Review: DAS VERSPRECHEN EINES LEBENS - Das Verbrechen eines Filmes

Review: DAS VERSPRECHEN EINES LEBENS - Das Verbrechen eines Filmes Fakten:Das Versprechen eines Lebens (The Water Diviner)AUS, TUR, USA. 2014. Regie: Russell Crowe. Buch: Andrew Anastatios, Andrew Knight. Mit: Russell Crowe, Olga Kurylenko, Dylan Georgiades, Yilmaz Erogan, Cem Yilmaz, Jai Courtney, Ryan Corr, Isabel Lucas, Daniel Wyllie, ua. Länge: 111 Minuten. FSK: ab 12 freigegeben. Ab dem 07.Mai.2015 im Kino.
Story:
Joshua Connor lebt irgendwo im Nirgendwo in Australien und begibt sich auf die Suche nach den Leichen seiner Söhne, die im Ersten Weltkrieg in der Schlacht von Gallipoli gefallen sind.Meinung:Nach der Sichtung des Trailers können einem mehrere Adjektive in den Sinn kommen. Ergreifend wäre eines davon. Schmalzig ein anderes. Ganz ehrlich, einen Film in einen zweieinhalb Minuten langen Trailer zu treten ist generell gewagt, wenn man dann allerdings auch noch jede Irrung und Wirrung zeigt, dann wurde irgendwas falsch gemacht. Und wenn die Vorschau versucht, einem das Achselzucken mit den Sätzen „Hope Begins. Where Hatred Ends“ zu vertreiben, dann geht das nicht nur daneben, es treibt einem auch ein wenig die Schamesröte in den Kopf.

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"Stop! Russell Crowes haben hier leider keinen Einlass."

Aber Russell Crowe, hier mit seinem Regiedebüt, ist ja nun nicht der erste Mensch, der einen Film dreht, den man, wenn man ganz böse ist, als Prestige-Film bezeichnen könnte. Nein, damit wandert er ja bloß auf den Pfaden, die zuletzt auch Angelina Jolie überaus erfolgreich betreten hatte. Ein bisschen zu viel Dramatik (mit den selbstverständlichen Moneyshots (die hier allerdings ziemlich ungelenk in den ersten Minuten verschossen werden)), ein paar unschuldige Blicke im Close-Up und ein bisschen knisternde Romantik mit Kerzenlicht und gehauchten Dialogen. Und dennoch wurde der Film bei den diesjährigen Australischen Film-Awards für sage und schreibe 9 von 14 möglichen Preisen nominiert. Behält Crowe also letztendlich Recht? Nein. Bevor der Abspann rollt und nachdem der Zuschauer noch einmal kräftig von debilen Gesichtsausdrücken geplagt wird, verkündet ein Schriftzug auf der Leinwand, dass der Film den „Familien und Hinterbliebenen“ gewidmet sei, die ebenfalls ein Familienmitglied im Kriege verloren und/oder nie wieder gefunden haben.

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Hauptsache Russell Crowe hat seinen Spaß

Und das ist derart prätentiös, dass es schon fast eine Frechheit und verachtenswert ist. Nein, an den Schicksalen der Familien ist der Film tatsächlich zu keiner Zeit interessiert. Mehr noch, erscheint ihnen am Ende gar ins Gesicht zu spucken. Connors Söhne werden selbstverständlich in einem letzten heldenhaften Kraftakt von einer Rettungsaktion von den gesichts- und herzlosen Türken niedergemäht. Sie sind nicht verreckt, sondern in den Armen von geliebten Menschen gestorben. Ganz toll. Und wenn Crowe dann auf der letzten Gerade keine Anstalten macht, das eingetrocknete Schema F aufzubrechen und eben dies auch bis zum Ende nicht macht, dann muss man erstens gar nicht den Trailer gesehen haben, um zu wissen, wie es ausgeht. Und zweitens sieht man dann einen Film, der vorgibt für etwas einzutreten, von dem er letztendlich gar nichts weiß, geschweige denn für etwas, an dem er interessiert ist. Dass Crowe als Regisseur wenig kann, beweist er von den ersten Minuten an, wenn der Krieg tobt und Schicksalsschlag nach Schicksalsschlag kommt, am Zuschauer jedoch völlig vorbei geht, ob der absoluten Unfähigkeit Crowes, Stimmung aufzubauen. Und so führt eins zum anderen, man kann den Film stellenweise mitsprechen, ohne ihn je gesehen zu haben. Einfach, weil man alles schon gesehen hat.

So entstand eine absolut triefende Schmonzette mit teilweise fast schon B-Movie-Charakter, mit nicht so subtilem Foreshadowing und einer Handlung, die man als gut gemeint und unschuldig weil unwissend mit einem Schulterzucken abtun könnte. Bis, ja bis der Film die Dreistigkeit besitzt, zu behaupten, er wäre relevant und hilfreich. Er wäre Balsam für die Seele. Ab diesem Moment möchte man aufspringen und -schreien, denn ab diesem Moment kann man den Film nicht mehr gutherzig durchwinken. Da muss man ihn aufhalten und zeigen, was er wirklich ist. Nämlich ein Messer im Rücken der Betroffenen.

2 von 10 vorhersehbaren Wendungen

von Smooli

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