Review: Dororo Vol. 2 – Limited Mediabook Edition| Blu-ray

Der Dark-Fantasy-Actionhit Dororo geht bereits in die zweite Runde. Wir freuen uns sehr auf eine weitere und tiefergehende Verstrickung in die Findung Hyakkimarus Menschlichkeit. Dabei hält das Menschsein einige Facetten bereit, die es zu entdecken gilt.

Der Titel Dororo dürfte auch älteren Hasen ein Name sein. Schließlich basiert der Anime auf dem gleichnamigen Manga aus den späten 60er Jahren. Noch dazu stammt dieser vom berühmten Mangaka Osamu Tezuka.

1969 wurde Dororo das erste Mal als Anime mit 26 Episoden umgesetzt. Im Jahre 2019 wurde der Anime durch die Studios MAPPA und Tezuka Productions ein weiteres Mal aufgegriffen und in 24 Episoden veröffentlicht. Die Lizenz an der zweiten Anime-Adaption hat sich AniMoon Publishing sichern können, welche vor Kurzem bereits das zweite Volume dazu veröffentlichten.

Bevor wir mit der Review beginnen, hier noch ein paar kurze Infos zu deren Aufbau: Die Themen „Handlung" und „Unterhaltungsfaktor" fließen nicht in die Bewertung am Ende mit ein, da es sich hier um subjektiv zu betrachtende Punkte handelt. Da jeder Mensch ein anderes Genre bevorzugt, kann hier einfach keine allgemeine Bewertung erfolgen. Die restlichen drei Kategorien bekommen je eine Punktzahl zwischen 0-10, sodass am Ende ein Durchschnitt von satten 10 möglich ist. Also, fangen wir an!

Daten

Veröffentlichungsdatum: erstmals am 12. Juni 2020 bei AniMoon Publishing
Medium: BD
Folgen: 07-12
Länge: ca. 144 Minuten
Extras: Booklet, 4 Artcards, Making Of - Teil 1 und Trailer
Sprache: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Bildformat: 1920x1080p / 16:9
Tonformat:
Deutsch: DTS-HD MA 2.0
Japanisch: DTS-HD MA 2.0
FSK: 16
Preis: 47,99 €

Handlung

Mit Dororos Unterstützung kämpft sich Hyakkimaru weiter durch die Welt der Dämonen. Stück für Stück holt er sich seine geraubten Gliedmaße zurück und wird für Fürst Daigo zu einem immer größeren Dorn im Auge. Währenddessen muss sich Dororo mit seiner eigenen, tragischen Vergangenheit auseinandersetzen und auch Hyakkimarus leiblicher Bruder Tahomaru versucht mehr über das dunkle Geheimnis seiner Eltern zu erfahren. Angekommen in Daigos Heimatstadt offenbart sich Hyakkimaru endlich seine Abstammung: als hätte das Schicksal sie absichtlich zusammengeführt, steht er nun dem Mann gegenüber, der die Körperteile seines Sohnes so bereitwillig geopfert hatte... (© AniMoon Publishing)

Unterhaltungsfaktor

Man sollte meinen, dass Hyakkimaru mit jedem wiedergewonnenen Körperteil seine Menschlichkeit ebenfalls zurück erlangt. Tatsächlich trifft dies nur bedingt zu. Nachdem Mio getötet wurde, verfällt er in eine immer größere Rage. Dementsprechend wird er immer dämonenhafter je mehr Gliedmaßen er zurückerobert.

Dororo bleibt währenddessen weiterhin treu an seiner Seite. Die Veränderungen an Hyakkimaru fallen ihr gewiss auf und sie versucht stets ihn auf dem rechten Pfad zu halten. Doch mit den Gegnern, die sich den beiden in den Weg stellen, ist lange nicht zu spaßen und es entwickelt sich zu einer schier unmöglichen Aufgabe.

Diese Gegner sind nicht immer dämonischer Natur. So werden wir endlich Zeuge der Begegnung zwischen Hyakkimaru und seiner Familie. Nachdem Fürst Daigos Land immer mehr an Wohlstand verliert, wird ihm klar, was der Grund dafür ist: Hyakkimaru. So versucht er ihn vehement zu finden. Doch wie erfreulich ist dieses erste Treffen der Familienmitglieder?

In Volume 2 begegnen wir nicht nur viel Blut, Kämpfe und körperlichem Schmerz. Der emotionale und seelische Schmerz rückt immer weiter in den Vordergrund. Gerade das Wiedersehen geht ziemlich an die Substanz, wird aber sicherlich mit den nächsten beiden Volumes ein noch viel größeres Loch in die Brust reißen.

So langsam fängt die Handlung an sich zu verdichten. Immer mehr lösen sich die Folgen vom episodischen Aufbau ab und versprechen zusammenhängender zu werden. Die zugesprochene Vermittlerrolle Dororos lässt in gewisser Hinsicht nach. Hyakkimaru kann nun zwar sprechen, doch Gefühle sind ihm teils noch immer ein Buch mit sieben Siegeln. Trotzdem fungiert Dororo noch weiterhin als eine Art Erzählerfigur für die Zuschauer.

Dadurch, dass die Folgen weniger episodisch aufgebaut sind, verändert sich auch die Tiefe der Charaktere. Denn die wichtigsten Charaktere wurden bereits vorgestellt und kehren immer wieder zurück. So können auch einzelne Handlungsstränge aus der Sicht verschiedener Charaktere verfolgt werden. Weiterhin kommen auch immer wieder neue Charaktere ins Spiel, welche überaus wichtig für die Prägung Hyakkimarus sind.

Aufmachung & Extras

Auch Volume 2 von Dororo gibt es als schicke Limited Mediabook Edition zu kaufen. Das Volume setzt die simple und dadurch schöne Aufmachung des Schubers fort. Auf der Voderseite ist Hyakkimaru, umgeben von Flammen, zu sehen. Dies spiegelt den Stand der Handlung sehr gut wider, da er immer mehr seiner Rage verfällt. Dororo sieht dabei zu ihm hinauf - mit einem Blick voller Sorge im Gesicht. Die Rückseite ziert ein Landschafts-Artwork aus der Serie.

Neben der Disc findet sich im Inneren auch ein fest angebrachtes Booklet. Dieses gibt etwas Aufschluss über die weiteren Charaktere, wie Hyakkimarus Familie, und die Dämonen, die im Volume eine Rolle spielen. Als physische Extras gibt es vier Arcards in mattem Design dazu. Diese stellen zumeist Szenerien aus der Serie dar.

Neben den beiliegenden Artcards gibt es noch ein lehrreiches digitales Extra. Auf der Disc befindet sich das Making of - Teil 1, welches mit 15 Minuten Spielzeit zu Buche schlägt. Dabei melden sich Regisseur Kazuhiro Furuhashi und Drehbuchautorin Yasuko Takahaschi zu Wort und gewähren Einblicke in ihre Arbeit. Äußerst informativ und lehrreich ist, welche Gedanken sich die treibenden Kräfte hinter dem Anime machten.

Auf der Disc befinden sich die Episoden 07-12 des Anime und Trailer anderer Produkte von AniMoon. Das Discmenü ist überaus ansprechend gestaltet und leicht zu bedienen. Im Hintergrund läuft das Ending des Anime ab, während Bilder und Animationen gezeigt werden.

Volume 2 von Dororo ist für einen Preis von 44,99 € (UVP) erhältlich. Im Vergleich zum ersten Volume ist dieses geringfügig günstiger. Jedoch gibt es hier natürlich keinen Sammelschuber und auch kein exklusives Extra wie den Daigo-Beutel, dafür aber den ersten Teil des Making ofs. Dementsprechend ist das Preis-Leistungs-Verhältnis ein klein wenig gesunken. Trotzdem ist das 2. Volume designtechnisch einsame Spitze. Dafür gibt es eine Wertung von 8,5 Punkten.

Qualität (Bild & Ton)

Grundsätzlich lehnt sich das Bild mit seinem Braun-Grau-Ton sehr an den ursprünglichen Schwarz-Weiß-Anime an. Damit wurde jedoch nicht nur eine Brücke zum Alter der Geschichte an sich geschlagen, auch gibt diese Farbgebung die Atmosphäre einer Szene besser wieder. So hebt sich häufig eine satte Farbe hervor, welche mit der jeweiligen Thematik zu tun hat. Auch Kontraste in brutalen Szenen können dadurch besser akzentuiert werden.

Die Hintergründe beziehungsweise Szenerien sind weniger detailreich, dafür aber malerisch gestaltet. Diese verlaufen teils ineinander, sodass man handelnde Personen sofort an der Gestaltung und Animation erkennen kann, da sie regelrecht hervorstechen. In der Regel sind die wichtigen Charaktere einer Episode sauber gezeichnet. Trotz dessen sind Hände und Füße teils weniger ausgeklügelt und ungenau gezeichnet.

Gerade die Nebencharaktere verfügen ab einer bestimmten Entfernung über keine Gesichtzüge mehr und wirken manchmal etwas unnatürlich. Dadurch erkennt man natürlich sofort, welche Charaktere essentiell für den Verlauf der Handlung sind. Vielleicht hätte man etwas mehr Zeit die Charakterdesigns investieren können, aber andererseits spiegelt dies auch den älteren Charme des ersten Anime zu Dororo wider.

Animationstechnisch sieht der Anime meist gut gelungen aus. Im ersten Volume verlor man in Kampfszenen für kurze Zeit den Überblick, da man einen Schwerthieb nicht immer klar einer Person zuordnen konnte. Dies hat sich nun gewandelt, sofern der Gegner eine wichtige Rolle in der weiterführenden Handlung einzunehmen vermag.

Der Ton lässt wenig zu wünschen übrig. Da der Anime in einer vergangenen Zeit spielt, muss auch dementsprechend der Ton dazu passen. Der Original Soundtrack ist sehr gut gewählt und vermittelt häufig das Gefühl mitten im Geschehen zu sein. Ansonsten wurden die Geräusche realistisch und klar vertont. Gerade das Ending gepaart mit seiner Animation ist perfekt. Dabei kann man auch ein wenig die Animationsproduktion verfolgen, da man die In-Between und Key Animationen sehr gut ausmachen kann.

Unter Berücksichtigung der genannten Punkte, schneidet Dororo bei der Bild- und Tonqualität mit soliden 8,5 Punkten ab.

Synchronisation (Dub & Sub)

Review: Dororo Vol. 2 – Limited Mediabook Edition| Blu-ray

Die Synchronarbeiten erfolgten im Synchronstudio Kölnsynchron unter der Dialogregie von Daniel Käser. Die perfekten Synchronstimmen für Anime-Charaktere auszuwählen ist gewiss kein leichtes Unterfangen. Bei Dororo wurde ein passendes Repertoire an Synchronsprechern gewählt. Stets authentisch, lippensynchron und emotionsgetreu.

Alle Synchronsprecher, ausnahmslos alle, liefern perfekt auf den Punkt ab. Die Stimmen passen stets zu den Charakteren und schwächeln in keinem Moment. Ein wahrlicher Genuss, sich den Anime auf Deutsch anzusehen. Vor allem Amira Leisner als Dororo gilt es besonders hervorzuheben. Anhand ihrer Stimme hätte man nicht ausmachen können, um welches biologische Geschlecht es sich bei Dororo handelt. Ab und an möchte man allgemein die Aussprache japanischer Namen, wie Hyakkimaru, bemängeln, doch fällt dieses nicht schwer ins Gewicht.

Die Untertitel sind standardmäßig in weißer Färbung mit einer scharzen Outline zu sehen. Die Subtitels haben leider ein paar kleinere Probleme zu verbuchen. So fallen vereinzelt Satz- und Rechtschreibfehler auf. Trotz sechs Episoden, halten sich die Untertitel allgemein sehr in Grenzen, da Hyakkimaru keinen großen Gebrauch seiner Stimme macht.

Für die Synchronisation gibt es daher ganz klar eine Wertung von 9,5 Punkten.

Fazit

Mit jeder weiteren Episode entwickelt sich Dororo zu einem wundersamen und tiefgründigen Anime, welcher die tiefen Abgründe der Menschlichkeit aufzeigt. Auch der Scheideweg und das Zünglein an der Waage der einzuschlagenden Wegrichtung manifestiert sich in fast jeder Folge.

Mit der voranschreitenden Handlung macht auch das Schauen immer mehr Spaß, da die Episoden zusammenhängender sind, sich das Netz um die Familie schließt und sich die Schlinge immer weiter zuzieht.

Die deutsche Veröffentlichung lässt definitiv keine Wünsche offen. Die Aufmachung, Extras und die deutsche Synchronisation sind auf einem sehr hohen Niveau. Dadurch kann man Dororo getrost einem breiten Publikum weiterempfehlen.

Ein herzliches Danke geht an AniMoon Publishing, welche uns ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten. Wenn ihr nun neugierig seid, dann könnt ihr euch den Anime direkt im Shop des Publishers oder hier auf Amazon bestellen.

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