Review: Hinamatsuri Vol. 1 | Blu-ray

Einmal Lachsrogen bitte, oder doch lieber fünfmal? Zumindest die kleine Hina aus Hinamatsuri kann davon definitiv nicht genug bekommen. Doch wie sehr können wir von ihr nicht genug bekommen? Bevor wir mit der Review beginnen, hier noch ein paar kurze Infos zu deren Aufbau: Die Themen „Handlung" und „Unterhaltungsfaktor" fließen nicht in die Bewertung am Ende mit ein, da es sich hier um subjektiv zu betrachtende Punkte handelt. Da jeder Mensch ein anderes Genre bevorzugt, kann hier einfach keine allgemeine Bewertung erfolgen. Die restlichen drei Kategorien bekommen je eine Punktzahl zwischen 0-10, sodass am Ende ein Durchschnitt von satten 10 möglich ist. Also, fangen wir an!

Daten

Veröffentlichungsdatum: 23.01.2020
Medium: BD
Folgen: 01-04
Länge: ca. 95 Minuten
Bonus: 3 Ansteck-Buttons, 20-seitiges Booklet, 2 Artcards (doppelseitig), Poster DIN A4, Stickerbogen mit 9 Motiven, Opening, Ending, Trailer und Bildergalerie
Sprache: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Bildformat: 1920x1080p / 16:9
Tonformat:
Deutsch: DTS HD MA 5.1
Japanisch: DTS HD MA 2.0
FSK: 12
Preis: 39,99 €

Handlung

Hinas Landung bei Nitta ist genauso spektakulär wie überraschend. In einer ovalen Kapsel schlägt sie in seinem Wohnzimmer ein und Nittas mehr oder weniger geregelter Alltag als Yakuza-Mitglied ändert sich schlagartig. Doch während Hina ihre Leidenschaft fürs Shoppen und Lachsrogen entdeckt, muss Nitta erleben, dass sein Ansehen auf dem Singlemarkt als neugeborener „Stiefvater" eines Schulkindes rapide schrumpft. Obgleich Nitta nicht unerheblich von Hina profitiert, entwickelt er einen leisen Groll gegen sie. Währenddessen taucht Anzu bei Hina auf, ein Mädchen, das ebenfalls über telekinetische Fähigkeiten verfügt. Und aus der anfänglichen Rivalität der Mädchen entwickelt sich schon bald eine ganz spezielle Freundschaft. (© KSM Anime)

Unterhaltungsfaktor

Man nehme ein Yakuza-Mitglied, ein nacktes Mädchen in einem Kapselkokon und lässt beide aufeinander treffen. Was kommt dabei raus? Ein entgleister Alltag, viel trockener Humor und natürlich Superkräfte. Nachdem Hina Nitta regelrecht auf den Kopf fällt, verhält er sich wie es ein jeder tun würde: So tun als wäre nichts gewesen, das Problem beiseite schieben und ins Bett gehen.

Doch solche Begegnungen lassen sich nicht einfach unter den Teppich kehren, schließlich verschwindet Hina nicht wieder über Nacht. Nachdem er sie also aus dem Kokon befreit gerät sein Alltagsleben erst einmal ins Wanken und seine teure Sammlung landet im Müll. Denn die liebe Hina verfügt über psychokinetische Fähigkeiten, die für einige spitze Momente sorgen.

Die Serie beginnt ziemlich schräg und verlässt sich auf seine humorvollen Elemente, die nicht gerade rar gesät sind. Oftmals gelingt dies vor allem durch die Emotionslosigkeit Hinas oder offensichtlicheren Einlagen seitens anderer Charaktere. Diese befinden sich oft in de skurrilsten Situationen wieder und versuchen durch Situationskomik den Zuschauer abzuholen. Je nach Zuschauer ist es natürlich fraglich, ob die Witze gleichermaßen ankommen.

Neben den humorvollen Einlagen liegt der Fokus bisher klar auf der Charakterentwicklung. Bereits in Folge eins ist eine Weiterentwicklung seitens Hina zu erkennen. Sie war es gewohnt ihre Kräfte für andere einsetzen zu müssen, aber Nitta ist da ganz anders. Dadurch fängt auch sie sich an zu verändern und das Shoppen und Lachsrogen für sich zu entdecken. Auch die anderen Charaktere fangen langsam an sich zu verändern, vor allem in einem Punkt: Sie wissen nun durch Hina, wie es sich anfühlt, sich um eine Person zu sorgen.

Aufmachung & Extras

Die Aufmachung des Anime passt wie die Faust aufs Auge. Im Gesamten passt sich das Hauptthema der Aufmachung an Hinas Leibgericht, Lachsrogen, an. Dies hat bereits auf dem Cover des veredelten Hardcoverschubers seinen Einsatz erhalten, auf welchem je eines der Gesichter der Charaktere im einzelnen Rogen wiederzufinden ist.

Innerhalb des Schubers gibt es das erste Volume als Digipack mit einer O-Card aus Papier. Ebenfalls gibt es einen Papierplatzhalter für die folgenden beiden Volumes. Das Artwork des Digipacks ist simpel und bildet die Protagonisten Hina und Nitta in verschiedenen Varianten ab. Aber gerade die Simplizität und die bunten Farben machen es so ansehnlich und hebt es von anderen Anime hervor.

Neben einer tollen Aufmachung wurde auch an den Extras nicht gespart. Alle Extras befinden sich in der Papieraussparung, welche für Volume 2 und 3 vorgesehen ist. Beim Auspacken kommen einem zuerst die drei Ansteck-Buttons entgegen. Diese weisen alle unterschiedliche, aber zum Anime überaus passende Motive auf. Ein Problem ergibt sich jedoch beim Aufbewahren der Buttons. Sobald das 2. und 3. Volume ihren rechtmäßigen Platz im Schuber einnehmen, gibt es für die Buttons keinen Platz mehr.

Neben den Buttons gibt es noch zwei Artcards, welche doppelseitig bedruckt ist. Hier kann man nur hoffen, dass einem nicht die beiden Motive gefallen, die auf der gleichen Artcard abgedruckt ist. Zudem gibt es Poster in A4, welches in Hochglanz noch einmal das Artwork des Schuber zur Schau stellt. Ebenso gilt dies für den Stickerbogen. Bei diesem könnt ihr die einzelnen Rogen abziehen und woanders aufkleben.

Zu guter Letzt gibt es ein 20-seitiges Booklet. Dieses stellt die einzelnen Charaktere genauer dar und hält ein paar einleitende Informationen zu diesen bereit. Ebenfalls gilt das Booklet als Episodenquide, welcher euch durch die ersten vier Episoden führt, ohne der Handlung jener viel vorweg zu nehmen.

Neben der Fülle an physischen Extras gibt es noch ein paar Digitale. Hierbei handelt es sich um das Opening, Ending, Trailer und einer Bildergalerie. Das erste Volume mit vier Episoden gibt es für einen Preis von 39,99 € (UVP) zu kaufen. Ein Preis, bei dem man sich bei dieser schönen Aufmachung und der Menge an Extras wirklich absolut nicht beschweren kann. Dafür gibt es eine glatte Wertung von 9,0 Punkten.

Qualität (Bild & Ton)

Hinamatsuri wurde im Studio feel. unter der Regie von Kei Oikawa animiert. Diese haben ihr Können bereits bei Anime wie Tsukigakirei bewiesen. Hinamatsuri zeichnet sich dementsprechend durch recht detaillierte und weich gezeichnete Charaktere und Hintergründe aus. Vor allem wenn man die emotionslose Hina betrachtet, fällt auf, dass gerade die Darstellung der Augen eine wichtige Rolle spielt, da sie ihre Gefühle nur so ausdrücken und diese kommunizieren kann.

Der Zeichenstil in Kombination mit der flüssigen Animation steigert den Spaß am Schauen allemal. Das Pacing ist dabei natürlich recht verschieden, je nachdem auf welche Situation die Szene ausgelegt ist. Trotzdem sind diese immer ohne Probleme klar und deutlich zu erkennen. Das beste Beispiel ist hier ein Duell zweier Charaktere, welche mit ihren Kräften die Gravitation beeinflussen und so spannende Gesichtszüge präsentieren. Mehr solcher Szenen wären definitiv wünschenswert, da sie die Komik zum Teil besser als ein Spruch vermitteln.

Der Ton liegt im Deutschen im Format DTS-HD 5.1 und im Japanischen in DTS-HD MA 2.0 vor. Dieser ist stets klar und deutlich zu vernehmen. Alle Töne, Soundeffekte und die Synchronisation sind einwandfrei zu hören und aufeinander abgestimmt. Gerade die Vertonung der Geräusche, auch wenn es um Nittas schöne Vasen-Sammlung schade ist, ist soweit gut gelungen, aber auch nichts allzu besonderes.

Für die Qualität in puncto Bild und Ton gibt es eine Wertung von 8,0 Punkten.

Synchronisation (Sub & Dub)

Grundsätzlich ist die deutsche Synchronisation der Charaktere gut gelungen, auch wenn die Stimmen teils nicht zu 100 % passen. Anzu kommt beispielsweise eher als der sportliche, androgyne Typ rüber. Im Deutschen ist ihre Stimme da leider zu weiblich, um ihre Charakterzüge passend klanglich auszudrücken.

Bei Hina verhält es sich ähnlich. Diese versucht jegliche Emotion aus ihrer Stimme fernzuhalten, aber es gibt einen großen Unterschied zwischen emotionslos/monoton und emotionslos/dynamisch. Schätzungsweise fehlt hier im Deutschen eine passendere Intonation, um die Stimme dynamischer zu gestalten. Zum Teil kann man manche Wörter bzw. Sätze etwas schwierig verstehen.

Zur Synchronisation lassen sich deutsche Untertitel einblenden. Diese gestalten sich in weißer Schrift mit schwarzer Outline. An sich haben sie ein gutes Timing, sind nicht zu lang oder komplex. Ganz problemfrei geht es hier jedoch nicht zu. Für vier Episoden kommen doch recht häufig Grammatik- und Rechtschreibfehler vor. Außerdem ist die Übersetzung an manchen Stellen von der Semantik her nicht ganz auf den Punkt.

Größtenteils sind der Sub und Dub auf einem guten Niveau. Leider gibt es hier und da Fehler, vor allem beim Sub, die man leicht vermeiden könnte. Von daher gibt es einer Wertung von 7,0 Punkten.

Fazit

Wer bei Hinamatsuri auf eine tiefgründige und emotionale Handlung hofft, ist mit diesem Titel falsch bedient, schließlich gehört der Anime dem Genre der Nonsense-Komödie an. Der Anime bedient sich vor allem an humorvollen Elementen, weswegen es eher etwas für Zwischendurch zum Lachen ist.

Nichtsdestotrotz ist der Anime sehenswert, was vor allem auf den Zeichenstil, Animation und Synchronisation zurückzuführen ist. Am meisten stechen jedoch die gezielte Aufmachung und die tollen Extras hervor, was ein klasse Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Die Frage ist nur, ob euch der Humor zusagt. Hierfür würden wir raten, in die erste Folge, welche der Publisher auf YouTube bereitgestellt hat, einen Blick zu werfen.

An dieser Stelle bedanken wir uns recht herzlich bei KSM Anime für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares. Kaufen könnt ihr euch den Anime im Shop von Anime Planet oder direkt hier: Review: Hinamatsuri Vol. Blu-rayReview: Hinamatsuri Vol. Blu-ray

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