[Review mal anders] „Schau mir in die Augen, Audrey“ von Sophie Kinsella

Schau mir in die Augen, Audrey

Schau mir in die Augen, Audrey

Autorin: Sophie Kinsella

Übersetzung: Anja Galic

Seiten: 384 (Paperback)

Verlag: cbj

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-570-17148-6

Die Autorin…

Sophie Kinsella ist Schriftstellerin und ehemalige Wirtschaftsjournalistin. Ihre Schnäppchenjägerin-Romane um die liebenswerte Chaotin Rebecca Bloomwood werden von einem Millionenpublikum verschlungen. Die Verfilmung ihres Bestsellers »Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin« wurde zum internationalen Kinohit. Mit »Schau mir in die Augen, Audrey« gibt die Mutter von vier Söhnen und einer Tochter ihr Debüt im Jugendbuch. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in London.

Der Plot…

Audrey ist Mitglied einer ziemlich durchgeknallten Familie: Ihr Bruder ist ein Computernerd, ihre Mutter eine hysterische Gesundheitsfanatikerin und ihr Vater ein charmanter, ein bisschen schluffiger Teddybär. Doch damit nicht genug – Audrey schleppt noch ein weiteres Päckchen mit sich herum: Nämlich ihre Sonnenbrille, hinter der sie sich wegen einer Angststörung versteckt. Bloß niemandem in die Augen schauen! Als sie eines Tages auf Anraten ihrer Therapeutin beginnt, einen Dokumentarfilm über ihre verrückte Familie zu drehen, gerät ihr immer häufiger der gar nicht so unansehnliche Freund ihres großen Bruders vor die Linse – Linus. Und langsam bahnt sich etwas an, was viel mehr ist, als der Beginn einer wunderbaren Freundschaft …

Meine Pro’s…

Zunächst einmal finde ich es sehr gut, wie stark sich YA-Autoren momentan mit Themen wie Angst- und Zwangsstörungen, sowie Panikattacken etc. in ihren Büchern auseinander setzen. Diese Krankheitsbilder werden oft missverstanden und Aufklärung in der Form ist äußerst wichtig. Sophie Kinsella reiht sich in diesen Kreis ein und nimmt sich in ihrem ersten Jugendbuch der Figur Audrey an. Das Mädchen ist nach einem traumatischen Erlebnis an ihrer Schule kaum noch in der Lage soziale Kontakte zu pflegen. Sie muss immer, selbst Zuhause bei ihrer Familie eine Sonnenbrille tragen, weil sie weder die Blicke anderer ertragen, noch diese anschauen kann. Berührungen sind ein absolutes Tabu und das Haus hat Audrey, außer um zu Therapiestunden zu kommen, seit dem >Vorfall< nicht mehr verlassen können. Dabei ist Audrey ein sehr witziges und cleveres Mädchen. Wie sie ihre Familie betrachtet und analysiert, ließ mich sehr oft auflachen. Und ich empfand es als faszinierend, wie sie die Form ihrer Angstzustände und die „Phobie“ gegen soziale Kontakte schildert und wie sie damit umgeht.
Doch dieses Buch erzählt nicht nur Audreys Geschichte, sondern die ihrer quirligen Familie. Sophie Kinsella hat es sehr gut gemeistert, die Familiendynamik und Beziehungen einzufangen. Tatsächlich war dies ein großes Pro. Diese Familie wirkte auf mich sehr authentisch. Die über fürsorgliche Mutter, der etwas genügsame Vater, der grummelige dem Gaming verfallene Bruder; sie alle hauchen dem Buch sehr viel Leben ein. Und dann ist da natürlich noch Linus, dem es zu gelingen scheint, Audreys Schutzpanzer zu durchbrechen.

Meine Kontra’s…

Woran ich mich zeitweise rieb, war dass Sophie Kinsella zu oft den Fokus auf die ganze Familie richtete.  Meinem Gefühl nach widmete sich die Autorin manches Mal zu intensiv dem problematischen Verhältnis von Audreys Mutter, der Spielleidenschaft ihres Sohnes. Der Grad war ganz schmal und es hätte komplett schief gehen können.

Doch schlussendlich machten die Figurenzeichnung, der Humor und natürlich die nötige Ernsthaftigkeit für Audreys Problem, das Jugendbuch-Debüt von  Sophie Kinsella sehr lesenswert.

Im Großen und Ganzen…

Mit dem gewohnten Touch Verrücktheit, führt Sophie Kinsella den Leser in Audreys Leben und das ihrer quirligen Familie. Das Resultat ist eine Herz erwärmende, süße Familiengeschichte mit einem ernsten Thema, welches zeitweise etwas hintergründig behandelt wird. Dennoch wusste die Autorin mich zu überzeugen. Kinsella hat ein Gefühl für schrille Figuren und bringt genau die richtige Portion Situationskomik ein. Eigentlich sehr gute Voraussetzungen um zukünftig mehr Jugendbücher zu schreiben, oder?!

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