[Review mal anders] „Dein Leuchten“ von Jay Asher

[Review mal anders] „Dein Leuchten“ von Jay Asher

Autor: Jay Asher / 320 Seiten / Überseter: Karen Gerwig / Paper, Klappenbroschur / Verlag: cbt / OT: What Light / erhältlich bei: Bücher.de, mayersche.de

Der Plot…

Jedes Jahr zu Weihnachten reist Sierra mit ihren Eltern nach Kalifornien, um dort auf der Familienplantage Weihnachtsbäume zu verkaufen. Doch diesmal wird Sierras Welt auf den Kopf gestellt. Sierra verliebt sich – das erste Mal, unsterblich und mit aller Macht. In Caleb, den Jungen mit den Grübchen, der Weihnachtsbäume verschenkt und eine dunkle Vergangenheit verbirgt, denn Caleb soll seine Schwester angegriffen haben. In seiner Heimatstadt ist er deshalb ein Außenseiter. Sierras Eltern, ihre Freunde, alle warnen sie davor, sich auf ihn einzulassen. Doch Sierra kann nicht glauben, dass Caleb gefährlich ist, und riskiert alles, um ihre große Liebe zu gewinnen …

Rockin‘ around the Christmas Tree!

Die Weihnachtszeit ist die Zeit der Familie, Liebe und Freundschaft, sagt man. Für mich werden diese Werte über das ganze Jahr zelebriert. Dazu brauche ich in der Regel keine Lieder, Weihnachtslichter und Ho-ho-ho’s. Dennoch mag ich Geschichten, die um diese Jahreszeit spielen sehr. Kitschig darf es sein, allerdings in Maßen. [Review mal anders] „Dein Leuchten“ von Jay Asher

Das dachte sich wohl auch Jay Asher, Autor des Bestsellers „Tote Mädchen lügen nicht“, und widmete sich in seinem neuen Buch genau dieser besinnlichen Zeit. Die Grenze zu ziehen zwischen Romantik und Kitsch, der einem schneller Karies beschert als eine Zuckerstange, ist nicht einfach. Manchmal hatte ich schon das Gefühl zu oft vom Süßkram genascht zu haben. Aber irgendwie haben es Sierra, die zukünftige Erbin des Weihnachtsbaum-Geschäfts ihrer Familie, und Co. es dann doch geschafft mich rumzukriegen. Zwischen heißem Moccha mit Pfefferminzstange-Geschmack, Plätzchen, Weihnachtsbäumen und Kleinstadt-Parade, wurde ich »ge-X-Mas-ed«.

Die Handlung bietet wohlgemerkt keine besonders aufregenden bzw. dramatischen Wendungen, aber die Figuren konnten mich definitiv für sich gewinnen. Allen voran Sierra, die sich seit ihrer Kindheit einmal im Jahr mit den Eltern für einen Monat von ihrer Heimat Oregon verabschieden muss, um im weit entfernten sonnigen Kalifornien dem Zweigbetrieb beim Verkauf zu helfen. Drama ist da allerdings Fehlanzeige. Sie liebt den Betrieb und die Arbeit auf der Weihnachtsbaum-Farm, und sie liebt es einmal im Jahr ihre zweite Heimat zu besuchen. Was ich sehr spannend fand, war der liebevolle Einblick in das Weihnachtsbaum-Geschäft, den Jay Asher in der Geschichte gewährt. Man selbst sieht ja nie die Mühe und fürsorgliche Pflege, die eigentlich dahinter steckt um den Menschen möglichst schöne Weihnachtsbäume zu geben.

Ebenso gefiel mir die Dynamik zwischen Sierra und ihrer Freundin Heather. Und das im übrigen sehr viel mehr, wie ihre Freundinnen in Oregon. Auch die Beziehung zwischen Sierra und ihren Eltern ließ mein Herz aufgehen. Obgleich sich die etwas Stimmung ändert, als Caleb auftaucht. Dieser Junge trägt eine sehr traurige Vergangenheit mit sich rum. Er und Sierra sorgen hier definitiv für die Romantik und den Zwiespalt. Um ein Romeo und Julia-Drama muss man hingegen nicht fürchten.

In dieser Geschichte geht es sicher nicht nur um die schönen Dinge im Leben. Es geht um zweite Chancen und nicht voreilige Schlüsse anhand von anderer Leute Gerede zu ziehen. In diesem Buch ist eben nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen und somit ist es für mich eine authentische Erzählung.

Im Großen und Ganzen?!

Jay Ashers „Dein Leuchten“ weist starken Zuckerstangen- und Weihnachtsbaum-Konsum auf und konnte mich definitiv in die richtige Weihnachtsstimmung bringen. Diese Geschichte hat kleine charmante Schwächen, aber die vergibt man leicht bei so viel Besinnlichkeit, Herzenswärme und Nächstenliebe. Achtung: Ist dringend in der Winter- und Weihnachtszeit zu genießen!


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