Review: Drohnenland von Tom Hillenbrand

Von Krimizeitschrift.de @krimizeitung

Der ehemalige Resortleiter von Spiegel Online Tom Hillenbrand machte sich in der Krimiszene bereits mit seinen kulinarischen Krimis wie “Teufelsfrucht” einen Namen. Mit “Drohnenland” legt er nun seinen ersten nicht kulinarischen Krimi vor. Von mir gibt es dafür eine positive Rezension.

Darum geht es in Drohnenland

Alles wird überwacht. Alles ist sicher. Doch dann geschieht ein Mord, der alles infrage stellt. Wozu Zeugen vernehmen, wenn all ihre Bewegungen und Gespräche bereits auf einer Festplatte archiviert sind? Warum Tatorte begehen, wenn fliegende Polizeidrohnen bereits alles abfotografiert haben? Als ein Brüsseler Parlamentarier auf einem Feld nahe der Hauptstadt ermordet aufgefunden wird, glaubt Kommissar Aart van der Westerhuizen zunächst, den Fall mithilfe des beinahe allwissenden Europol-Fahndungscomputers und der brillanten Forensikerin Ava Bittmann rasch lösen zu können. Und tatsächlich gibt es verblüffend schnell einen Verdächtigen. Doch dann entdeckt er immer mehr Hinweise darauf, dass die digitale Datenspur manipuliert wurde – und gerät in eine Verschwörung, die ganz Europa in seinen Grundfesten zu erschüttern droht.

Meine Meinung

Der Mord an einem Parlamentarier bringt Kommissar Westerhuizen nicht nur an seine Grenzen, sondern auch in Gefahr. Obwohl Drohnen alles aufzeichnen, gelingt es ihm nicht, in dem Fall eine tatsächliche Spur herauszufiltern. Es gibt zwar hier und da Indizien, doch schnell wird klar, dass die Daten manipuliert wurden. Aber von wem und warum? Diesen Fragen geht Westerhuizen nach und bewegt sich dabei auf einem Minenfeld sondergleichen, denn trotz Totalüberwachung ist niemandem mehr zu trauen…

Man sollte meinen, dass eine Welt, in der jede Sekunde aufgezeichnet wird, eine bessere Welt ist. Entsprechend wenige Verbrechen sollte es geben und wenn es doch einmal zu einem kommt, sollte die Aufklärung nicht allzu lange dauern. Doch in diesem Fall tritt das genau Gegenteil ein. Denn hier wird gezeigt, dass es immer noch die Menschen sind, die alles in der Hand haben, die dafür zuständig sind, die Maschinen, die für die Totalüberwachung abgestellt wurden, zu bedienen. Dementsprechend sind es auch die Menschen, die etwas manipulieren können, wenn ihnen etwas nicht passt. Natürlich nur solche, die eine gewisse Macht besitzen. Daher ist es für den Leser zwar leicht herauszufinden in welchen Reihen man den Übeltäter suchen muss, doch es ist noch lange nicht klar, wer hinter der Vertuschung steckt und welches Motiv zugrunde liegt.

„Drohnenland“ spielt in einer Zukunft, die vermutlich gar nicht so abwegig ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Wahrscheinlich möchte man auch einfach gar nicht wahr haben, dass es einmal so weit kommen könnte. Trotz hypermoderner Technik wird die Vorgehensweise auch für Laien verständlich erklärt, so dass man keinen Nachteil hat, wenn man sich mit Computern nicht allzu gut auskennt. Man erhält quasi nebenbei Informationen zu Funktionen der Drohnen und sonstigen technischen Elementen, es scheint überhaupt nichts mehr ohne sie zu gehen. Dabei schafft der Autor es aber immer, auch die Spannung auf einem recht hohen Level zu halten. Wie bereits erwähnt hat man zwar eine Ahnung, die sicherlich auch Westerhuizen sehr schnell erlangt, in welche Richtung man sich wenden muss. Aber die Daten wurden geschickt und fachmännisch manipuliert, so dass eine frühzeitige Entlarvung des Täters nahezu ausgeschlossen ist.

Fazit

Hin und wieder stagniert die Handlung kurzzeitig was zwar nicht zu einem Spannungseinbruch, aber doch zum Stillstand führt. Da hätte man sich gewünscht, dass die Spannung unterschwellig weiter gesteigert wird, um den Leser noch mehr in den Bann zu ziehen. Im Großen und Ganzen handelt es sich bei „Drohnenland“ um einen Zukunftskrimi, der dem Leser aufzeigt, wie die Welt sich wandeln könnte, dabei aber gleichzeitig auch mit einem spannenden Plot aufwartet.

Infos zum Kauf im Buchladen

  • Titel: Drohnenland
  • Autor: Tom Hillenbrand
  • ISBN: 978-3462046625
  • Preis: 9,99 EUro als Taschenbuch
  • Auch als eBook erhältlich