Review: One Punch Man: A Hero Nobody Knows | PS4

Wer kennt denn bitte nicht die epischen Momente aus der Anime-Serie One Punch Man. Seit jüngerer Zeit gibt es nun eine Videospiel-Umsetzung zum Franchise und wir haben uns das Produkt mal genauer angesehen.

One Punch Man: A Hero Nobody Knows basiert auf dem Franchise rund um den Helden Saitama, welcher seine Feinde durch nur einen Schlag vernichten kann. Veröffentlicht wurde das Spiel von BANDAI NAMCO Entertainment. Die Produktion des Spiels stammt von Spike Chunsoft. Die Firma rund um die Spieleentwicklung ist besonders bekannt durch die Steins;Gate-Spielereihe, die Pokémon Mystery Dungeon-Abenteuer und auch durch das Kampfspiel Jump Force. Veröffentlicht wurde das Spiel am 28.02.2020.

Gameplay

Der Fokus des Gameplays liegt selbstverständlich auf den Kämpfen, welche üblich 3 gegen 3 stattfinden. In diesen ist es möglich verschiedene Angriffe auszuführen und durch verschiedene Angriffs- oder Tastenkombinationen entsprechend stärkere Attacken zu nutzen. Man kann auch zwischen seinen Teammitgliedern wechseln, was eine vielseitige Spielweise garantiert.

Nicht selten kann man sich auch in 1 gegen 1 mit seinen Gegnern messen. Auch ein Online-Modus ist gegeben, welcher fehlerfrei läuft.

Als Spieler befindet man sich in der Welt von One Punch Man und versucht über verschiedene Quests beziehungsweise Missionen seinen Rang zu erhöhen. Dabei kommt man zu verschiedenen Stationen, die man bereits aus der Anime-Serie kennt.

Aufgelockert werden die Kämpfe durch einige Cutscenes, welche die nähere Handlung erklären, aber vor allem für eine oft heitere Stimmung sorgen.

Es gibt auch einige Kleinigkeiten, die das Spielerlebnis bereichern sollen. Es existiert die Möglichkeit sein eigenes Apartment nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Auch die Möglichkeiten sich sein Superheldenkostüm zusammenzustellen ist gegeben.

Je weiter man im Spiel kommt desto größer wird auch die angebotene Ware im Shop. Dabei kann es schonmal sehr skurril zugehen. Aber hey - ich trage gerne Pappkartons auf dem Kopf, wenn ich gegen Superschurken kämpfe.

Zurück zur Kampfmechanik. Diese erinnert sehr stark an Jump Force. Das ist auch wenig verwunderlich, da beide Spiele aus dem selben Studio stammen. Man hat jedoch aus einigen Dingen der Anfangsphase von Jump Force gelernt. Auch wenn die Angriffe fast die Gleichen sind und auch das Missionensystem doch eher wiederholend ist, sind es besonders diese kleinen eher witzigen Dinge außerhalb der Kämpfe, die das Spiel auf seine Art einzigartig macht.

Insgesamt hebt sich das Spiel nicht von ähnlichen Spielen hervor. Es wirkt leider an vielen Stellen so als sei es teils eine Kopie von Jump Force. Auch wenn Unterschiede existieren, so sind die wesentlichen Gameplay-Elemente gleich und langweilig geblieben. Auch wenn es vielleicht lustig ist, wenn Saitama nach direkt einen Schlag gewonnenen hat. 7,0 Punkte gibt es für das Gameplay.

Präsentation

Review: One Punch Man: A Hero Nobody Knows | PS4

Das Spiel hat viele lustige Momente sowohl aus dem Anime übernommen als auch selbst hinzugefügt. Die RPG-Einlagen sind sehr humorvoll und sehr passend umgesetzt.

Die Kämpfe sind sehr sauber und bieten vollen Genuss. Angriffe sind klar zu erkennen und der Schaden wird über einen sichtbaren und unaufdringlichen Lebensbalken angezeigt. Die Kampfphysik wirkt überwiegend realistisch, soweit man das überhaupt bei dieser Art von Spielen behaupten darf.

Problematisch wird es bei den Cutscenes, welche zwar sehr humorvoll sind, aber unter einer großen Schwäche leiden. Oft bewegen sich die Charaktere ruckartig hin und her. Dieses Zittern in den Boden und wieder über den Boden, ist sehr unangenehm. Auch wirken einige körperlichen Bewegungen eher fehlerhaft und unsauber umgesetzt. Auch stehen die Charaktere wie Statisten da. Sie warten darauf, ihren Satz zu sagen und dabei ihren Arm zu bewegen, nur um dann wieder genauso dazustehen wie zuvor.

Ansonsten ist das Spiel grafisch schön umgesetzt. Man hat versucht bei den Hintergründen Abwechslung einzubringen. Aber leider wirkt die Spielumgebung recht statisch, was wohl der Tatsache geschuldet ist, dass das Hauptaugenmerk auf den Kämpfen liegt und nicht auf den Gebäuden drumherum. Aber aus einem nicht erklärlichen Grund wirken die meisten Hintergründe sehr verschwommen.

Schlussendlich lässt sich für diese Kategorie festhalten, dass man sich viel Mühe gegeben hat nah am Anime und dem Witz zu bleiben. Fehlerhafte Animationen und teils lieblose Gestik machen die RPG-Inhalte teils unerträglich langweilig. Das ist kein Scherz: 6,0 Punkte für die Präsentation.

Sound

Im Bereich Sound kann man sich über den japanischen und englischen Cast des Spiels freuen, welchen man auch schon überwiegend aus dem zugehörigen Anime kennt. Diese haben eine solide Arbeit abgeliefert und hauchen dem Witz des Spiels nochmals eine ordentliche Würze ein.

Die Kampfmusik ist angemessen umgesetzt. Man muss jedoch sagen, dass sie mit der Zeit oft monoton wirkt, was den Spaß mit der Zeit dämpft. Auch ist nicht jeder Bereich innerhalb des Spiels musikalisch untermalt.

Die Angriffe sind mit passenden Special-Effects umgesetzt, was das Erlebnis trägt und auch hilft, die Angriffskraft abzuschätzen. Auch die Ausrufe während der Angriffe machen Lust auf mehr.

Stimmlich bietet das Spiel viel Gehalt und macht Lust mehr zu hören. Musikalisch ist das Spiel unterhalb des Durchschnitts der Konkurrenz. Die Soundeffekte sind klassisch für Fighting-Games. Diese Kategorie hat sich 7,5 Punkte verdient.

Umfang

Das Spiel reißt ein Loch von knapp 70 Euro in seiner Neuveröffentlichung in den Gamer-Geldbeutel. Der Story-Modus kommt auf knapp 10-15 Stunden Gameplay. Hinzu kommen unzählige Quests, welche oft nur Gleiches bringen: sei der Lieferdienst. One Punch Man: A Post Man Nobody Knows wäre wohl an dieser Stelle ein angemessenerer Titel gewesen.

Es gibt viele verschiedene Charaktere zu spielen und auch ein Multiplayer-Modus ist gegeben, welcher jedoch nicht wirklich viel Inhalt bietet, da keine große Aktivität dahingehend herrscht. Das Spiel legt schließlich seinen Fokus auch auf die Story, weniger auf die Online-Schlägerei.

Grafisch ist es an vielen Stellen recht einfach gehalten. Es wirkt beim Gameplay oft wie ein Jump Force und letztlich wird nicht wirklich viel Spielzeit geboten, außer man spielt gerne den Postboten. Für den Vollpreis von 70 Euro muss man schon ein großer Fan der Serie oder von Kampfspielen sein.

Wie schon so häufig in der Gaming-Geschichte wirkt es so, als würde der Preis am Namen und weniger an der Qualität des Produkts gemessen werden. Ein Vollpreistitel mit vergleichsweise wenig Content und Qualität ist nur schwer zu dulden. 5,0 Punkte ist hier eine angemessene Bepunktung, da weitere sehr preiswerte DLC versprochen wurden.

Fazit

Wie bereits erwähnt, ist das Spiel nur für echte Fans der Serie zu empfehlen. Viele andere Spieler sollten ihr Geld anderweitig investieren oder sich gleich Jump Force kaufen, von dem wohl der größte Teil der Spielemechanik stammt.

Der Witz von One Punch Man ist verblüffend und zum Totlachen zugleich. Die Personen hinter den Drehbüchern gehören an dieser Stelle gelobt. Auch die Synchronsprecher glänzen in den beiden gegebenen Sprachen und machen das Spiel zu einem doch authentischen Produkt zum Anime.

Grafisch existieren Schwächen. Aus dem Gameplay lässt sich außerdem schließen, dass sich das Spiel auch ein wenig über das Kampfspiel-Genre lustig machen möchte. Denn besser lässt sich das durch Saitamas Schläge nicht ausdrücken.

Auch wenn das Spiel mit seiner Preis-Leistung im Keller hängt, ist unsere Redaktion überzeugt, dass viele Spieler ihren Spaß und auch Unterhaltung in diesem Spiel finden werden.

An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich bei BANDAI NAMCO Entertainment für die Gelegenheit das Produkt zu rezensieren. Du möchtest dir selbst ein Bild vom Spiel machen? Hier kannst du dir das Spiel auf der offiziellen Seite kaufen.

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