Fakten:
Phantom Kommando (Commando)
USA, 1985. Regie: Mark L. Lester. Buch: Steven E. de Souza, Jeph Loeb, Matthew Weisman. Mit: Arnold Schwarzenegger, Rae Dawn Chong, Dan Hedaya, Vernon Wells, Alyssa Milano, Bill Duke, James Olson, Drew Synder, Sharon Wyatt, Michael Delano, Bob Minor u.a. Länge: 89 Minuten. FSK: ab 18 Jahren freigegeben. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Die kleine Tochter von Ex-Special-Agenten-Söldner-irgendwas John Matrix wird von Ex-Diktator Arius entführt. Matrix, der ihn einst in seiner Heimat vom Thron stieß, soll seinen Nachfolger erledigen, sonst stirbt die Kleine. Matrix versteht da keinen Spaß, entkommt seinen Wachhunden und startet eine deftige Befreiungsaktion.
Meinung:
- "Denk dran: Der Wind kommt von hinten, die Luftströmung könnte sie aufmerksam machen."
- "Glaubst du, ich könnte es riechen wenn sie kommen?"
- "Ich konnte es."
Bitte lächeln...
Ah ja, alles klar. Willkommen im Irrenhaus, auch genannt "Phantom Kommando" oder "Arnie läuft Amok". Ganz grober Unfug aus den wilden 80ern, bei dem kein Auge trocken und kein Stein auf dem anderen bleibt. Nach 5 Minuten schon drei Attentate, Arnie stapft mit Kettensäge durch den Wald, schwingt die Axt und dann...stupst ihm das süße Töchterlein Eis in's Gesicht, da wird verträumt ein Rehkitz gefüttert (!!!) und Arnie grinst wie in einer Zahnpastawerbung. Denkwürdiger Opener!Keine Angst, ihr seit nicht im falschen Film, danach wird geballert und gestorben, dass sich die Balken biegen. Der Kühlschrank aus der Steiermark macht sie alle nieder, da können sich der fiese Ex-Diktator (Dan Hedaya, mit herrlich blödem Akzent und reichlich ägyptischer Erde um die Nase) und sein fieser Handlanger (Vernon Wells, sieht aus wie das böse, verstossene Mitglied der Village People) schon mal warm anziehen.Messerscharfe Männer-Action
Nichts und niemand stopt John Matrix (ein Name wie zufällig aus dem Telefonbuch gegriffen), nicht mal die Physik oder die menschliche Anatomie. Der springt aus bereits gestarteten Flugzeugen und verzieht dabei keine Mine, rupft Telefonzellen raus, wird mit geschätzten 100 Klamotten von einem Auto übergenagelt und rennt gleich weiter, da war der Terminator ja Alteisen gegen. Aber selbst der Matrix-Johnny braucht ein Weibchen, Gott sei Dank gibt es die dufte Saftschuppse Cindy. Die wird erst von ihm entführt (was noch halbwegs Sinn macht), hat dann aber keine Lust auf nach Hause gehen und mischt trotzdem weiter mit (was überhaupt keinen Sinn macht), why not? Ist ja auch langweilig so ohne Lebensgefahr. Die ist zwar zu doof mit einem Raketenwerfer geradeaus zu schiessen, aber dabei sein ist alles. Während das unschuldig-holde Töchterchen ("Ich freue mich darauf zuzusehen, wie er ihnen das Gesicht zerschlagen wird." Niedlich!) auf die Rettung wartet, brechen Mucki-Matrix und Turbo-Cindy auch mal mit' nem Bagger in einen Waffenladen ein, denn das Beste kommt ja noch: Zum großen Finale steuert Arnie in einer totschicken Badehose und Gummiboot in die große Schlacht, schwerer bewaffnet als es der Irak jemals gewesen ist und spielt Moorhuhn mit unfähigen Söldnern. Und wenn selbst das nicht reicht, so ein Werkzeugschuppen ist die reinste Waffenkammer. Das es da noch keine strengeren Auflagen von Seiten der Gesetzgebung gibt, ein Baumarkt sollte Alterskontrollen durchführen.Himmel, Arsch und Zwirn, was hier abgeht, soviele Kuhhäute hat kein Bauernhof. Vollkommen verblödet, unglaublich rasant, übertrieben brutal und stellenweise sagenhaft komisch. Das alles auf einem Niveau, es ist kaum festzustellen, was denn nun so wirken sollte und was nicht, letztendlich auch total schnurz. "Phantom Kommando" ist ultra-trashiges 80er Macho-Knüppel-Kino mit null IQ und enorm viel Unterhaltungswert. Strunzdoof, primitiv und eigentlich total liebenswert. Den Spaß sollte man sich mal gönnen.
"Lass Dampf ab, Bennett."
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