Review: R.E.D. und R.E.D. 2 - Die alten Säcke lassen die Fäuste fliegen

Review: R.E.D. und R.E.D. 2 - Die alten Säcke lassen die Fäuste fliegen
Fakten:
R.E.D.
USA. 2010. Regie: Robert Schwentke. Buch: Jon Hoeber, Erich Hoeber. Mit: Bruce Willis, Mary-Louise Parker, Helen Mirren, John Malkovich, Karl Urban, Morgan Freeman, Richard Dreyfuss, Julian McMahon, Brian Cox, Ernest Borgnine, James Remar u.a. Länge: 111 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.

Story:
Frank ödet sein Ruhestand an. Der Pensionär sehnt sich nach Abwechslung, Tätigkeit, dem gelegentlichen Auftragsmord: Frank ist ein CIA- Agent im Ruhestand. Nun hat sein ehemaliger Auftraggeber entschieden, dass Frank und andere CIA- Rentner mit ihrem Insider-Wissen eine Gefahr darstellen und ausgeschaltet werden müssen. Diese durchaus willkommene Abwechslung bringt Frank dazu, dass alte Team wieder zusammenzutrommeln.


Meinung:
Seit „The Expendables“ war es plötzlich unheimlich angesagt, den alten Action-Koryphäen einen zweiten Frühling im liebgewonnenen Genre zu ermöglichen. Aber egal wie reizvoll Stallones Oldie-Schaulaufen auch gewesen sein mag, die Luft war auch ebenso schnell aus der selbstironischen Rekonstruktion reaktionärer Schicklichkeiten der goldenen Tage wieder raus. „R.E.D.“ ist Epigone und damit auch gleichzeitig Opfer dieser an nostalgischen Werten orientierten Erfolgswelle. Keine Frage, die prominente Besetzung liest sich gut und hat auch den Vorteil, dass Robert Schwentke nicht nur Genre-Legenden für seine Action-Komödie rekrutierte, sondern neben Bruce Willis auch Helen Mirren, John Malkovich (Dessen Performance allerdings zur totalen Karikatur verkommt und mehr Störfaktor als Schenkelklopfer ist), Helen Mirren und Brian Cox aufbietet. Hilft nur alles nichts, denn nicht nur dem schwach konstruierten Drehbuch der Hoeber-Brüder fehlt der Dampf, auch Schwentkes Inszenierung kann, bis auf vereinzelnde Ausnahmen, nie richtig gefallen. Aber auch wenn „R.E.D.“ nur eine 08/15-Seifenblase ist, kann man ihm einen gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen, immerhin zeigt sich Bruce Willis im sonst recht motivationslosen Cast spielfreudig.
4,5von 10 Psychopathen mit Kuschelschweinchen

Review: R.E.D. und R.E.D. 2 - Die alten Säcke lassen die Fäuste fliegen
Fakten:
R.E.D. 2
USA. 2013. Regie: Dean Parisot. Buch: Jon Hoeber, Erich Hoeber. Mit: Bruce Willis, Mary-Louise Parker, Helen Mirren, John Malkovich, Anthony Hopkins, Catherine Zeta-Jones, Brian Cox, Byung-hun Lee, David Thewlis, Neal McDonough, Titus Welliver u.a. Länge: 116 Minuten. FSK: freigegebe ab 16 Jahren. Im Kino.

Story:
Frank und Sarah versuchen es ja wirklich, aber sie bekommen einen ganz normalen Alltag einfach nicht hin. Diesmal holt Frank mal wieder seine Vergangenheit in Form von schmutzigen Bomben, verrückten Wissenschaftlern und einer Ex-Geliebten ein. Dass ein Profi-Killer ihn dazu verfolgt ist da eigentlich nur Formsache.


Meinung:
„R.E.D. 2“ funktioniert tatsächlich einen Hauch besser als sein redundanter Vorgänger. Dabei zeigt sich eigentlich schon an der Posterdeklaration, in welche Richtung Dean Parisot seine Oldie-Fortsetzung steuert: NOCH älter, NOCH härter, NOCH besser. Eine Maxime, die sich in ihrer Funktionsweise natürlich an dem „Höher, schneller, weiter“-Prinzip orientiert, aber den Vorteil hat, dass das Autorenteam die – mal wieder – plumpe Story über opportunistische Verräter und den Nuklearwaffenmissbrauch besser mit den Charakteren verknüpft und andersherum. Bruce Willis ist eben Bruce Willis, John Malkovich nimmt sich etwas zurück und kann hier und da den ein oder anderen Lacher ernten und mit dem Korea-Export Byung-hung Lee („I Saw the Devil“, "G.I. Joe: Die Abrechnung") wie auch Anthony Hopkins in Hannibal Light-Modus hat man noch zwei weitere schlagkräftige Argument im flotten Ensemble. Wirklich berauschen kann in „R.E.D. 2“ natürlich weder die Inszenierung und noch weniger das Script, aber die actiongeladene Reise um die Welt wirkt kohärenter und immerhin temporeicher als Schwentkes Versuch. Krawall ohne Substanz für zwischendurch, unterhaltsam, aber sicher nicht für den mehrmaligen Konsum gemacht. Passt.
5 von 10lebensrettenden Pringles

Fazit: Während sich Bruce Willis als standhafter Klebstoff der „R.E.D.“-Teile erweist und mit polierter Glatze und geballten Fäusten ein angenehmes Engagement zu Tage bringt, ist es mit dem restlichen Cast – vor allem in Teil 1 – noch etwas anders. Nichtsdestotrotz: An einem verregneten Sonntag darf man sich sowohl Schwentkes, als auch Parisots bessere Fortsetzung gerne zu Gemüte führen. Kurzweiligkeit wird hier zum Glück großgeschrieben, wenngleich diese Rechnung nicht immer aufgeht.

von souli


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