Review: Steins;Gate Elite | PS4

Animierte Visual Novels sind immer eine schöne Überraschung auf dem deutschen Markt. Nun hat es das Spiel Steins;Gate Elite von 5pb. und MAGES auf die Nintendo Switch und PlayStation 4 geschafft. Wir haben uns getraut für euch einen Blick in die verwirrende Welt von Steins;Gate zu werfen.

Steins;Gate Elite erschien am 29. Februar 2019 und wird seither von vielen Fans der Serie hochgelobt. Das ursprüngliche Spiel Steins;Gate, welches 2009 erschien und auf dem der Anime basiert, hat schon bei seinem damaligen Release mit seinen 2D-Standbildern, Spieler in seinen erzählerischen Bann gezogen. Nun gibt es ein Spiel nach einem ähnlichen Prinzip, nur dass dieses Mal animierte Szenen aus dem Anime in das Spiel integriert sind.

Gameplay

Wie es bei den klassischen japanischen Visual Novels üblich ist, ist das Gameplay sehr simpel gehalten. In erster Linie geht es oft nur darum mit regelmäßigen Klicken die Dialoge fortzusetzen. Die Spielmechanik bietet keine offensichtlichen Probleme, die es zu lösen gilt. Es ist eher ein guter Film, den man mit eigener Geschwindigkeit beeinflussen kann. Dialoge können auch übersprungen werden, was aber nicht unbedingt sinnvoll ist, da sonst der eigentliche Sinn des Spiels verloren geht.

Was das Spiel für einen Spieler nun wirklich interessant macht, sind wohl die Punkte, an denen man selbst gefragt wird, welche Entscheidungen nun schlau sind getroffen zu werden. Das geht über das Handy, mit welchem der Protagonist und selbsternannte verrückte Wissenschaftler Okabe Rintaro Nachrichten verschicken kann. Diese Textnachrichten scheinen mit der Erfindung Okabes, der Telewelle, einen Einfluss auf den Verlauf der Zeit zu nehmen.

In unregelmäßigen Abständen wird man auf Textnachrichten auf dem Handy aufmerksam. Antworten oder nicht antworten, das ist hier die Frage. Was banal klingt, entscheidet über den gesamten Spielverlauf, Leben, Tod und welches Ende die emotionsgeladene Geschichte findet. Was die verschiedenen Enden so attraktiv macht? Viele der verschiedenen Enden sind charaktergebunden, was bedeutet, dass es auch animierte Szenen gibt, welche bisher noch nicht gezeigt wurden.

Für das einfache Gameplay, welches sich an den klassischen Visual Novels orientiert, gibt es eine Wertung von 9,0 Punkten.

Präsentation

Für Fans dieser Art von Spielen wird Steins;Gate Elite eine positive Überraschung darstellen. Die vielen animierten Szenen lassen die Story lebendig wirken. Der überwiegende Teil dieser Animationen stammt vom dazugehörigen Anime, welcher über den gleichen Inhalt verfügt. Somit sind auch die meisten Animation der Qualität des Anime sehr ähnlich.

Man hat bei der Entwicklung sehr darauf geachtet, dass die verschiedenen Bildszenen flüssig ineinander übergehen. Diese Mühe zahlt sich aus, denn an sich lässt sich so Steins;Gate hautnah auf der heimischen Couch erleben.

Das Dialogfeld, mit dem man die gesprochenen Worte simultan verfolgen kann, befindet sich ganz unten. Es ist transparent mit dunkelgrauen Ton und weißer Schrift. Für schnelle Leserinnen und Leser gibt es die Möglichkeit den vollständigen Satz direkt anzeigen zu lassen. Ein kleiner aber durchaus störender Kritikpunkt ist der penetrante Ladekreis, der immer nach einem Satz oder Dialogabschnitt erscheint. Er hat zwar seinen Sinn und seine Daseinsberechtigung, aber es wirkt mit der Zeit etwas störend.

Auch ein wenig ärgerlich ist, dass der Untertitel nur in englischer Sprachausgabe existiert. Auch wenn das eigene Englisch flüssig ist, kann es bisweilen anstrengend werden einen japanischen Ton zu hören, dessen englische Übersetzung zu lesen und dabei gemütlich in Deutschland auf der Couch zu liegen. Da scheint sich der Publisher in Deutschland und anderen europäischen Ländern nicht ganz so viele Gedanken gemacht zu haben.

Für die insgesamt sehr hochwertige Bildqualität, aber der eingeschränkten Untertitelsprachauswahl gibt es eine Wertung von 8,0 Punkten.

Sound

An dieser Stelle werden wahrscheinlich viele schlucken, die mit Fremdsprachen auf Kriegsfuß stehen. Wie bereits erwähnt ist die Tonausgabe in der japanischen Originalvertonung enthalten. Und das war es auch schon. Es sind zwar die selben Stimmen, die wir aus dem japanischen Anime kennen, aber andere Sprachausgaben werden hier nicht geboten. Für Fans von Originalsprachausgaben ist das lieb und nett, vielen Spielern könnte diese Tatsache auch die Lust verderben. Insbesondere da der Untertitel schlicht nicht deutsch ist. Die Produzenten sparten wohl sehr an dieser Stelle zum Ärger vieler Spieler und Interessierten.

Ansonsten hebt sich der Ton nicht nennenswert hervor. Man scheint sich jedoch bei den Hintergrundgeräuschen große Mühe gegeben zu haben. Positiv zu bewerten sind wohl definitiv die Hintergrundmelodien. Sie geben immer gekonnt die Emotion wieder und verwandeln so das Wohnzimmer in ein Orchester der Emotionen.

Hintergrundmelodien und auch die anderen Effekte harmonieren miteinander. Jedoch kann hier die fehlende Sprachauswahl für genügend Spieler zum Problem werden. Deshalb gibt es in dieser Kategorie eine 7,5 Punkte Wertung.

Umfang

Mit 59,99 € schlägt das Spiel ein tiefes Loch in den Geldbeutel. Da wünscht man sich fast selbst eine Telewelle, um die Kaufentscheidungen vielleicht doch noch rückgängig zu machen. Das Spiel hat zeitlich betrachtet einen großen Umfang. Es gibt verschiedene Enden, was diesen Aspekt durchaus in die Höhe treibt. Zusätzlich zum Spiel ist auch ein Code dabei, mit dem man zusätzlichen Content laden kann. Dieser Content bietet weitere Stunden Spielvergnügen. Der Preis könnte Neueinsteiger abschrecken. Fans der Serie oder des Genres sollten ohne großes Zögern zugreifen.

Außerdem muss man hier in Betracht ziehen, dass sich der Preis in den nächsten Monaten wohl nennenswert reduzieren wird. Für einen kleineren Preis ist der Umfang dann auch durchaus kaufenswert. Letztlich hat man schließlich eine qualitativ hochwertige Visual Novel mit vielen Stunden Spielfreude und schönen Bildern.

Insgesamt ist das Preis-Leistungs-Verhältnis für diese Visual Novel sehr gut. Man sollte sich beim Kauf aber vorher informiert haben, um nicht am Ende von falschen Erwartungen enttäuscht zu werden. Für diese gelungene Visual Novel gibt es eine Wertung von 10,0 Punkten.

Fazit

Wer nach einem actiongeladenen Spiel sucht, welches mit einer ausgeprägten Spielmechanik ausgestattet ist, sollte sich bei Steins;Gate Elite bewusst machen, dass er das so nicht unbedingt finden wird. Ein Griff zu diesem Produkt rentiert sich dennoch, da einem eine sehr spannende Geschichte rund um die Labormitglieder und die Telewelle geboten wird. Es empfiehlt sich jedoch ein gutes Verständnis für die englische Sprache zu besitzen, denn sonst kann man sich die Zeit auch sparen.

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Fans der Serie oder des Genres lecken sich bei diesem Produkt definitiv die Finger - für Neueinsteiger ist dies auch ein spannendes Produkt, um die Welt der Visual Novels kennenzulernen. Diese Art der Spiele bieten, anders als das gewohnte Anime-Erlebnis, die Möglichkeit das eigene Tempo vorzugeben und Entscheidungen zu treffen. Auch die verschiedenen Enden sorgen für einen längerfristigen Spielspaß, den man bei einigen anderen Titeln wohl vermissen würde.

An dieser Stelle geht unser Dank an das Team von Koch Media für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars.

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