damit umgeht. Ich weiß noch, wie schwierig es für mich am Anfang war, die richtigen Sachen zu bekommen, und dieses Heft hätte mir meinen Einstieg auf jeden Fall erleichtert.
Schade fand ich nur, dass das Heft offenbar eine reine Übersetzung der englischen Ausgabe (Cake Decorating) ist und etwas außer Acht lässt, dass man in Deutschland im Gegensatz zu Großbritannien Fondant & Co. viel weniger kennt und gerade fertigen Fondant schon sehr schwer bekommt und Blütenpaste noch viel weniger. Ich habe damals das Internet verzweifelt nach einem Fondant-Rezept abgesucht, das mit in Deutschland erhältlichen Zutaten hergestellt werden kann und war auch schon kurz davor, das einfach sein zu lassen. Ich würde also sagen, dass die Anfängerhürden in Deutschland ein bisschen andere sind als in Großbritannien (auch, was die Erhältlichkeit von z.B. Cupcake-Geschenkboxen angeht, die man in Deutschland kaum in einem gut sortierten Supermarkt wird finden können) und man vielleicht das noch im Magazin hätte einbauen oder zumindest konkrete Bezugsquellen angeben sollen. Mit der Formulierung “Blütenpaste ist im Konfiseriebedarf erhältlich, lässt sich aber auch selbst herstellen” wäre ich am Anfang doch recht aufgeschmissen gewesen, und selbst mit meiner jetzigen Erfahrung würde ich sagen, dass es recht schwierig ist, die Sachen zu bekommen, eben weil ich erstens nicht in einer der fünf größten deutschen Städte wohne, sich zweitens die Bestellung im Internet erst ab einer bestimmten Menge lohnt und drittens doch eine gewisse Menge Erfahrung erforderlich ist, sich durch das Wirrwarr an unbekannten Kategorieeinteilungen, Produkten und Marken zu manövrieren. Auch wäre die Erwähnung der Lebensmittelfarben wichtig. Denn wenn in England von food colouring gesprochen wird ist klar, dass es sich um die starkpigmentierten Pastenfarben von z.B. Sugarflair, Wilton oder Squires Kitchen handelt, die es dort wohl auch in Läden zu kaufen gibt. Hierzulande denkt man aber an die Lebensmittelfarben aus der Tube (inzwischen von Dr. Oetker, vorher von Schwartau), die man in vier Farben im Supermarktregal findet – und die sind leider aufgrund der flüssigen Konsistenz, fehlender Mischbarkeit und zu dünner Pigmentierung nicht fondanttauglich.
Die Anleitungen sind sehr gut. Es gibt Schritt-für-Schritt-Bilder, was ich total klasse finde, wie meine treuen Blogleser natürlich wissen
Fazit
Ich werde mir auf jeden Fall auch die weiteren Ausgaben kaufen. Die in der beiliegenden Vorschau angekündigten Goodies (=Heftbeilagen) will ich mir auf gar keinen Fall entgehen lassen. Das Magazin ist für Anfänger, wie ich finde, allerdings nur bedingt geeignet, weil die Startbedingungen in Deutschland einfach andere sind. Sobald man aber das Problem von “Und wo bekomme ich jetzt Fondant und Blütenpaste (und diese Lebensmittelfarben) her?” geklärt hat, bietet das Heft einen guten Einstieg in den ersten Dekorationsspaß. Die Anleitungen sind merkbar sorgfältig ausgesucht und gut erklärt. Die Schritt-für-Schritt-Bilder lassen die Unsicherheit schwinden und veranschaulichen die Arbeitsschritte sehr sehr gut. Im Heft wird mit einfachen Werkzeugen gearbeitet, die auch ein Anfänger entweder sowieso schon zu Hause hat oder leicht besorgen kann. Das Design der Torten und Plätzchen finde ich sehr ansprechend, nämlich nicht so konservativ und verstaubt wie in so vielen Backbüchern, sondern freundlich, modern und einfach stylisch. Sehr vielversprechend.