Review: HÜGEL DER BLUTIGEN AUGEN - Ruby, get back to the hills.

                                          
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Fakten:
Hügel der blutigen Augen (The Hills Have Eyes)
USA, 1977. Regie & Buch:  Wes Craven. Mit: John Steadman, Janus Blythe, Peter Locke, Russ Grieve, Virginia Vincent, Dee Wallace, Suze Lanier-Bramlett, Michael Berryman, Robert Houston, Brenda Marinoff u.a. Länge: 86 Minuten. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:

Die Familie Carter ist mit ihrem Wohnmobil auf dem Weg in den Sommerurlaub, mitten in der Wüste haben sie nur leider eine Panne. Noch ungünstiger: Das Arial war mal Testgebiet für nukleare Versuche, und einige der handerlesenen Einwohner haben das überstanden. Folge: Sie haben Lust auf Frischfleisch, da kommen die Carters gerade recht.
 Meinung:
Der Zahn der Zeit hat nicht nur an den modischen Entgleisungen der Figuren genagt (Hotpants bei Männern sind echt out), dennoch ist Wes Cravens "The Hills Have Eyes" heute noch ein effizientes Stück Terrorkino. Low-Budget unübersehbar, dafür atmosphärisch von Anfang an dicht und es nimmt immer mehr zu. Schon nach wenigen Minuten deutet sich ein unausweichliches Fiasko an, das nicht nur so eintritt, sondern auch einen erst ungeahnten Höhepunkt findet. Im letzten Drittel ist "The Hills Have Eyes" großartig. Brutal, temporeich, Survival-Terror auf seinem Höhepunkt. Der Film ist ein Meilenstein seines Genres, hat aber durchaus Schwächen.

Review: HÜGEL DER BLUTIGEN AUGEN - Ruby, get back to the hills.

The ugly...

Cravens Inszenierung ist, gemessen an seinen Mitteln toll, aber die Mittel sind schon zu sehen. Es wirkt gelegentlich schon trashig, es gibt Anschlußfehler, manchmal schmunzelt man, wo es nicht so gewollt war. Das darf man aber durchaus als budget- und lehrnbedingte Makel anrechnen, für seinen Entstehungszeitraum und die Rahmenbedingungen ist "The Hills Have Eyes" schon verdammt gut. Cravens Film ist böse, hundsgemein, sehr spannend und letztendlich sogar gesellschaftskritisch. Die Konstellation der Carters, auf der einen Seite das erzkonservative Oberhaupt Bob, auf der anderen Seite der eher liberal eingestellte Schwiegersohn, sorgen für dezenten Sprengstoff, der für den Film oberflächlich nur nebensächlich, im Gesamtkontext aber durchaus Wucht besitzt. Da nutzt Craven seinen B-Terror-Film als grundsätzliche Kritik bzw. die Konfrontation der Wertesysteme, der konträren Lebenseinstellungen. Das hebt "The Hills Have Eyes" deutlich über "billiges Genrekino" ab, wovon der Film ohnehin weit entfernt ist, aber es gibt ihm einen zeitlich wichtigen, cleveren Subtext, den kaum eine Kamerad (außer "The Texas Chainsaw Massacre" und mit, wenn auch nicht qualitativen, Abstrichen "The Last House on the Left", ebenfalls von Craven, und insgesamt sogar der bessere Film) vorweisen kann.

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...and the beautiful american way of life

Dieser Punkt führt unweigerlich zu der absurden deutschen Synchro, die bis vor kurzem die einzige Alternative zum Originalton war. Wer die kennt, dürfte zu gut wissen, wie eine Änderung des akustischen Sachverhaltes einen ganzen Film entscheidend beeinflussen kann. Das hat aus diesem Film eine reine Trashparade gemacht, nur durch den Text. Geht nicht? Doch, und wie. Die aktuelle BR-Version enthält noch die ursprüngliche Synchro, aber auch endlich eine sinngemässe deutsche Tonspur, die leider dafür etwas lieblos dahingerotzt wirkt. Schön wäre die alte Synchro mit dem Text der neuen Fassung. Perfekt wird der Film wohl immer nur noch im Originalton, aber immerhin hat man als Synchroschauer jetzt noch eine Alternative zum kompletten Schwachsinn (einfach mal zwischen den deutschen Tonspuren an gewissen Stellen, z.B. dem Dialog von dem Tankwart und Papa Carter in der Tanke, hin und her schalten, das zeigt schon alles).
So oder so (nur nicht in der alten deutschen Fassung) ist "The Hills Have Eyes" perfides, böses Terror-Kino mit super Stimmung und rasantem Endspurt.
Nicht fehlerfrei, aber insgesamt schon ziemlich gut. Sollte man gesehen haben. 

7,5 von 10 verstralten Pseudo-Aliens.

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