Erhältlich ist Jump Forceseit dem 15. Februar 2019 und wurde von Spike Chunsoft entwickelt. Publisher des großen Crossovers ist Bandai Namco Entertainment.
Gameplay
Gleich am Anfang muss man ein Tutorial absolvieren. Hier merkt man schon sehr schnell, dass einem die Steuerung sehr vertraut ist. Die verschiedenen Aktionstasten im Kampf decken sich im Grundsatz mit der Steuerung aus der Naruto Storm-Spielereihe, das von CyberConnect2 entwickelt wurde. So findet man sich als alter Naruto Storm-Spieler sehr schnell wieder zurecht. Jedoch finden sich auch neue Spieler schnell zurecht, sodass man zügig die ersten Kombos und Spezialattacken kennenlernt. Die Kämpfen machen nach nur kurzer Zeit Lust auf mehr, vor allem Online mit Freunden oder gegen Fremde. Jedoch wird es in Kämpfen ziemlich schnell unübersichtlich, weil die Spezialattacken ziemlich viel Bild einnehmen.
Sobald man eine Spezialattacke ausführen möchte, werden am unteren linken Rand des Bildschirms die verschiedenen Tastenkombinationen für die jeweiligen Spezialattacken angezeigt. Das hilft den Einsteigern enorm die Attacken kennenzulernen und geschickt zu benutzen. Die Menüführung des Spiels ist für den Anfang ziemlich verwirrend aufgebaut, jedoch findet man sich relativ schnell zurecht und weiß die Symbole den Aktionen im Menü zuzuordnen. Lediglich verschiedene Menü-Interface sind anfangs nicht gut genug beschrieben. So öffnet man die Mini-Map eher durch Zufall als durch geschicktes Wissen.
Die Steuerung ist nach dem Motto „easy to learn, but hard to master" und bringt somit sehr viel Spielspaß mit. Die Menüs hätte man durchaus einfacher und intuitiver gestalten können, jedoch findet man sich nach recht kurzer Zeit gut zurecht. Deshalb gibt es für das Gameplay von uns sehr starke 9,0 Punkte.
Präsentation
Wenn man das Spiel installiert hat, wird man gleich in eine Cut-Scene geschmissen und schon hier fallen die ersten Brocken des großen Traumes eines jeden Anime-Fans. Bei zu großer Menge fängt das Bild sofort an zu stottern, sodass es zu sehr großen FPS-Einbrüchen kommt. Die Performance leidet dadurch darunter sehr.
Die Unreal Engine macht bei den Hintergründe eine sehr schöne Figur. Alle Hintergründe sind bildhübsch und glänzen nur so vor Details. Vor allem die realitätsnahen Hintergründe von New York sind ein wahrer Augenschmaus. Die Lichteffekte und Spiegelungen sind perfekt eingesetzt und bringen das Spiel somit ein weiteres Stück der Realität nahe. Bei den Charakteren hört es jedoch dann ganz auf. Sie strotzen zwar nur so vor Detailreichtum, jedoch wirken alle Charaktere sehr plastisch und sehen eher Dummys ähnlich als richtigen Videospielcharakteren. Sogar die quasi nicht vorhandenen Gesichtsmimiken lassen die Charakteren wie Puppen aussehen. Aus der Unreal Engine hätte man so viel mehr herausholen können.
Ein weiterer Kritikpunkt sind die mehr als einschläfernden Ladezeiten. Zwischen jeder Sequenz taucht gefühlt ein Ladebildschirm auf, der mindestens 20-30 Sekunden dauert. Vor und nach jedem Kampf sind sie ebenfalls vertreten, sodass für eine Zockersession von 3-4 Stunden der Spaß ziemlich schnell flöten geht.
In der Basis hat man mittelmäßige Möglichkeiten sich die Zeit zu vertreiben. Die Cut-Scenes sind von FPS-Einbrüchen geprägt und man befindet sich sehr viel im Ladebildschirm. Die Hintergründe sind zwar sehr schön und manchmal sogar sehr realitätsnah, jedoch sind die Charaktere eher Puppen mit fast keiner Gesichtsmimik als lebendige Figuren. Somit bekommt Jump Force hier von uns sehr knappe 4,0 Punkte.
Sound
Beim Sound kriegen wir einen richtig guten Mix aus sanfter, ruhiger Musik und puschender Kampfmusik präsentiert. Hierbei bedient sich der Soundtrack sehr vielen Elementen aus der Musik der beinhalteten Franchisen, sodass wir manchmal eher Naruto-typische Sounds und direkt darauf One Piece-ähnliche Musik hören.
Die Specialeffects sind bei den Kämpfen sehr bombastisch. Durch Einsatz von Schwertern, Jutsus oder anderen Spezialfähigkeiten kriegen wir alle möglichen Sounds auf die Ohren, die von Klirren bis hin zu basslastigen Explosionen führen.
Das Spiel beinhaltet lediglich die japanische Synchronisation, jedoch ist das perfekt. Bei den Japanern merkt man einfach, dass sie aus Herzblut dabei sind und alles für die Charaktere in die Waagschale werfen. Alle Originalsynchronsprecher der jeweiligen Anime sind an Bord. Jedoch wirft nach wie vor das plastische Verhalten der Charaktere die Dramatik zurück.
Soundtechnisch gesehen ist Jump Force fast schon ein Meisterwerk. Animetypische Soundtracks mit vielen Einflüssen, japanische Originalsynchronsprecher und bombastische Soundeffects sind gegeben. Alles was das Fan-Herz höher schlagen lässt. Hier bekommt das Spiel von uns hervorragende 9,5 Punkte!
Umfang
Jump Force ist ein Videospiel aus dem Genre Kampfspiel und ist bei Release für 59,99€ für die PlayStation 4, der Xbox One sowie für den PC via Steam zu haben. Für den Preis bietet Jump Force bisher 40 spielbare Charaktere, einen Online-Kampfmodus sowie einen Offline-Kampfmodus und eine kleine Story. Der letzte Punkt ist jedoch gleichzeitig auch der größte Kritikpunkt. Man hätte die Story um einiges interessanter und spannender gestalten können. Sie ist an manchen Stellen an den Haaren vorbeigezogen und wirkt sehr stereotypisch und wahllos zusammengewürfelt. An manchen Stellen hatte man sogar das Gefühl, dass es nur eine Aneinanderreihung von Kämpfen war.
Bandai Namco hat vor kurzer Zeit ihr weiteres Vorhaben mit dem Spiel in einer sogenannten Roadmap verkündet. Hierbei sollen noch weitere spielbare Charaktere sowie Kostüme und neue Stages folgen. Der wichtigste Punkt sind jedoch weitere Spielmodis wie die Raid Boos-Events oder ein Turnier-Modus, welche das Spiel weiterhin aktuell halten sollen. Jedoch werden manche Sachen kostenlos und manche Sachen kostenpflichtig sein.
Die Story ist nicht sehr innovativ und fühlt sich manchmal ziemlich an den Haaren vorbeigezogen an. Jedoch sind die Kämpfe sehr interessant, sowohl offline als auch online. Der Preis zahlt sich jedoch erst nach den ganzen kostenlosen Updates über das Jahr verteilt aus. An dieser Stelle gibt es 6,0 Punkte.
Fazit
Jump Force könnte so ein gutes Spiel werden, jedoch hat man beim Release ein noch bisher unfertiges Spiel in der Hand. Die Story des Spiels ist nicht gerade genial umgesetzt, sodass man sehr schnell die Lust an der Story verliert und ziemlich schnell auf den eigentlichen Online-Kampfmodus wechselt. Die Kämpfe sind sehr schön inszeniert und geben optisch einiges her. Das gleiche kann man von den Stages behaupten. Sie glänzen dank der Unreal Engine-Grafik in einem wunderschönen Licht und zeigen was Spiele an Schönheit zu bieten haben. Jedoch birgt das Spiel dadurch sehr viele Ladezeiten, sodass man sehr schnell die Geduld verlieren kann. Der Umfang ist ebenfalls für den Preis nicht gerade gerechtfertigt. Erst nach zahlreichen kostenlosen/kostenpflichtigen Updates und DLCs könnte Jump Force viel aus dessen Potenzial schöpfen.
Vielen Dank an Bandai Namco Entertainment für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.Kennt ihr schon unsere mobile App? Mit ihr könnt ihr nun auch unterwegs alle Neuigkeiten bei Japaniac nachlesen.
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