Review: PLANES - Pures Marketing (inkl. transsexueller Nebenfigur)

Review: PLANES - Pures Marketing (inkl. transsexueller Nebenfigur)
Fakten:
Planes
USA. 2013. Regie: Klay Hall. Buch: Jeffrey M. Howard. Orig.
Stimmen von Dane Cook, Stacy Keach, Teri Hatcher, John Cleese, Val Kilmer, Priyanka Chopra u.a. Dt. Stimmen von Martin Halm, Marie Bäumer, Alexander Duda, Oliver Kalkofe, Kai Ebel u.a. Länge: 92 Minuten. FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung. Auf DVD, Blu-ray und Blu-ray 3D erhältlich.
Story:
Sprühflugzeug Dusty träumt davon mehr aus seinem Leben zu machen als Tag ein Tag aus die Felder mit Dünger zu besprühen. Für diesen Traum arbeitet er hart und es zahlt sich tatsächlich aus. Er darf bei einem Flugrennen rund um die Welt teilnehmen und kann sich dort der Welt beweisen, was alles in ihm steckt.

Meinung:
„Cars“ war nie der beste Film aus der Animationsschmiede Pixar, aber im Bereich der Merchandiseverkäufe konnte kein anderes Franchise der Firma solche Zahlen für sich verbuchen. Egal ob Videospiele, Tassen, Plüschtiere, Textilien oder Butterbrotdosen, auch Jahre nach dem Release von „Cars“ und dem Sequel sorgen die sprechenden Autos noch für volle Kassen. „Cars“ ist das marketingtechnische „Star Wars“ für Pixar und somit auch für Disney. Statt eines dritten Teils versuchte sich das Mickey-Mouse-Imperium nun an einem Spin Off und lässt nun eben „Planes“ in die Lüfte steigen. Einen wirklichen Unterschied zwischen Asphaltraser und Wolkenstürmer gibt es aber nicht. Einzig dass „Cars“ und „Cars 2“ zumindest grob versuchten auch einem älteren Publikum Anreize für unterhaltsame Minuten zu bescheren, während „Planes“ (der ursprünglich nur auf DVD und Blu-ray erscheinen sollte und dann doch ein Kinorelease spendiert bekam) von hinten bis vorne darauf gedrillt ist lediglich Kinder zufriedenzustellen.

Review: PLANES - Pures Marketing (inkl. transsexueller Nebenfigur)

Sprühflugzeug Dusty kann sogar mit großen Jets mithalten

Alle unter 12 sollten sich auch nicht stören, das Disney hier auf Nummer sicher geht und seinem Publikum eine Geschichte vortischt, die ungefähr so spritzig und überraschend daher kommt, wie die Sicherheitsanweisungen im Flugzeug, kurz vorm abheben. „Planes“ ist, gesehen aus einer erwachsenen Sicht, ein wirklich fadiges Lüftchen von Film. Das Pixar hier nicht mehr aktiv dabei war lässt durch viele Kleinigkeiten ausmachen. Vor allem aber fehlt die Detailverliebtheit. Keine Frage, auch bei „Planes“ gibt es viel zu sehen und die am Rechner entworfenen und entstandenen Bilder sind technisch ohne größere Makel, aber Regisseur Klay Hall fokussiert sich so sehr auf das aktive Geschehen und lässt dabei keinerlei Freiraum, um seinem Auge die Möglichkeit zu gewähren selbst kurz auf Erkundungsreise zu gehen. Es wirkt fast schon wie ein animierter Verkaufskatalog für Kinderspielzeug. Eine überlanger Werbeclip für die „Cars“-, bzw. „Planes“-Produktpalette, die als Bonus noch eine Geschichte lauter stereotyper Langeweile auffährt, in der viele süße, lustige oder absonderliche Neben- und Randfiguren zu sehen sind, die aber keinerlei Impact haben, denn genau solche Füllmassen, wie etwa ein mexikanisches Luchador-Flugzeug, sind mittlerweile auch nicht mehr als gängiger Standard. Ein Standard der hier zur Stagnation herangereift ist.
Es gibt aber eine Kleinigkeit, da lässt sich etwas Mut bei den Machern erkennen. Wenn Kleinwagen Franz (im deutschen wie im englischen von Oliver Kalkofe gesprochen) davon erzählt, dass er eigentlich ein Flugauto ist, lässt dies durchaus interpretativen Spielraum zu oder anders ausgedrückt: der erste transsexuelle Charakter in einem Disneyfilm. Immerhin etwas. Auch wenn bei dieser Sichtweise gewiss auch ein gewisser, guter Wille eine Rolle spielt, der nicht wahr haben will, dass „Planes“ nicht mehr ist als ein Hilfsinstrument für’s Marketing. Ein Film der trotz seiner massiv bunten Erscheinung unglaublich kalt und karg wirkt. Da kann dann auch kein bayrisches Transenauto helfen.

3 von 10 Tonnen Bio-Dünger


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