Review: Helden der östlichen Zhou-Zeit Band 2 Wiedersehen in der Unterwelt

Teaser

Der zweite Teil der abgeschlossenen Trilogie ist der Fortsetzer eines großen Klassikers des taiwanesischen Comics, ausgezeichnet mit dem Sonderpreis der Japanischen Mangaka-Vereinigung. Ein Meilenstein im Werk von Chen Uen (1958-2017), der sich damals mit dem Werk als einziger taiwanesischer Comic-Autor auf dem japanischen Markt etabliert hatte. In detaillierten, wunderschönen Tuschezeichnungen lässt Chen Uen auch im zweiten Band seiner Comic-Trilogie die chinesische Geschichte lebendig werden. Tapfere Helden, Legenden wie auch wahre Geschichten fesseln den Leser.

Review: Helden der östlichen Zhou-Zeit Band 2 Wiedersehen in der Unterwelt

Um was geht es?

Band 2 der Trilogie beschreibt ganze acht episodenhafte Geschichten aus dem Leben ihrer Protagonisten. Eines haben alle Episoden gemeinsam und zwar, dass es die Figuren tatsächlich historisch nachweisbar sind. So beschreibt eine Geschichte Cui Zhus Mord an seinem Fürsten und wie er danach seine Geschichtsschreiber dazu gezwungen hat diesen Mord zu vertuschen. Marc Hermann entschied sich dafür den Comic nach Sinnhaftigkeit zu übersetzen und nicht in etwa wortwörtlich, so dass auch Menschen, die sich nicht mit der Kultur, Geschichte und chinesischen Sprache auskennen, verstehen worum es in dem Manhua (chinesischen Comics) geht. Zusätzlich werden außerhalb der Sprechblasen noch Hintergrundinformationen zur Verfügung gestellt.

Im zweiten Band sind insgesamt acht Kurzgeschichten von Helden, Intrigen und Legenden. Das Ende der Östlichen Zhou-Zeit ist geprägt von Chaos und Unruhe, aber nur in solch bewegten Zeiten konnten die intelligenten, fähigen Menschen ihre Talente vollständig ausschöpfen. Beispielsweise die Geschichte von Pang Juan, der versucht zu verhindern, dass sein Freund Sun Bin am Hof aufsteigt. Die einzelnen Kapitel variieren zwischen Legenden-Geschichten einzelner Krieger, Gelehrten, Kriegsführung oder Intrigen, die zum Umsturz ganzer Dynastien geführt haben. Auch wenn alle Geschichte mehr oder weniger chronologisch angeordnet sind, so können diese alle als eine Art Kurzgeschichte gelesen werden, denn jede Geschichte steht für sich. Nicht immer tun sich die Protagonisten als Helden hervor, denn auch sie begehen Mord, Verrat und sind nicht frei von Fehl und Tadel. Ganz so wie es die historischen Figuren eben auch waren.

Charaktere

Die Hauptcharaktere der einzelnen Kapitel lauten Cui Zhu, der Minister der Qi, Sunzi, Chu Ni, Lin Xiangru und Lian Po, Sun Bin und Pang Juan, Jie Zitui, Xi Houchong, Hua Zhou und Qi Liang sowie Ying Kaoshu. Jedes Kapitel beleuchtet episodenhaft Geschehnisse im Leben der Hauptfiguren und deren Taten. Die Charaktere und historischen Hintergründe werden in kurzen Texten eingeleitet.

Darstellung

Wunderschön illustrierte Farbseiten zeigen das ganze Können von Uen Chen und beeindrucken genauso wie die schwungvollen, detaillierten schwarzweißen Tuschezeichnungen. Jeder Charakter hat ein individuelles Aussehen. Die Kostüme, das Verhalten und auch sonstige Charaktere sind historisch akkurat und mit viel Liebe zum Detail und auch Mut zur „Hässlichkeit" gestaltet. Alles in allem steht jede Figur für sich und hat ihren eigenen Charakter. Hintergründe und Landschaften sind bei diesem Comic Nebensache, denn der Künstler legte mehr Wert auf die Bedeutung einzelner Figuren und einzelne Aktionen, als auf monumentaler chinesischer Landschaften. Besonders hervorstechend sind die Actionszenen, so besteht der Großteil seines Werkes aus kämpfenden Figuren. Die gedruckte Schrift (Fonts) in den Sprechblasen hätte besser zu den Motiven passen können, sie wirkt etwas fehl am Platz, jedoch ist sie gut lesbar. Man liest den Comic, aus europäischer Sicht, von hinten nach vorne wie einen Manga.

Präsentation

Der Manhua ist in ein flexibles Paperback gefasst und mit einer Höhe von gut 26 cm und einer Breite von ca. 18 cm ist es ganz schön groß. Was den Preis von ca. 28 € durchaus rechtfertigt. Das Besondere an der Ausgabe ist ihre Zweisprachigkeit. Die deutsche Übersetzung nimmt die Hälfte des Buches ein, in der zweiten Hälfte ist das chinesische Original abgedruckt. Ergänzt wird die Geschichte um eine Vokabelliste, eine Zeittafel, ein ausführliches Vorwort und einer Karte. Die Zusätze sind daher gut für China Interessierte geeignet. Das Papier fällt leider recht dünn aus. Hier wurde dasselbe Papier verwendet wie bei Band 1. Es ist weißer als ein Durchschnitts-Manhua oder Manga und etwas weniger grob, doch mit der Dicke eines solchen vergleichbar. Leider wurden auch die farblichen Illustrationen auf demselben Papier gedruckt. Vermuten lässt sich hier, dass man entweder aus Kostengründen am Papier gespart hat, oder der Comic noch wesentlich dicker und größer ausgefallen wäre, wenn man anderes Papier genommen hätte.

Lektoriert von Sabine L.

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