Review: VICTIM - TRAUE KEINEM FREMDEN - Das wahre Opfer ist der Zuschauer

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Fakten:
Victim - Traue keinem Fremden (The Victim)
USA, 2011. Regie & Buch: Michael Biehn. Mit: Michael Biehn, Jennifer Blanc, Ryan Honey, Danielle Harris, Denny Kirkwood, Tanya Newbould, Dana Daurey, Alyssa Lobit u.a. Länge: 80 Minuten. FSK: ab 18 Jahren freigegeben. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Kyle hat sich in seine Hütte im Wald zurückgezogen, um etwas Ruhe und Abstand zu gewinnen. Daraus wird nichts. Plötzlich steht die völlig hysterische Annie vor seiner Tür. Sie wird von zwei Polizisten verfolgt, von denen einer ihre Freundin Mary getötet hat. Nun wollen sie die unliebsame Zeugin beseitigen. Kyle ist sich zunächst nicht sicher, ob er Annie trauen kann, entscheidet sich dann aber dafür, ihr zu helfen.
  
  
    
Meinung:
Seit über 30 Jahren ist Michael Biehn nun im Filmgeschäft. Seine grössten Erfolge hatte er zweifellos bei der Zusammenarbeit mit James Cameron in den 80ern ("Terminator", "Aliens", "The Abyss"). Danach wurde es ruhig um ihn, seit etlichen Jahren ist er im Low-Budget-Genre-Film zu Hause. Bei "Victim" ist er nicht nur als Hauptdarsteller zu sehen, er ist gleichzeitig auch Regisseur und Drehbuchautor. Wenn jemand wie Biehn sich so für ein Projekt engagiert, muss er wohl daran glauben, was widerum die Hoffnung weckt, das könnte ein kleiner, feiner B-Film sein. Tja, Pustekuchen, "Victim" könnte sogar der mieseste Streifen sein, in den er sich jemals verirrt hat. Indiskutabeler Mist, unfassbar.

Review: VICTIM - TRAUE KEINEM FREMDEN - Das wahre Opfer ist der Zuschauer

Nicht hingucken, es ist zum Heulen

Hier stimmt wirklich gar nichts, in allen Belangen nicht mal ansatzweise erträglich, kommt nicht mal in die Nähe von zumindest durchschnittlich. Das es super-billig aussieht  ist an und für sich ja nicht so das Problem, meine Güte, von einem Low-Budget-Film erwarte ich keine Wunder. Nur wird dadurch die amateurhafte Inszenierung von Biehn leider noch verdeutlicht. Niemals gelingt es ihm, das schmale Budget durch irgendwelche Kniffe und handwerkliche Fähigkeiten zu kaschieren oder auszugleichen, ganz im Gegenteil. Es funktionieren ja nicht mal die einfachsten Dinge, für die keine Kohle benötigt werden. Das ist null spannend, nicht mal ansatzweise atmosphärisch, ganz billig eingefangen und das Skript von Biehn ist eine Katastrophe. Das die Logik bei so einem Film nicht die grösste Rolle spielt ist vollkommen okay, aber das sich in dem ganzen Geholper nicht mal eine gute Idee oder sonst was grob positives finden lässt, ist ein Armutszeugnis. Das Ding läuft nur 80 Minuten und ist trotzdem vollgestopft mit unnötigen, dummen Szenen, allein diese total sinnlosen Rückblenden, was soll das? Vielleicht musste nur die Zeit irgendwie gefüllt werden oder Danielle Harris wollte einfach mehr Screentime haben. Und dann dieses Ende, dieser Pseudo-Twist, der erstens selbst bei stärksten Gegenwind schon so deutlich stinkt, wer davon überrascht wird, hat diesen Film auch verdient, und zweitens überhaupt keine Rolle für die Geschichte hat. So ein Quatsch.
Biehn ist in erster Linie Darsteller, da könnte ihm eventuell verziehen werden, dass er Buch und Regie scheinbar nicht beherrscht, ABER: Nach so einer langen Karriere, in der er ja durchaus in sehr guten Filmen mitgewirkt hat, MUSS er sich doch eigentlich bewusst sein, das seine Arbeit hier nichts taugt, also so gar nichts.

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Fassungslos bestaunt Familie Biehn unsere Review

Richtig fatal: Sogar als Darsteller war Biehn selten schwächer. Die gesamte Laufzeit hat er den selben Gesichtsausdruck drauf, wirkt gelangweilt, und das im eigenen Baby? Unglaublich! Genrezwerg Danielle Harris ist sympathisch wie eh und jeh, hatte aber auch schon viel bessere Tage. Na ja, in dem Müll würde wohl niemand gut aussehen. Den Vogel schiesst aber eindeutig Jennifer Blanc ab. Das ist wohl die schrecklichste, nervigste, mieseste Performance einer Hauptdarstellerin, die ich seit Ewigkeiten gesehen habe. Wie die zu der Rolle gekommen ist? Sie ist Biehns Ehefrau. Na herzlichen Glückwunsch, ein Unglück kommt selten allein. Das muss wahre Liebe sein, die macht ja bekanntlich blind. Mitproduziert hat sie den Stuss auch noch, ebenso wie Co-"Star" Ryan Honey. Hat wohl jeder 50 Dollar gegeben, damit es die drei Drehtage lang belegte Brote gab.
"Victim" ist ein einziges Desaster, ein Trauerspiel, selbst für ein billiges B-Movie eine Schande. Hoffentlich lernt Biehn für eventuelle, nächste Regie- und Drehbucharbeiten kräftig dazu oder er lässt es besser ganz bleiben. Vielleicht kann er sich dann wieder auf seinen Hauptberuf konzentrieren, hätte er hier bitter nötig gehabt. Und seine Alte soll ruhig mitproduzieren, wenn die nochmal vor eine Kamera rennt, kann das ja nichts werden. Absolut grauenhafter Käse, in jeder Beziehung.
1 von 10 guten Scheidungsgründen.

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