Review | „Fangirl“ von Rainbow Rowell

Review | „Fangirl“ von Rainbow Rowell

Autor: Rainbow Rowell / Umfang: 480 Seiten / Format: Hardcover mit Schutzumschlag / Übersetzer: Brigitte Jakobeit / Verlag: Hanser / erhältlich bei: Bücher.de, mayersche.de

Der Plot…

Die Zwillinge Cath und Wren sind unzertrennlich, bis Wren beschließt, dass ihr Jungen und Partys wichtiger sind als das gemeinsame College-Zimmer. Ein harter Schlag für Cath, die sich immer weiter in ihre Traumwelt zurückzieht: Beim Lesen und Schreiben von Fanfiction lebt sie ihre Vorstellungen von Liebesbeziehungen aus. Mit Erfolg – Tausende Leser folgen ihr. Doch als Cath dann Nick und Levi näher kennenlernt, muss sie sich fragen, ob sie nicht langsam bereit ist, ihr Herz echten Menschen zu öffnen und über Erfahrungen zu schreiben, die größer sind als ihre Fantasien. Ein mitreißendes Jugendbuch von Bestsellerautorin Rainbow Rowell über die erste Liebe – in der Fantasie und im echten Leben.

Einmal ist keinmal …

Es ist über drei Jahre her, als ich FANGIRL das erste Mal in Englisch las. Re-reads mache ich äußerst selten, da so viele ungelesene Bücher auf mich warten bzw. neu einziehen. Doch als ich vollkommen überraschend die tolle Buchbox der Verlage Hanser und DTV erhielt, stand fest, dass es für mich ein Wiedersehen mit Cath & Co. geben wird. In dieser Review konzentriere ich mich auf die Leseeindrücke der deutschen Übersetzung, wie Cath heute auf mich wirkt und ob überhaupt noch etwas hängengeblieben ist.

Kenn ich dich nicht irgendwo her?!

Review | „Fangirl“ von Rainbow RowellErneut auf Cath zu treffen, war buchstäblich wie ein Wiedersehen einer alter Bekannten. Ihre Unsicherheit sowie Schrulligkeit, ihre Panikattacken sobald sie auf neue Situationen trifft, der Humor, ihre Fantasie und Intelligenz. All diese Charaktereigenschaften sprangen mir gleich zu Beginn wieder regelrecht ins Gesicht. Meinem Empfinden nach fühlte es sich sogar intensiver an. Die Aufmerksamkeit fiel gleich wieder auf ihr Grundproblem, nämlich soziale Kontakte knüpfen zu wollen.
Es gibt Menschen, die wollen den Kontakt zu anderen, aber sind zu gehemmt bzw. schüchtern. Cath hingegen WILL nicht, sie möchte im Grunde keine Veränderung. Sie sperrt sich gegen das Neue und Unerwartete. Cath interessiert sich nicht sonderlich für die Menschen auf dem Campus. Sie hat große Probleme mit dem Leben außerhalb des Internets und ihrer FanFictions. Beim ersten Lesen ist mir dieser Aspekt natürlich auch schon aufgefallen, war dieses Mal aber noch etwas einprägsamer. Sie wirkte zu Beginn sogar etwas unsympathischer auf mich. Auch ihre Entwicklung im Handlungsverlauf fiel mir wieder ins Auge.
Und hier möchte ich auf Levi kommen. Ihn lernt Cath gleich am ersten College-Tag kennen. Und er war haargenau so, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Liebenswürdig mit einem offenen Lächeln auf den Lippen, eine große Neugierde für die Menschen und Geschehnisse in seiner Umgebung. Also, genau das Gegenteil von Cath und für sie daher [zunächst] ein Dorn im Auge. Ich genoss auch beim zweiten Lesen die Begegnungen und Gespräche der beiden. Unerwähnt bleiben sollte auch jetzt auf keinen Fall, Caths grummelige Mitbewohnerin Regan. Die liebevoll/kratzbürstigen Dialoge zwischen den Mädels bescherten mir die größten Schmunzler.
Caths Vater und ihre Zwillingsschwester Wren sind selbstverständlich nicht wegzudenken, da sie für Cath doch die wichtigsten Menschen sind. Bei all der süßen Unterhaltung, ist der familiäre und sozialkritische Hintergrund in diesem Buch, für mich wieder tragend gewesen. Die Themen Liebe, Freundschaft und familiärer Zusammenhalt sind wieder sehr präsent in diesem Rowell’schen Jugendroman. Selbstständig werden und das Nest verlassen sind nicht leicht. Und Cath hat daran definitiv zu knabbern.

Deja vu’s

Bei meinem re-read gab es sie haufenweise: die Deja vu’s. Sei es, wie schon erwähnt, bei den Figuren oder auch beim Lesegefühl. Bestimmte Situationen, die ich genauso empfand. Der Leerlauf in der Handlung, welcher den Schwung etwas rausnimmt, ist nun mal auch in der Übersetzung vorhanden. Ganz besonders fiel mir auf, dass ich auch dieses Mal wieder relativ schnell die FanFiction-Auszüge eher sporadisch überflog bzw. ganz wegließ. Bereits beim lesen der englischsprachigen Ausgabe, erging es mir so.
Hervorheben sollte ich aber, das andere Leser, diese Teile des Buches sehr gerne mochten. Es ist also Geschmackssache.

Die Übersetzung

Abschließend möchte ich auf die Übersetzung eingehen. Nicht selten geschieht es, dass sich Sinnfehler einschleichen. Sprichwörter oder Ausdrucksweisen, die im englischen existieren, werden falsch interpretiert. Bisweilen kann es sogar richtig schlimme Schnitzer geben. Ein Übersetzer hat die Verantwortung, den Grundstil des Autors beizubehalten. Die Übersetzerin Brigitte Jakobeit hat, meinem Empfinden nach, bei FANGIRL hervorragend gearbeitet. Sie transportiert das Gefühl des Buches, und die Verbindungen der Menschen zueinander, genau so wie im Original.

Review | „Fangirl“ von Rainbow Rowell

Meine Rezension zum Originaltitel ist hier zu lesen!

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Hanser Verlag für das Vorablesexemplar!

Rainbow Rowell im Interview

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