Review: The Pet Girl of Sakurasou Vol. 1 [Blu-Ray]

Dank AniMoon Publishing hat es die Serie „The Pet Girl of Sakurasou", die auf einer Vorlage von „Rascal Does Not Dream of Bunny Girl Senpai"-Autor Hajime Kamoshida basiert, in diesem Monat endlich auch zu uns nach Deutschland geschafft. Wir sind für euch für die ersten sechs Episoden mit Sorata und Co. ins Wohnheim Sakurasou eingezogen und verraten euch in unserer Nachfolgenden Review, was wir erlebt haben.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Sonderbare Bewohner

Das Wohnheim Sakurasou beherbergt Oberschüler, die eine auf künstlerische Aktivitäten fokussierte High School besuchen, welche mit der Suimei University of Arts kooperiert. Allerdings hat die Unterkunft den Ruf, nur ziemlich seltsame Schüler zu beherbergen. Die Ausnahme - dafür hält er sich zumindest selbst - ist der junge Sorata Kanda, der nur in das Wohnheim gezogen ist, da er einige ausgesetzte Katzen aufgenommen hat, die er in seinem alten Wohnheim nicht hätte behalten dürfen. Sein wichtigstes Ziel ist jedoch neue Besitzer für die Katzen zu finden, um das Sakurasou schnell wieder verlassen zu können.

Neben ihm wohnen dort die ledige Lehrerin Chihiro Sengoku sowie die Schüler Jin Mitaka, Misaki Kamiigusa und Ryunosuke Akasaka. Misaki ist zwar Oberschülerin, aber gleichzeitig ein Genie in Sachen Animation. Sie hat bereits eigene Animes produziert und wird von Kritikern dafür gefeiert, ist ansonsten jedoch ziemlich verrückt. Jin ist schon seit Ewigkeiten mit ihr befreundet und steuert die Drehbücher zu ihren Animes bei, hat jedoch oft das Gefühl nicht mit ihr mithalten zu können. Zugleich ist er ein ziemlicher Playboy, der sich mit verschiedensten Frauen vergnügt. Ryunosuke hingegen arbeitet neben seinem Schülerdasein bereits als erfolgreicher Programmierer und kommuniziert mit den anderen Hausbewohnern eigentlich nur über Chat oder über seine selbst entwickelte AI namens Maid, die auch automatisch antworten kann. Kein Wunder also, dass sich Sorata vorgenommen hat, aus diesem Haus voller Genies mit Macken zu entkommen. Doch statt neue Besitzer für die Katzen zu finden, nimmt er immer neue auf, die er nach eigenen Angaben einfach nicht alleine lassen kann.

Die Neue im Sakurasou

Eines Tages zieht jedoch eine neue Bewohnerin ins Sakurasou ein: Mashiro Shiina, die mit Chihiro verwandt ist und bisher lange in England gelebt hat. Schon als Sorata sie vom Bahnhof abholt wird klar, dass sie etwas seltsam zu sein scheint. Doch schnell stellt sich heraus, dass sie nicht nur das Selbstständigkeitsniveau eines Kleinkindes besitzt, sondern auch keinerlei gesunden Menschenverstand. Dafür arbeitet sie jedoch komplett fokussiert auf ihr Ziel hin Manga-ka zu werden. Ihre Zeichnungen haben dabei bereits ein beachtliches Niveau, doch in Sachen Story tut sie sich aufgrund ihrer zuvor beschriebenen Charaktermerkmale schwer. Diese bringen auch Sorata immer wieder in die Zwickmühle, denn dieser hat von Chihiro den Auftrag bekommen, sich komplett um Mashiro zu kümmern, was bedeutet, dass er nicht nur deren Wäsche wäscht, sondern sie auch anzieht und ihr beim Baden hilft.

Dass die beiden möglicherweise eine etwas seltsame Beziehung zueinander haben, vermutet auch Soratas Klassenkameradin Nanami Aoyama. Das Mädchen ist aus Osaka hergezogen, um Synchronsprecherin zu werden. Da ihre Eltern diesen Plan nicht unterstützen, muss sie sich bereits als Schülerin mit mehreren Nebenjobs über Wasser halten. Um Sorata schnell aus dem Sakurasou zu befreien, hilft sie ihm die Katzen an den Mann zu bringen.

Selbstzweifel

Allerdings hat Sorata mittlerweile noch ganz andere Probleme. Er hat herausgefunden, dass Mashiro in der Welt der klassischen Kunst schon in ihren jungen Jahren eine Art legendäres Genie ist. Das lässt ihn über sich selbst nachdenken und er verzweifelt daran, dass alle außer ihm ein klares Ziel und Talent zu haben scheinen. Allerdings würde er gerne Game Designer werden, traut sich aber nicht wirklich diesen Traum zu verfolgen. Ganz anders als Mashiro, die sich trotz ihres extremen Talents als Malerin nichts sehnlicher wünscht als Manga-ka zu werden.

Neben vielen sehr lustigen Geschichten hat „The Pet Girl of Sakurasou" so bereits in den ersten sechs Episoden jede Menge Szenen mit emotionalem Tiefgang zu bieten. Das ist eine Eigenheit, die man auch von Kamoshidas aktuellstem Werk „Rascal Does Not Dream of Bunny Girl Senpai" kennt und die das Ganze wirklich sehenswert macht. Dabei kämpfen alle Bewohner des Sakurasou mit ihren ganz eigenen Problemen, unterstützen sich dabei aber auch immer gegenseitig, oft vielleicht sogar, ohne es wirklich zu merken. Wird Sorata aus seiner emotionalen Krise finden? Und was ist mit seiner etwas seltsamen Beziehung zu Mashiro? Kann Misaki Jin näherkommen, für den sie offenbar mehr empfindet als reine Freundschaft? Und was wird aus Nanami? All das möchten wir natürlich nicht vorwegnehmen. Viele Antworten erfahrt ihr nämlich, wenn ihr euch das erste Volume von „The Pet Girl of Sakurasou" selbst anseht.

Bild und Animationen

Auch wenn der Anime aus den Jahren 2012 und 2013 stammt und damit bereits einige Zeit auf dem Buckel hat, kommt die Serie im aktuellen Standardformat von 16:9 bei einer Full HD Auflösung von 1080p daher. Man hat sich bei der Umsetzung fast ausnahmslos für helle und fröhliche Farbtöne entschieden, die zum Slice of Life Charakter der Serie passen. Kommt es zu Szenen, in denen Charaktere emotional aufgewühlt sind, wird aber beispielsweise auch schonmal mit Regenwetter und dadurch mit gedeckten Farben gearbeitet, um das Feeling zu unterstützen. Die Bildschärfe ist dabei jederzeit einwandfrei und für das Alter der Serie absolut in Ordnung.

Normalerweise würde man vermuten, dass in Sachen Animation durch das Alter des Anime im Vergleich zu ganz modernen Serien einige Abstriche gemacht werden müssen. Das ist jedoch nicht wirklich der Fall, da es sich um eine Slice of Life Serie handelt. Dadurch werden keine so großen Ansprüche an die Animationen gestellt, als wären Action- oder schnelle Kampfszenen mit von der Partie. Positiv ist jedoch das Spiel mit Licht und Schatten hervorzuheben, was bei „The Pet Girl of Sakurasou" wirklich gelungen erscheint. Zudem ist der Detailgrad in vielen Szenen hervorragend, was beispielsweise immer wieder auffällt, wenn Mashiros Manga-Entwürfe gezeigt werden. Gesamthaft ist das Bild somit also - gerade vor dem Hintergrund des Alters der Serie - wirklich gut.

Ton und Synchronisation

Der Ton der Serie liegt im Dolby Digital 2.0 Format vor. Bei heutigen Animes ist zwar meist eine DTS HD Master Audio Spur üblich, doch der qualitative Unterschied zwischen beiden Formaten liegt meist im nahezu unhörbaren Bereich, erst recht ohne entsprechend ausgestattetes Soundsystem. Die Stereotonspur stört ebenfalls nicht, da der Fokus der Serie auf Slice of Life und Comedy diese völlig ausreichend macht.

Bei der deutschen Synchronisation des Titels, die bei der TNT Media GmbH in Berlin unter der Dialogregie von Velin Marcone und Martin Irnich entstand, fällt schnell des recht frei gehaltene Dialogbuch von Tom Sielemann auf. Dieses haben wir aber nicht als störend, sondern vielmehr als angenehm empfunden. Die deutschen Synchronsprecher, allen voran Tim Schwarzmaier als Sorata und Laura Elßel als Mashiro, machen zudem einen hervorragenden Job. Man gewöhnt sich schnell an nahezu alle Stimmen und die Emotionen - oder im Fall von Mashiro auch die Emotionslosigkeit - werden stets gut über die Stimmen transportiert. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist der Auftritt von Sarah Alles als Nanami, da diese immer wieder einmal in Berliner Dialekt wechselt. Hintergrund ist hier, dass Nanami aus Osaka stammt und in der Originalvertonung hin und wieder in den Kansai-Dialekt wechselt. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, hat man sich auch im Deutschen für einen solchen Wechsel entschieden. Das Ganze erinnert sehr an die Vertonung von Megumi aus „Food Wars!", bei der Ela Paul hin und wieder in bayerischen Dialekt umschaltet. Auch das war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, ergibt jedoch viel Sinn, wenn man die Hintergründe kennt und nach einigen Episoden erscheint es einem schon als ganz normal. Insgesamt ist die deutsche Vertonung bisher also durchaus zu empfehlen. Natürlich ist aber auch die japanische Tonspur mit deutschen Untertiteln mit an Bord.

Physische Umsetzung

Ihr kennt es ja bereits von unseren weiteren Review: Die physische Aufmachung des Produkts hat keinen Einfluss auf unsere Gesamtwertung. Nachfolgend geben wir euch dennoch einen kleinen Überblick, der euch bei einer möglich Kaufentscheidung als Stütze dient. Dabei beziehen sich alle Informationen auf die limitierte Mediabook Edition des ersten Volumes von „The Pet Girl of Sakurasou" in der Blu-Ray-Variante.

Wie bereits erwähnt hat man sich bei der Veröffentlichung von „The Pet Girl of Sakurasou" für ein Mediabook entschieden. Dieses hat die von weiteren AniMoon-Releases gewohnt gute Qualität und kommt mit einem Sammelschuber daher, der Platz für alle vier Volumes der Serie bietet. An dessen Stabilität gibt es nichts auszusetzen und auf der Front sind Sorata, Mashiro und Nanami zu sehen. Auf der Rückseite ist indes eine Illustration von Jin, Misaki, Ryunosuke und Maid zu sehen. Auf ein aufgedrucktes FSK-Logo konnte sowohl auf dem Schuber als auch auf dem Mediabook verzichtet werden. Dieses befindet sich stattdessen auf dem Backflyer, der ansonsten alle wichtigen Informationen zum Anime und dem Inhalt des Volumes enthält. Als physisches Extra ist neben dem integrierten Booklet diesmal zudem eine schicke Mini-Staffelei mit an Bord.

Fazit

„The Pet Girl of Sakurasou" ist eine nicht unbedingt alltägliche Geschichte rund um Genies, das Erwachsenwerden inklusive aller Tücken und große Träume. Man merkt dem Anime schnell den so typischen Stil von Autor Hajime Kamoshida an, der die Vorlage veröffentlichte und auch für „Rascal Does Not Dream of Bunny Girl Senpai" verantwortlich war. Genauso wie bei der Adaption der letztgenannten Geschichte sind auch die Charaktere von „The Pet Girl of Sakurasou" alle etwas merkwürdig und doch sehr liebenswert. Man kann schnell mit ihnen mitfühlen und bekommt eine unterhaltsame, lustige und in weiten Teilen auch sehr emotionale Geschichte über das Erwachsenwerden, Selbstzweifel und die eigenen Träume geboten. Dass man dieses Urteil bereits nach den ersten sechs Episoden der Serie fällen kann, spricht absolut für den Anime. Hinzu kommt eine für das Alter der Serie gelungene und detailreiche Animation, die jedoch durch das Genre nicht unfassbar gefordert wird. Auch die deutsche Vertonung ist bisher sehr gut gelungen, was sowohl für die Performance der Sprecher, als auch für das freie aber gefällige Dialogbuch gilt.

Wer mit Slice of Life, Comedy und Romance etwas anfangen kann, der kann mit „The Pet Girl of Sakurasou" bisher absolut nichts falsch machen. Und wer bereits „Rascal Does Not Dream of Bunny Girl Senpai" mochte, sollte sich diese Geschichte aus der Feder des gleichen Autors nicht entgehen lassen. Die kommenden Volumes müssen nun beweisen, dass sie das Niveau der ersten Episoden beibehalten können. Bisher macht die Serie jedenfalls Lust auf mehr!

ALLGEMEINE DATEN

Veröffentlichung: 22. Juli 2020

Publisher: AniMoon Publishing

Genre: Comedy, Romance, Slice of Life

Laufzeit: ca. 144 Minuten

FSK: 12

Bild: 1080p

Ton/Sprache: Dolby Digital 2.0 Deutsch und Japanisch

Untertitel: Deutsch

Bestellen bei Amazon.de:
Handlung:

Nichts wie weg hier! Das ist Soratas einziger Gedanke, nachdem er ins Sakurasou, das Wohnheim für Problemfälle der Sui High School gezogen ist. Umgeben von künstlerischen Genies, die gleichermaßen exzentrisch wie anstrengend sind, fühlt sich „Normalo" Sorata fehl am Platz. Eigentlich ist er ja nur hier, weil er die streunenden Katzen, die er bei sich aufgenommen hat, nicht mit ins normale Wohnheim neh- men durfte. Als eines Tages die naive, doch hochtalentierte Mashiro ins Sakurasou einzieht, ändert sich plötzlich alles: Sorata ist fasziniert von der neuen Mitbewohnerin...

Alle Reviews auf AnimeNachrichten.de spiegeln die Meinung des jeweiligen Autors wider.

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