Review | Dioramic – Supra

Für Stageload habe ich mal ein kleines Review über das aktuelle Album “Supra” der guten Jungs von Dioramic geschrieben. Die verrückte “Artcore”-Band – oder zumindest ihre alte Besetzung – lernte ich 2009 glücklicherweise während meines FSJ Kultur beim Rockbuster-Bandcontest in Rheinland Pfalz kennen und lieben. Letzteres vor allem, weil sie unglaublich sympathisch und wahnsinnig kreativ sind. Dioramic verdienen mehr Aufmerksamkeit, deswegen fleißig lesen, teilen und natürlich hören!

dioramic_supraKaum zu glauben, aber wahr: Nach vier Jahren Zwangspause sind Dioramic wieder da! Und keine Sorge, sie sind immer noch so verrückt und unfassbar kreativ wie eh und je. Das neue Diorama namens „Supra“ setzt Maßstäbe und entführt die Hörer in bis dato unbekannte interstellare Sphären.

Es ist schon ungerecht wie wenig Aufmerksamkeit Dioramic bisher eigentlich bekamen, sind sie doch schon mehr als zehn Jahre unterwegs und das mit durch die Bank gutem Output. Die Jungs aus Kaiserslautern und Umgebung waren einst ein Geheimtipp auf dem Gebiet des jungen deutschen progressiven Metal, bzw. Rock. Das hat sich freilich seit dem letzten Release „Technicolor“ zunehmend geändert. Aber erst der große Paukenschlag, die vinylgewordene Atombombe „Supra“ ist es, die uns mit ihrer Druckwelle wegbläst. Es ist nicht einmal nur ihre schier unendliche Kreativität, die Arkadi Zaslavski, Max Nicklas, Alex Mauch und der War From A Harlots Mouth-Veteran und Knüppelmeister Paul Seidel so eindrucksvoll auf einen Tonträger gepresst haben. Diese Platte ist vielmehr ein Hinweis darauf, dass es Orte jenseits der Genre-Grenzen gibt, die erst noch erforscht werden wollen. Dioramic sind da eine Art Raumschiff Enterprise und stoßen in die unbekannten Weiten vor. Die Eindrücke und Inspirationen dieser Reise manifestieren sich in einem Album, das auch nach x-fachem Hören noch feine Details hervorbringt und ein zufriedenes Lächeln zaubert.

dioramic

Quelle: Facebook

Die Songs des Crowdfunding-gesponsorten „Supra“ klingen wie eine sphärische, spacige Mischung aus – ja, wie eigentlich? Schwer zu beschreiben. Muse trifft auf The Contortionist und Textures trifft auf Radiohead trifft auf eine wütende Metal-Version von Blackmail (als deren neuer Sänger Arkadi übrigens mal im Gespräch war – hätte perfekt gepasst!). Irgendwo dazwischen bewegen sich Dioramic in den neun Songs, deren Strukturen ebenso diffizil wie mitreißend sind. Ein Hin-und-Her von epochalen Harmonien in wunderschönen Instrumental-Parts und schnaubenden Shouts. Von komplex-vertrackter Rhythmik und Melodien, die uns auf einer flauschigen Wolke ins All schweben lassen. Die Einflüsse von „klassischen“ Prog-Bands wie Genesis oder King Crimson sind kaum zu verkennen. Dioramic kreieren eine fast post-moderne Collage unzähliger Ideen auf so vielen Ebenen. Es gibt wenige Alben, die ausnahmslos gute Stücke aufweisen können. „Supra“ ist eines davon.

Die sympathischen Musiker rund um Arkadi Zaslavski beschreiben sich selbst als Artcore-Band. Ein besseres Label gibt es für diese Art Musik vermutlich nicht, auch wenn man sich in diesem Falle vielleicht endlich mal von der menschlichen Neigung zur Kategorisierung und Einordnung verabschieden sollte. Denn egal wie man es nennt, es ist mehr als das. Ein Blick auf die frühen Veröffentlichungen der Band lohnt sich übrigens immens. Schon in der Ur-Besetzung mit Alt-Basser Jochen und Arkadis Schlagzeuger-Bruder Anton „Zedd“ Zaslavski (jetzt als Grammy-Gewinner in der Welt unterwegs) rissen Dioramic auf der ersten EP (2004) und dem Album „Phase Of Perplexity“ (2005) alles nieder. Diese Releases kann man auch heute noch immer wieder hören und die Jungs dann hoffentlich mal live erleben. Denn Entertainen, das können sie ebenfalls ganz besonders gut. Und spätestens dann ist das Dioramic-Erlebnis perfekt.

Reinhören? Reinhören!


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