Die Tastatur ist neben der Maus das wichtigste Eingabegerät am Computer. Gerade Vielschreiber sollten unbedingt vor dem Kauf einer neuen Tastatur ein paar “Tippübungen” auf dem gewünschten Modell machen um sicher zu sein, das dies die richtige Tastatur für ihn ist. Waren früher die Tastaturen optisch eher alle gleich, ist der Markt heute im wahrsten Sinne bunt wie nie und verschiedene Hersteller packen in solch eine Tastatur jede Menge Features rein, an die vor ein paar Jahren noch keiner gedacht. Ein aktuelles Modell möchte ich heute vorstellen – die Sharkoon PureWriter RGB.
Lieferumfang und zwei Kabel
Die Sharkoon Purewriter hat einen überschaubaren Lieferumfang. Neben eine Kurzanleitung liegen neben der Tastatur noch zwei Kabel USB-Kabel bei. Das eine hat eine Länge von ca. 0.5 Meter, das andere eine Länge von 1.5 Metern. Aber was soll man mit zwei Kabeln für eine Tastatur? Ganz einfach – die Kabel lassen sich mittels Micro USB-Anschluss mit der Tastatur verbinden und je nach Einsatzgebiet können verschiedene Längen verwendet werden. Dabei ist das kürzere Kabel für den Einsatz am Laptop vorgesehen oder mit einem OTG-Adapater sogar an einem Smartphone oder Tablet einsetzbar. Für den festen stationären Betrieb ist das längere der beiden Kabel vorgesehen, da der Weg zum UBS-Anschluss am Rechner in der Regel etwas länger ist. Dadurch das sich das Kabel ganz einfach von der Tastatur trennen lässt, gehören geknickte Kabel beim Transport der Vergangenheit an.
Qual der Wahl – rot oder blau
Bei der Sharkoon Purewriter handelt es sich um eine mechanische Tastatur- doch was heisst das? Im Grunde gibt es zwei verschiedene Arten von Tastaturen. Zum einen gibt es solche die mit Gummimembranen arbeiten (die sogenannten Rubber Domes) und solche bei der jede einzelne Taste mit einer Mechanik ausgelöst wird. Tastaturen mit Rubber Domes sind meist deutlich günstiger als mechanische, allerdings sind solche Tastaturen auch nicht so langlebig. Modelle mit mechanischen Tasten gibt es schon sehr lange, allerdings wurden diese früher hauptsächlich in Büros eingesetzt, halt an solchen Orten wo viel geschrieben wird. Erkennungszeichen einer mechanischen Tastatur war immer das deutlich hörbar „Klicken“ wenn eine Taste betätigt wurde. Diese Mechaniken wurden, gerade für den Gaming Bereich immer weiter entwickelt, so dass es mittlerweile verschiedene Mechaniken (auch so genannte Switches) gibt. Unterschieden werden diese dann in verschiedenen Farben. So gibt es mittlerweile blaue, rote und braune Switches (nur um mal die gängigsten zu nennen. Jede Farbe hat dabei eine andere Eigenschaft, auf die ich hier gleich noch näher eingehe.
Die Sharkoon Purewriter gibt es einmal mit roten sowie mit blauen Switches und kommen aus dem Hause Kailh. Ich habe beide Varianten für Euch ausprobiert und möchte hier einmal näher auf die beiden Versionen eingehen. Dies untescheiden sich grundsätzlich in folgende Eigenschaften.
Eigenschaften blaue Switches rote Switches
Betätigungskraft 55g 45g
Charakteristik taktil linear
Umschaltpunkt spürbar nicht spürbar
Klickpunkt präzise spürbar nicht spürbar
Weg bis zum Schaltpunkt 1,5mm 1.5mm
Schaut man sich die Tabelle an, wir schnell klar wo die Unterschiede liegen. Hinzu kommt das der Klickpunkt bei den blauen Switches nicht nur deutlich spürbar, sondern auch akustisch zu hören ist. Gerade im Gaming Bereich werden solch “taktilen” Switches genutzt. Die roten Switches sind beim Tippen fast nicht zuhören und auch der Klickpunkt nicht zu spüren. Um entscheiden zu können, welche Switches einem nun besser liegen,empfehle ich unbedingt verschiedene Switches vorab azusprobieren. In den örtlichen Elektronikfachmärkten stehen in der Regel verschiedene Modelle rum, an denen man sich probieren kann.
Nach einigem Rumprobieren bin ich letzten Endes bei den blauen Switches geblieben. Ich persönlich habe hier den Eindruck das diese etwas präziser sind. Hinzu kommt das mir die roten Switches beim Tippen einen etwas “schwammigen” Eindruck machen. Wer sich mal grundsätzlich über die verschieden Switches informieren will, sollte mal die Seite von Mechanical Keyboard anschauen. Dort sind die gängigsten Switches ausführlich erklärt.
Die Tasten beider Versionen haben im übrigen eine Lebensdauer von mindestens 50 Millionen Anschlägen und beherrschen Anti-Ghosting sowie N-Key-Rollover. Beide Funktionen sind hier ebenfalls ausführlich erklärt.
Sharkoon treibt´s bunt
Wie im Titel schon zu erkennen ist, handelt es sich bei der Sharkoon Purewriter um eine beleuchtete Tastatur. Dank RGB-Beleuchtung kann die Tastatur in 16,8 Millionen verschiedenen Farbtönen erstrahlen. Zudem beherrscht die Sharkoon Purewriter verschiedene Voreinstellungen für Leuchtmuster. In dem unten gezeigtem Video sind diese schön gezeigt. Die verschieden Variationen können direkt über die Tastatur angewählt werden. Hierbei kommen wir zu einer Sache die ich persönlich sehr praktisch finde. Die Sharkoon Purewriter kommt nämlich ganz ohne weitere Software aus – alle Funktionen sind auf dem festen Speicher der Tastatur hinterlegt. Sharkoon legt der Tastatur eine Kurzanleitung bei, dort sind alle Tastenkombinationen erklärt. Ich nutze in der Regel nur einen dauerhafte Beleuchtung der Tasten ohne irgendwelche Effekte, da ich finde das socleh Effekte in der Regel nur vom Schreiben ablenken. Dies ist aber auch, wie so oft, Geschmackssache. Wer es verspielt mag, wird mit der Sharkoon Purewriter sicherlich seine Freude haben.
Low Profile Tasten und dedizierte Tasten
Auch hier geht es eher um den eigenen Geschmack. Die Tasten der Sharkoon Purewriter sind sehr flach, und erinnern eher an eine Laptop-Tastatur. Dadurch ist gewährleistet, das man schnell und zügig schreiben kann. Die Tasten sind zwar nicht ganz so flach, wie zum Beispiel bei der Cherry Straight 3.0, hinterlassen aber ein ähnliches, meiner Meinung nach, ein angenemes Schreibgefühl. Aber wie eingangs erwähnt, jeder User hat da so seinen Favoriten.
Durch Doppelbelegungen einzelner Tasten ist es auch möglich, spezielle Short-Cuts aufzurufen. So können zum Beispiel der Taschenrechner , der Browser, oder der Windows Explorer direkt aufgerufen werden. Ob dies ein Mehrwert ist, kann ich schlecht einschätzen, da ich solch Doppelbelegungen nicht nutze. Als klar dedizierte Tasten sind nur die Funktionen Laut/Leise, Mute und der Zugriff auf das Emailpostfach vorhanden. Dies finden bei mir auch regelmäßig Verwendung.
Das Design und verschiedene Modelle
Das Design der Sharkoon ist recht minimalistisch gehalten Mit Maßen von 436 x 127 x 35mm beschränkt sich die Tastaur nur auf das wesentliche und ist quasi rahmenlos. Mit einem Gewicht von knapp 640g sorgt die Tastatur für einen sicheren Stand auf dem Schreibtisch. Da sich die einzelnen Tasten abnehmen lassen, kann die Tastatur auch problemlos gereinigt werden. Neben dem Modell welches ich besitze, gibt noch einen zweite Version der Sharkoon Purewriter die noch den Zusatz TKL im Namen hat. Diese Tastatur ist nochmal etwas kleiner und kommt komplett ohne Ziffernblock aus. Allerdings fehlen hier die dedizierten Tasten. Wer wenig Platz auf dem Schreibtisch hat, wird damit sicherlich die bessere Wahl treffen.
Mein Fazit
Optisch erinnert die Sharkoon Purewriter eher an einer Gamer-Tastatur. RGB-Beleuchtung, verschiedene Switches sowie Funktionen wie Anti-Ghosting oder N-Key-Rollover sind typische Eigenschaften solch einer Gamer-Tastatur. Beim Schreiben bemerkt mab aber schnell, das die Tastatur eher für Vielschreiber ausgelegt ist. Für diese Nutzunungsart würde ich die Sharkoon Purewriter auch vorbehaltslos empfehlen. Mein Favorit ist hierbei die Version mit den blauen Switches. Mit einem Preis von ca. 80 Euro ist die Tastatur eher in der Mittelklasse angesiedelt. Features wie verschiedene Switches, tolles Tippgefühl und soilde Verarbeitung rechtfertigen den Preis aber auf jeden Fall.