Review: ROBOT OVERLORDS – HERRSCHER DER MASCHINEN – Kinder gegen Roboter

Review: ROBOT OVERLORDS – HERRSCHER DER MASCHINEN – Kinder gegen Roboter
Fakten:
Robot Overlords – Herrscher der Maschinen
UK, Irland.
2014. Regie: Jon Wright. Buch: Mark Stay, Jon Wright. Mit: Callan McAuliffe, Ella Hunt, James Tarpey, Ben Kingsley, Gillian Anderson, Tamer Hassan, Steve Mackintosh, Geraldine James, Craig Garner, David McSavage u.a. Länge: 90 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Ab 28. August auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Die Erde in naher Zukunft. Gigantische Roboter aus einer fernen Galaxie haben den Planeten angegriffen und herrschen unumschränkt. Die überlebenden Menschen sind in ihren Häusern eingesperrt und jeder Widerstand gegen die tyrannischen Herrscher kann mit dem Tod bestraft werden. Durch die Hilfe von elektronischen Implantaten kann jeder einzelne Mensch genau überwacht werden und feige Kollaborateure tun ihr übriges, um die Menschheit klein zu halten. Als ein paar kluge Teenager es schaffen, die Implantate zu manipulieren und sich nach Lust und Laune zu bewegen, kommt ihnen ein Gedanke. Was als harmloser Spaß begann, wächst schnell zu einer wahren Widerstandsbewegung heran, die immer mehr Unterstützer und eine finale Schlacht zu entfachen, die das Schicksal der Menschheit entscheiden wird...


Meinung:
Zuletzt sahen wir Roboter im vierten Teil der von Kritikern verhassten, beim Publikum aber beliebten „Transformers“-Reihe. Davor gab es das große Roboter-gegen-Monster-Gekloppe „Pacific Rim“ des mexikanischen Regisseurs Guillermo del Toro im Kino zu bestaunen. Beide Filme machten eines klar: Riesige Roboter brauchen ein riesiges Budget, um die gigantischen Schlachten, Explosionen und Gefechte richtig in Szene setzen zu können. In Irland sieht man das wohl anders. Dort wurde mit „Robot Overlords - Herrscher der Maschinen“ auch ein Film mit haushohen Robotern produziert, die auf die Erde gekommen sind, um die Menschen zu unterdrücken. Dabei konzentriert sich der Film aber nicht auf großes Spektakel, sondern rückt mehr eine Gruppe von Teenager ins Zentrum, die versuchen gegen die Invasoren vorzugehen.

Review: ROBOT OVERLORDS – HERRSCHER DER MASCHINEN – Kinder gegen Roboter

Roboter gegen Kind. Ziemlich unfair.

Regisseur und Autor Jon Wright, dessen Inspiration laut eigenen Aussagen ein Traum während der Schnittphase seines Vorgängerfilms „Grabbers“ war, entwirft mit „
Robot Overlords - Herrscher der Maschinen“ einen Film aus verschiedenen Versatzstücken: paranoide Invasionsmotive der amerikanischen Sci-Fi-Filme der 1950er Jahre, kindliche Abenteuerromantik der 1980er und moderne Blockbuster-Ästhetik. Letzteres erweist sich dabei als größte Hürde, denn tricktechnisch erscheint Wrights liebenswerte Montage als überdeutlich kostengünstige Euro-Variante der großen Hollywood-Blockbuster. Durch deutlich erkennbare Effekte und deren Omnipräsenz bekommt „Robot Overlords - Herrscher der Maschinen“ dadurch oftmals unschöne Probleme mit der Immersion. Ein höheres Tempo hätte vielleicht gut dagegen gewirkt, doch leider lässt sich Wright nicht auf Hetzerei ein. Selbst bei den wenigen Actionszenen kommt nie wirklich ein Gefühl von Rasanz auf. Dabei wirkt „Robot Overlords - Herrscher der Maschinen“ nur zweitrangig wie eine europäische Fan-Version großer, technischer Materialschlachten. Viel mehr funktioniert der Film wie die Adaption eines Kinder-, bzw. Jugendbuchs. Ungefähr so als gäbe es ein Enid Blython-Update mir riesigen Robotern, die die Erde besetzen und die Menschheit unterdrücken. Bei seiner Vision wird Wright von bekannten britischen Darstellern unterstützt, alle voran „Akte X“-Legende Gillian Anderson und Sir Ben Kingsley, die beide aber ganz klar nur die zweite Geige spielen. Tief im Herzen ist „Robot Overlords - Herrscher der Maschinen“ einfach ein Film für und über Kinder und Jugendliche. Erwachsene dürfen hier ganz klassische als Schurken oder gerne auch als familiäre Erlösungsfigur herhalten.
Für Fans von epochalen Robo-Reißern ist „
Robot Overlords - Herrscher der Maschinen“ also nichts und die Frage ob die junge Zuschauerschaft sich bei den, im besten Fall zweckdienlichen, CGI-Effekten nicht auch eher abgeschreckt wie belustigt abwendet ist auch allgegenwärtig. So scheint Wrights Film irgendwie ein Werk ohne echtes Publikum zu sein. Das wiederrum ist Schade, denn trotz seiner Mängel hat der Film sein Herz doch am rechten Fleck, erzählt eine recht klassische Genregeschichte, die trotz einiger inhaltlicher Dummheiten doch einen gewissen, humanistischen Mehrwert besitzt.
5 von 10 Feuerwerkskanonen

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