Manchmal ist es ganz gut, wenn man ohne große Erwartungen in einen Kinofilm geht, denn so besteht wirklich noch die Chance, auch einmal positiv überrascht zu werden. Eine solche Überraschung ist für mich Planet der Affen: Prevolution.
Die Blockbuster dieses Sommers boten bislang gute Unterhaltung, jedoch zumeist keine überzeugenden Storys, sondern verließen sich zumeist auf Schauwerte. Die Anhänger einschlägigen Popcorn-Kinos wurden in den vergangenen Wochen zu gut bedient, doch emotional packend war das alles nicht, was zuletzt geboten wurde. Hier macht Planet der Affen: Prevolution einen wirklichen Unterschied. Regisseur Rupert Wyatt setzt in diesem Falle nämlich auf eine spannende Geschichte und nutzt die Special Effects lediglich dazu, diese ansprechend zu erzählen, anstatt die Effekte zu den eigentlichen Stars des Films zu machen.
Im Kern geht es in dem Streifen darum, dass Wissenschaftler ein Medikament gegen Alzheimer entwickelt haben, das sie an Affen testen. Diese entwickeln in der Folge eine Intelligenz, die für ihre Art untypisch ist und lehnen sich gegen die Menschen auf, von denen sie unterdrückt und teilweise gequält und misshandelt werden. Dies alles klingt reichlich trivial und wäre es auch, wenn es den Machern nicht gelungen wäre, die Affen und ihr Leiden in den Mittelpunkt der Handlung zu rücken und dafür zu sorgen, dass das Publikum mit diesen leidet. Zwar sind mit James Franco, Freida Pinto, John Lithgow, Brian Cox, Tom Felton und David Hewlett einige interessante Schauspieler mit an Bord, die ihre Sache wirklich gut machen, doch die Affen sind die eigentlichen Hauptcharaktere. Setzte man früher auf Masken, die zwar überzeugend waren, jedoch der Mimik enge Grenzen setzten, hat man nun mit Motion Capturing nahezu alle Freiheiten. Diese werden toll genutzt und die eingefangene Mimik verleiht den Affen eine eine Tiefe, die man so noch nicht kannte.
Ins Zentrum der Handlung stellt der Film den Laboraffen Caesar und folgt seiner Entwicklung vom Haustier hin zum Revolutionsführer. Da sich die menschlichen Charaktere eher klischeehaft oder niederträchtig verhalten, hat der Zuschauer schnell den Eindruck, einzig Caesar sei zu echten aufrichtigen Emotionen fähig und identifiziert sich mit ihm. So ist es nur zu verständlich, dass man im Moment des Aufstands der Affen den Menschen die Niederlage wünscht, damit die Identifikationsfigur Caesar und die anderen Affen ihre Freiheit gewinnen können.
An Action mangelt es Planet der Affen: Prevolution auf keinen Fall und diese ist auch gut choreografiert. Spannung kommt vor allem dadurch auf, dass uns hier keine Zerstörungsorgie präsentiert wird, sondern Caesar einen Plan verfolgt, wie er die Freiheit für sich und seine Artgenossen erreichen will und diesen Stück für Stück umsetzt. Ihm geht es nicht um eine plattes Wir oder Sie, sondern um ein gerechtes Nebeneinander. Die Menschen haben da jedoch ihre eigenen Vorstellungen.
Für alle jene Science-Fiction Fans, die sich von einer Geschichte gerne einmal herausfordern lassen und eine Abwechslung zum Blockbuster-Kino suchen, ist Planet der Affen: Prevolution eine echte Empfehlung.
Link: Website des Films bei 20th Century Fox