Review: Kurzfilmreihe der Regisseurinnen Ute Aurand, Jeannette Muñoz und Renate Sami

Von Seeance

Am 14. 01. fand im Arsenal Kino die Berliner Premiere von drei aussergewöhnlichen Kurzfilmen statt. Die Regisseurinnen Ute Aurand, Jeannette Muñoz und Renate Sami waren anwesend. Es sind experimentelle Kunstfilme, die eine ungewöhnliche Bildsprache haben und  auf einzigartige Weise die selbstständigen und faszinierenden Zyklen der Natur zeigen. Ohne Handlung, Schauspieler oder Musik schaffen es die drei Regisseurinnen Spannung und Emotionen im Zuschauer zu erwecken. Die filmische Ästhetik arbeitet mit einem sehr dynamischen Schnitt, der das Kinoerlebnis in eine traumhafte Reise durch unbekannte Welten wandelt.

„Villatalla“ (16 mm, 23 min) von Jeannette Muñoz legt den Schwerpunkt auf das innere Leben der Natur und wirft einen besonderen Blick auf ein Bergdorf in der italienischen Provinz Ligurien. Ton und Bild verlaufen nicht synchron, was das assoziative Denken anregt.

„Ein Jahr“ (Mini-DV, 13 min) von Renate Sami konzentriert sich auf die zyklischen Veränderungen in der Natur. Ein ganzes Jahr lang hat die Regisseurin einen Baum und eine Wand gefilmt. Es entsteht eine besondere visuelle Beziehung zwischen ihnen. Die Blätter und die Flecken der Wand bilden seltsame Muster und damit entsteht eine interessante Ästhetik – ein Spannungsfeld entsteht: zwischen Natürlichem und Menschengemachtem,  Lebendigem und Leblosem.

„Junge Kiefern“ (16 mm, 42 min) von Ute Aurand entsteht auf drei Reisen nach Japan und verfolgt das wunderbare Leben mit all seinen Erscheinungen. Der Film von Aurand ist ein kleines Meisterwerk. Der Zuschauer versinkt in seiner einzigartigen Ästhetik, die sich blitzhaft wechselnden Bildern – es kann nicht mehr zwischen Traum und Realität unterschieden werden. Ein wirklich besonderes Kinoerlebnis, das nur schwer mit Worten beschrieben werden kann.

Still aus"Junge Kiefern" © Ute Aurand

Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V.
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