Review: WAY OF THE WICKED – DER TEUFEL STIRBT NIE! - Das Böse trägt Lederjacke

Erstellt am 16. Dezember 2014 von Die Drei Muscheln @DieDreiMuscheln
Fakten:
Way of the Wicked – Der Teufel stirbt nie!
USA, Kanada. 2014. Regie: Kevin Carraway. Buch: Matthew Robert Kelly.
Mit: Vinnie Jones, Emily Tennant, Christian Slater, Jake Croker, Aren Buchholz, Matthew robert Kelly, Jillian Fargey, Jedidiah Goodacre u.a. Länge: 88 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.

Story:
Eine Kleinstadt wird von einer Reihe unheimlicher Morde heimgesucht. Vater Henry verständigt die örtliche Polizei, dass diese Morde keineswegs die Tat eines normalen Menschen sein können, doch niemand schenkt ihm Glauben. Doch als ein mysteriöser Teenager in die Stadt zieht und sich die düstern Ereignisse häufen, muss Dorfpolizist John einsehen, dass Henry vielleicht doch recht hatte.
Meinung:
Auf einer ominösen Blog-Seite, die an dieser Stelle nicht genannt werden möchte (Tipp: Ihr befindet euch gerade auf ihr), soll der Horror-Thriller „Playback“ aus dem Jahre 2014 ja insgeheim fragwürdigen Kult-Status besitzen, nicht zuletzt wegen dem reinrassigen Etikettenschwindel, der das Cover des Anti-Vergnügens auszeichnet. Darauf nämlich sehen wir Christian Slater, jedenfalls die Hälfte seines Konterfei, während seine Augen rot gleißend dem Zuschauer vermitteln: Irgendwas scheint faul im Staate Dänemark. Am Ende berief sich Slaters Auftritt in „Playback“ auf 10 peinliche Minuten, in denen sich der einstige „Interview mit einem Vampir“-Star auch noch als notgeiler Stelzbock, der die Teenie-Mädels gerne mal beim Duschen beobachtet, verballhornen hat lassen. Nun hat es vor einigen Wochen ein weiterer Horror-Thriller mit Christian Slater auf dem Cover in die Heimkino-Regale geschafft: „Way of the Wicked – Der Teufel stirbt nie!“. Und falls sich da draußen (neben dem bemitleidenswerten Autor dieses Textes) noch ein weiterer Christian-Slater-Fan herumtummeln sollte, sei diesem gesagt: Du bist nicht allein!

Vater Henry und Cop John

Mehr als 10 Minuten Screentime jedoch hat sich Christian Slater auch in „Way of the Wicked – Der Teufel stirbt nie!“ nicht sichern können respektive wollen, wenn in diesem Mann überhaupt noch ein Funken Selbstachtung residieren sollte. Immerhin hat er zuletzt in Lars von Triers „Nymph()maniac“ gezeigt, dass auch er noch durchaus in der Lage ist, in seriösen Arthaus-Produktionen zu bestehen. Mit „Way of the Wicked – Der Teufel stirbt nie!“ sind wir freilich nicht im Arthaus-Segment, es stellt sich irgendwie auch die Frage, ob wir es mit „Way of the Wicked – Der Teufel stirbt nie!“ überhaupt mit einem Film zu bekommen und nicht eher mit dem komatösen Zustand eines reinrassigen Kunstverweigerers namens Kevin Carraway. Christian Slater schlüpft in die Rolle des Priester Henry und darf sich die meiste Zeit damit beschäftigt, durch die ländliche Vorstadt zu stolpern und dem Zuschauer durch seine verkniffene Mine zu vermitteln, dass er bald mit schrecklichen Vorkommnissen konfrontiert wird. Ihm zur Seite steht Vinnie Jones als bullig-grummeliger Dorfpolizist, der seit dem Tod seiner Frau Töchterlein Heather (Emily Tennant) mit obligatorischer Überfürsorge begegnet.

Ja, liebe Leser, ihr merkt es bereits: Bei diesem Film liegt etwas von einer gar sinnstiftenden Wertigkeit im Argen, nicht wahr? Oder anders ausgedrückt: „Way of the Wicked – Der Teufel stirbt nie!“ ist einfach grauenhaft schlechtes Dumpfbackenkino. So wie es nun mal auch zu erwarten war, da gibt es keine Ausflüchte. Mit Tropen bestückt, die sich der Filmwelt schon vor 20 Jahren überdrüssig gezeigt haben, geht es hier ans Eingemachte. Was für Regisseur Kevin Carraway aber nur durch eine gleichförmige Statik in der Inszenierung einzufangen gewesen scheint. Dass ein Jugendlicher (in diesem Fall Jake Croker als Robbie) mit paranormalen Fähigkeiten versehen wurde, ist altbacken. Dass ausgerechnet die Tochter des Polizisten mit diesem teuflischen Buben anbandelt, ist wahrhaft morastig, dass sich sich der Film in all seiner schier grenzenlosen Debilität auch noch für voll nimmt, grenzt an einer (beinahe) neuen Form der filmischen Idiotie, würde man es inzwischen nicht allzu oft mit derlei Schund an DTV-Krempel zu tun bekommen (Gruß an „Das Blut der Priester“). Aber man könnte ja daraus lernen, wenn man möchte. Wenn. Möchte man aber nicht. In diesem Sinne: Bis zum nächsten Mal.

1,5 von 10 Kruzifixen im Hals

von souli