Review: Non Stop – Kampf auf Leben und Tod in unluftiger Höhe

Erstellt am 25. März 2014 von Die Drei Muscheln @DieDreiMuscheln


Fakten:
Non-StopUSA, Frankreich. 2014. Regie: Jaume Collet-Serra. Buch: John W. Richardson, Chris Roach, Ryan Engle. Mit: Liam Neeson, Julianne Moore, Lupita Nyong’o, Michelle Dockery, Linus Roach, Scoot McNairy, Nate Parker u.a. Länge: 106 Minuten. FSK: Ab 12 Jahren freigegeben. Im Kino.

Story:

Der Air-Marshall Bill Marks (Liam Neeson) begleitet einen Non-Stop-Flug von New York nach London. Nach einiger Zeit erhält er über ein eigentlich sicheres Netzwerk eine Nachricht, dass ein Unbekannter alle 20 Minuten einen Passagier töten würde, wenn nicht 150 Millionen Dollar auf ein Konto überwiesen werden würden. Bill muss nun den mit Hilfe des Fluggastes Jen (Julianne Moore) und der Stewardess Nancy (Michelle Dockery) den Erpresser ausfindig machen, um schlimmeres zu verhindern. Dabei stößt Marks aber auf immer mehr Ungereimtheiten.


Meinung:
Liam Neeson und Actionfilm gehören in den letzten Jahren zusammen wie Pommes zur Currywurst. Eine Kombination, die einfach passt, auch wenn man sich hin und wieder ein wenig Abwechslung wünscht. So ist es auch hier: Eigentlich ist alles wie immer in einem Neeson-Film – aber die snd ja nie schlecht. Größtes Problem ist die Anfangsphase. „Non-Stop“ braucht zwar laut Uhr nur etwa 15 Minuten, um so langsam in Fahrt zu kommen, aber die ziehen sich scheinbar endlos in die Länge. Wenn man aber diesen langweiligen Start überstanden hat, dann wird es schlagartig spannend. Unser Air-Marshall bekommt Nachrichten, dass alle paar Minuten ein Insasse des Flugzeugs ermordet werden soll, wenn dieser Jemand nicht 150 Millionen Dollar bekommt. Nicht besonders originell, zugegeben, aber sofort schießen die Fragen in den Kopf. Wer schreibt diese Nachrichten? Wie reagiert der Marshall? Und wie verdammt noch mal will er das machen, ohne erwischt zu werden?

Verdammt, schon wieder nur die Warteschleife!

Spannend wird es, aber Action kommt nur sehr selten vor. Das tut dem Film aber ziemlich gut, baut er doch eine sehr einnehmende, unangenehme Atmosphäre auf. Spannung entsteht eben durch die oben aufgeworfenen Fragen. Wenn mal Action, dann relativ kompromisslos und ohne übertriebenen Schnickschnack. Leider ist das Finale, ohne hier zu viel zu verraten, doch sehr enttäuschend und wird dem Film besonders in seiner CGI-Lastigkeit einfach nicht gerecht. Außerdem haben sich so einige Logiklöcher eingeschlichen. Aber in welchem Actionfilm gibt es die nicht? Auch spielt der Film sehr schön mit der Furch der Amerikaner nach 9/11, dass es eine weitere Flugzeugkatastrophe gibt wie vor mittlerweile beinahe dreizehn Jahren. Die Reaktionen wirken mitunter hektisch und panisch und besonders Air-Marshall Marks zeigt übertriebenes und damit auch unangebrachtes Verhalten – geradeso wie sich die Amerikaner aus meiner (zugegeben: nicht unbedingt belegbaren) Sicht

Hände hoch oder ich schieße - das klappt ja wirklich!

In der Hauptrolle brilliert Liam Neeson als verdamm coole Sau – also als das, wie wir ihn ohnehin aus den letzten Jahren in und auswendig kennen. Aber das kann er halt auch so klasse, wie kaum ein andere. Action-Opi Liam bekommt aber mit Julianne Moore eine fantastische Frau an die Seite gestellt, die eine undurchsichtige Passagierin spielt und, wie sollte es anders sein, noch eine wichtigere Rolle übernehmen sollte. Aus dem ansonsten eher unbekannten Haufen der Nebenfiguren ragt seit neuestem auch ein prominentes Gesicht heraus: die frischgebackene Oscar-Preisträgerin Lupita Nyong’o. Allerdings ist ihre Rolle eher klein gehalten, sehr klein. Ihre größeren Rollen werden in Zukunft aber sicher noch kommen.


„Non-Stop“ ist also ein spannender Thriller geworden, der vor allem durch seine aufgeworfenen Fragen Intensität erhält. Zwar geht er nie so weit, dass man bei ihm um seine Fingernägel bangen müsste, dennoch kann er als Gesamtpaket aus Action, der eingeengten Flugzeugatmosphäre und Liam Neesons Coolness ein würdiges und unterhaltsames Filmchen abliefern, bei dem man nur die Anfangsviertelstunde überstehen muss, um prächtig unterhalten zu werden.


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