Review: COTTAGE COUNTRY - Mord und Beziehungsstress am See

Review: COTTAGE COUNTRY - Mord und Beziehungsstress am See
Fakten:
Cottage Country
Kanada. 2013. Regie: Peter Wellington.
Buch: Jeremy Boxen. Mit: Tyler Labine, Malin Akerman, Lucy Punch, Dan Petronijevic, Benjamin Ayres, Sabrina Grdevich, Jim Annan, Kenneth Welsh u.a. Länge: 91 Minuten, FSK; freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Cammie und Todd freuen sich auf eine erholsame Woche im Ferienhaus von Todds Familie. Doch der Urlaub wird zum Alptraum, als Todds egozentrischer Bruder Sal mit seiner osteuropäischen Freundin Masha vorbei kommt und partout nicht verschwinden will. Nach einem Streit zwischen den Brüdern kommt es zu Handgreiflichkeiten und Sal endet mit einer Axt im Hals. Todd ist verzweifelt und will sich schon der Polizei stellen, doch seine Cammie erweist sich als überaus fähig, wenn es darum geht Probleme zu lösen. Doch damit fängt der Ärger erst richtig an.


Meinung:
So ein Urlaub am See kann schon mal ordentlich in die Hose gehen. In der kanadischen Komödie „Cottage Country“ kommt es sogar zum Totschlag, gefolgt von Mord, Leichenentsorgung und Beziehungsstress. Dabei nimmt vor allem der Beziehungsstress eine überaus große Komponente im späteren Verlauf ein. Zu schade dass „Cottage Country“ da schon längst nicht mehr so witzig ist wie erhofft.

Review: COTTAGE COUNTRY - Mord und Beziehungsstress am See

Noch ist Todd der aktive Part des Mörderpärchens

Es beginnt dabei eigentlich ganz ansehnlich. Tyler Labine, den meisten wohl als Dale aus der Backwood-Parodie „Tucker & Gale versus Evil“ bekannt, als Gutmensch Todd und Malin Akerman („Watchmen – Die Wächter“) als Cammie geben ein nettes Pärchen ab, welches verankert in der Normalität ist und so herrlich gewöhnlich wirkt, dass das Auftauchen von Todds Bruder, dem Lebenskünstler Sal, wie ein echter, harter Schnitt wirkt. Was dann folgt ist weder herausragend noch wirklich belanglos. Als Zuschauer ahnt man recht schnell, dass der Disput zwischen den Brüdern irgendwann ausgetragen werden muss und als dann irgendwann Sals Kopfhörer im See landen ist das der Anfang vom Ende. Nun wird die Komödie in ihren Absichten schwarz, denn Cammie und Todd wollen auch die Freundin des Bruders loswerden. Masha ist ihr Name und die Britin Lucy Punch (bekannt aus „Dinner für Spinner“ und „Bad Teacher“) verkörpert sie klischeehaft aber durchaus vergnüglich. Leider endet mit Masha auch der wirklich sehenswerte Part des Films, denn danach wiederholt sich „Cottage Country“ größtenteils selbst und versucht dazu mit einer kriminalistischen Ebene, sowie Anleihen des Horrorfilms eine Art von frecher Stimmung zu erzeugen. Das Ergebnis ist ein halbgarer Mix, der sich nach und nach zu einem Beziehungsmachtkampf entwickelt, in dem das Paar Todd und Cammie nach und nach ihre wahren Naturen offenbaren. Der daraus resultierende couple battle wird vornehmlich auf einer sehr eindimensionalen Ebene geführt und kann, die bis dahin vor sich stockende, Inszenierung auch nicht weiter in ihrer Talfahrt in die Belanglosigkeit, aufhalten. Dabei wäre die Wandlung eines liebenswerten Pärchens hin zu eiskalten Mördern durchaus eine Komödie wert, nur müssten dafür die Gags auch zünden und das Gallige sowie Garstige des Humors nicht bloß durch Totschläge zelebriert werden.

„Cottage Country“ besitzt Darsteller die mit sichtbarer Lust am Spiel dabei waren und eine Geschichte die vielleicht nicht sonderlich originell ist, die aber diversen Möglichkeiten für einen weiteren, überraschenden Handlungsverlauf generieren könnte. Doch stattdessen bewegt sich Regisseur Peter Wellington mit seinem Film in so viele Genre-Richtungen ohne eine davon wirklich adäquat auszufüllen, dass „Cottage Country“ trotz guter Anfangsbedingungen mehr anstrengt als zu amüsieren.

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