Review: THE COLONY - Eiseskälte und Heißhunger

Erstellt am 12. Dezember 2013 von Die Drei Muscheln @DieDreiMuscheln
  

Fakten:
The Colony
CA, 2013. Regie: Jeff Renfroe. Buch: Jeff Renfroe, Svet Rouskov, Patrick Tarr, Pascal Trottier. Mit: Kevin Zegers, Laurence Fishburne, Bill Paxton, Charlotte Sullivan, Atticus Dean Mitchell, John Tench, Lisa Berry, John Healy, Dru Viergever u.a. Länge: 95 Minuten. FSK: Freigegeben ab 18 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:Durch Eingriffe in die Natur hat die Menschheit eine neue Eiszeit geschaffen. Nur wenige Überlebende konnte sich in unterirdische Kolonien flüchten. Kolonie 7 hat sich aufgrund eines Virus stark reduziert, die Stimmung droht zu kippen. Dann endfangen sie einen Notruf von Kolonie 5, erhalten aber keine Antwort. Anführer Briggs begibt sich mit einem kleinen Rettungstrupp zu ihren Leidensgenossen. Sie finden eine verwaiste Station vor. Bis auf...
  
Meinung: - "Gibt es noch andere Überlebende?"
- "Definieren sie lebend."


 
Gar nicht so schlecht, was hier als DTV-Genre-Filmchen im Videothekenregal lauert. Sieht auf den ersten Blick nicht wirklich einladend aus, trotz bekannter Namen wie Laurence Fishburne und Bill Paxton. Inzwischen schmückt sich ja jeder zweite Rohrkrepierer mit ehemals namenhaften Stars. Auch Fishburne und Paxton hatten schon deutlich bessere Tage, aber im Vergleich zu sonstigen Zeitverschwendungen geht dieser günstige Reißer durchaus ganz gut rein und raus.

 

Keine Sorge, gleicht wird euch warm.

Wer eine gewisse Affinität zum Genre, post-apokalyptischen und tiefgefrorenen Szenarien mitbringt und gleichzeitig keine Innovationen (oder nur halbwegs eigene Ideen) erwartet, kann passabel unterhalten werden. Die Stimmung erinnert in groben Zügen an John Carpenters Überhit "The Thing", auch wenn sich die Story letztendlich in eine andere (wenn auch nicht total andere) Richtung entwickelt. Statt auf ein Alien mit Spaß am Körper-wechsel-dich-Spielchen treffen die Protagonisten nach einer etwas ausgiebigen Einleitung (für die Spielzeit) auf eine Horde Wilder, nicht näher definiert, so irgendwo zwischen "30 Days of Night" und "The Crazies" (Remake). Die Kannibalen-Vampire-Sonstewas machen ordentlich Tempo, haben Hunger und fackeln nicht lange. Das Skript ist so kreativ wie ein Mittagessen aus der Tiefkühltruhe, alles zusammengerafft aus Kenne-ich-doch und gab-es-schon, was soll's? Schlecht gemacht ist es keinesfalls. Für die schmalen Mittel bekommt man einen ordentlich aufgewärmtes Fertiggericht, das kurzweilige Unterhaltung parat hält. 

 

Bon appétit.

Die Sets wirken auf die Dauer etwas monoton, eine Überraschung oder sonstige peppige Einlagen hätten mit Sicherheit nicht geschadet, aber dennoch: "The Colony" spult gewohnte Abläufe nett und befriedigend ab. Am Ende droht nicht zwingend eine Zweitsichtung, verpasst hätte auch niemand was, doch was konnte da eigentlich erwartet werden? Genau, das ist das Ding: Für so eine Produktion muss man von einer soliden Arbeit reden. Und das ist manchmal der ausschlaggebende Punkt. Wer viel können will, muss dementsprechend abliefern. Wer keine großen Erwartungshaltungen schürt, muss schlicht durch eine bemühte Einfachheit überzeugen. Das schafft "The Colony". Wer so was mag, wird ganz zufrieden sein.

 
6 von 10 erfrorenen Kolonien