Review: SURVIVOR - Solides Handwerk

Review: SURVIVOR - Solides Handwerk
Meinung:
Survivor
USA. 2015. Regie: James McTeigue. Buch: Philip Shelby.
Mit: Milla Jovovich, Pierce Brosnan, Dylan McDermott, Angela Bassett, James D’Arcy, Roger Rees, Benno Führmann, Frances de la Tour, Antonia Thomas, Robert, Forster, Sean Teale, Corey Johnson, Royce Pierreson, Sabine Crossen u.a. Länge: 96 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 27. November 2015 auf DVD und Blu-ray ehältlich.
Story:
Kate Abbott, Top-Agentin der Homeland Security, ist in der US-Botschaft in London stationiert. Dort soll sie Terroristen, die versuchen unerkannt in die USA einzureisen, aufspüren. Als ein maltesischer Staatsbürger beim Versuch mit gefälschten Papieren einzureisen ums Leben kommt, schöpft Kate Verdacht. Nachforschungen bringen sie auf die Spur von vier Wissenschaftlern, alle auf explosive Chemikalien spezialisiert, die bereits Visa für die Einreise in die USA beantragt haben. Doch bevor Kate ihre Ermittlungsergebnisse den Behörden mitteilen kann, kommt es zu einem Bombenattentat, dem alle ihre Kollegen zum Opfer fallen. Kates Welt steht Kopf: Als einzige Überlebende wird sie nämlich von den Behörden für den Anschlag verantwortlich gemacht und ist nun selbst zum Abschuss freigeben. Außerdem ist ihr der mysteriöse Auftragskiller "The Watchmaker" auf den Fersen. Auf der Flucht vor ihren neuen Feinden folgt Kate den Spuren der Terroristen nach New York. Ein Wettlauf gegen die Zeit und um ihr Leben beginnt, als Kate das Ziel für den geplanten Anschlag herausfindet: die Neujahrsfeier auf dem Times Square …


Meinung:
Mit „V für Vendetta“ inszenierte Regisseur James McTeigue im Auftrag der Wachowski Geschwister die gefeierte graphic novel von Kultautor Alan Moore und eigentlich sah alles danach aus, dass McTeigue nun große Filme in und für die Traumfabrik dreht. Doch es kam anders. Mit „Ninja Assassin“, einem aufgeblähten B-Movie (dem man einen simplen wie räudigen Unterhaltungswert nur schwerlich absprechen kann) degradierte sich McTeigue wieder und dass sein Thriller „The Raven“, mit John Cusack, und nun „Survivor“, mit Milla Kovich und Pierce Brosnan, hierzulande nicht in den Kinos liefen, unterstreicht die These, dass McTeigue seine „V für Vendetta“-Chance nicht wirklich genutzt hat.

Review: SURVIVOR - Solides Handwerk

Kate muss sich wehren

Aber eigentlich ist der Australier ein klassischer Auftragsarbeiter, der bislang stets solides bis gutes Handwerk ablieferte. „Survivor“ macht da keine Ausnahme: Ein sauber inszenierter Thriller mit kurzen Actionpassagen, der nicht sonderlich innovativ oder intensiv mit der Thematik der staatlichen Überwachung spielt und sich dabei brav im Fundus des klassischen Spionage-Genres bedient. „Resident Evil“-Heroin Milla Jovocih fällt dabei die klassische Rolle der Gejagten zu, die ohne es zu wissen in eine Verschwörung gerät und von einem mysteriösen Killer gejagt wird, der von Ex-007 Pierce Brosnan verkörpert wird. Im Gegensatz zu seinem letzten Auftritt in „The November Man“, der hierzulande auch nur fürs Heimkino erschien, fehlt Brosnan bei „Survivor“ allerdings die notwendige Präsenz. Seine Figur, die nur „Der Uhrmacher“ genannt wird, strahlt zwar eine Professionalität aus, allerdings gelingt es Brosnan nie eine sinistere Ausstrahlung zu erzeugen. So geraten seine Auftritte im Film zu einer atmosphärisch belanglosen wie auch nicht sonderlich erinnerungswürdigen Aneinanderreihung von Actionszenen und müden Versuchen ihm eine Aura des Mysteriösen anzuhängen. Das klappt leider nur bedingt.

Das liegt auch daran, weil „Survivor“ im ermüdenden Maße klassisch geraten ist. Wer sich ein wenig im Genre auskennt wird hier wenig finden, was wirklich zu überraschen weiß. Auch Milla Jovovich als Heldin wider Willen spult das gängige From-Zero-to-Hero-Rollenmuster ab, wirkt dabei allerdings immer etwas zu versteift und verkrampft. Aber das Drehbuch von Philip Shelby gibt ihr auch nicht mehr zu tun als wegzulaufen und vor Rechnern zu recherchieren. Das mag jetzt alles vielleicht furchtbar fade klingen, ist es eigentlich auch, aber „Survivor“ ist dafür recht zielstrebig inszeniert, hat kein Gramm Fett zu viel auf den Rippen und wirkt oftmals angenehm auf das Wesentliche reduziert, wobei sich der Thriller etwas zu propagandahaft die Lobhudelei der amerikanischen Anti-Terror-Gesetze auf die Fahne geschrieben hat.

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