We were Liars
Autorin: E. Lockhart
Seiten: 228 (Paperback)
Verlag: Hot Key Books
Sprache: Englisch
ISBN: 978-1471403989
Die Autorin…
E. Lockhart ist Autorin diverser Jugendbücher, wie THE DISREPUTABLE HISTORY OF FRANKIE LANDAU-BANKS UND THE BOYFRIEND LIST. Letztere Bücher sind in Deutschland beim Carlsen Verlag erschienen.
Der Plot…
Es war einmal eine Familie namens Sinclair.
Sie waren schön, angesehen und lebten im Luxus auf einer abgelegenen Insel. Ihr Leben war perfekt. Lüge, oder Wahrheit? Spielt das eine Rolle?! Sie liebten, neideten, betrogen und logen.
Es waren einmal the Liars…
“Liar, Liar…you’re such a great big Liar…”
In E. Lockharts neuem Buch ist vieles nicht so wie es scheint. Was wahr ist und was Schein, weiß niemand. Die Marketingstrategie rundum WE WERE LIARS wurde klug und mysteriös vom US/UK-Verlag platziert. Nichts wurde über den Inhalt verraten und Booktuber/Blogger wurden dazu angehalten, es dabei zu belassen. Denn das ist es doch, worauf Leser anspringen: auf eine Geschichte, die nicht alles sofort preisgibt. Etwas woran man beim Lesen knabbern muss. Und wo manches Mal bis zum Schluss ein Gefühl von Unaufgeklärtheit im Raum steht.
Auch ich kaute mich durch die Seiten. Belogen wurde man mit der Ankündigung nicht. So viel kann ich schon sagen. Dieses Buch gleicht einer Sinnestäuschung. Man liest und liest, schlägt diesen Weg mit der Prota ein, dann einen anderen. Man glaubt zu wissen, worauf die Autorin schlussendlich hinaus will. Doch dann lachen einem die Worte laut und gehässig ins Gesicht. So musste ich im letzten Drittel, im Glauben etwas Schwerwiegendes verpasst zu haben, Kapitel um Kapitel zurückblättern.
Klar ist, E. Lockharts Schreibstil ist absichtlich kryptisch und voller Metaphern. Sie spielt mit dem angeschlagenen Kopf der Protagonistin. Ob der Plot nun durchwegs ‘genial’ – wie so viele Leser urteilen - durchdacht ist, liegt im Auge des jeweiligen Betrachters. Für mich persönlich wurde die Herangehensweise nicht immer so gut ausgearbeitet. Da vermisste ich schon ein bisschen die ‘durchgängige Genialität’. Mal fühlte es sich für mich eher stumpf und mühsam an beim Lesen. Und dann widerum wurde ich so sehr von Gefühlen und schöner Prosa umhüllt, dass mir die Luft stockte. Und gerade deshalb glaube ich trotzdem an Emily Lockharts Idee hinter der Geschichte. Die Sinclairs sind eine große Familie und eine Figur ist komplizierter als die andere. Mit einigen hätte ich gerne mehr Zeit verbracht, mit anderen lieber weniger. Mehr kann ich über die Charaktere nicht preisgeben, ohne den mysteriösen Zauber um das Buch zu brechen.
Ob nun euphorische oder enttäuschte Leserstimmen, dürfte bei wirklichem Interesse keine Rolle spielen. Sie sollten zumindest keine Auswirkung auf die eigene Meinung haben. Dieses Buch muss unvoreingenommen gelesen werden, dann kann es einem ganz sicher ein Lesevergnügen bereiten.
Jetzt mal ganz ehrlich…
WE WERE LIARS bietet auf schmalen 228 Seiten eine tragische Geschichte von einer Familie, mit der ich für alles Geld der Welt nicht tauschen möchte. Die Auflösung überrollte mich nach einem zähen Mittelteil vollkommen unvorbereitet. Und glaubt mir: DAS ist keine Lüge.
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