Review: CARRIERS - Keimfrei steht an erster Stelle

Erstellt am 25. April 2013 von Die Drei Muscheln @DieDreiMuscheln
                                                                                 

Fakten:
Carriers
USA, 2009. Regie & Buch: David Pastor, Àlex Pastor. Mit: Lou Taylor Pucci, Chris Pine, Piper Perabo, Emily VanCamp, Christopher Meloni, Kiernan Shipka, Ron McClary, Mark Moses, Josh Berry, Tim Janis, Dale Malley, Dylan Kenin, LeAnne Lynch u.a. Länge: 82 Minuten. FSK: ab 16 Jahren freigegeben. Auf DVD und Blu-ray freigegeben.
Story:
 

Die Brüder Danny und Brian sind mit ihren Freundinen Bobby und Kate auf dem Weg zum Meer. Doch das soll kein entspannter Partyurlaub werden. Sie sind auf der Flucht. Ein mutiertes Virus rafft die Menschheit in Windeseile dahin. Ein Impfstoff oder Gegenmittel existiert nicht, die Ansteckungsgefahr ist hoch, die Folgen in kurzer Zeit der Tod. Auf ihrem Weg kreuzen nur wenige Überlebende ihren Weg über endlose Straßen und verwaiste Geisterstädte, jeder von ihnen ist eine potenzielle Bedrohung: Virusträger oder Konkurrent um wichtige Ressourcen, wie Benzin oder Lebensmittel. In dieser Situation sind sie gezwungen, extreme Entscheidungen zu treffen.

    

Meinung:
 

Hier ist die Luft niemals wirklich rein

Der Film des spanischen Brüderpaares David und Àlex Pastor bietet grundsätzlich nichts neues, wobei das ja nun nicht immer das Maß aller Dinge sein kann. Das fast postapokalyptische Szenario, herbeigeführt durch einen hochansteckenden Killer-Virus, hat definitiv seinen Reiz und den Pastors gelingen einige eindringliche Momente. Am stärksten präsentiert sich "Carriers" immer dann, wenn Moral und Menschlichkeit im krassen Gegensatz zu Überlebenstrieb und, so ist es nunmal in einer derartigen Situation, rationaler Vernunft stehen. Die selbstdiktierten Regeln der Gruppe, die an und für sich nur logisch sind, werden mit dem Zwiespalt konfrontiert, wenn deren Umsetzung das erfordert, was sich normalerweise gegen das Wertesystem eines menschlichen Individuums richtet.

Der ADAC empfiehlt: Zwischendurch mal Pause machen

Das ist in diesen Momenten recht effektiv, nur eben leider auch schon öfter gesehen. "Carriers" erinnert an einen Zwitter aus George A. Romeros Seuchen-Thriller "The Crazies" (der sich im Gegensatz zum Remake nicht als typischer Horrorfilm präsentierte), "28 Days Later" und diversen anderen Endzeitszenarien, die allesamt sehr ähnliche, wenn nicht sogar identische Situation parat hielten. Problematisch wird es besonders dadurch, da die Charaktere relativ grob und trivial gezeichnet sind. Deren Schicksale und Entwicklungen sind nicht sehr bewegend, zumal die Besetzung auch kein Highlight darstellt. Speziell Chris Pine geht dem Zuschauer nicht nur durch seine, natürlich von vornherein bewusst auf unsympathisch getrimmte, Figur auf den Senkel, sein jetziges Karrierehoch scheint aufgrund dieser Darbietung etwas überraschend.
Die allgemeine Idee und einige stimmige Momentaufnahmen können "Carriers" klar als positiv angerechnet werden, nur so richtig zündet das Gesamtprodukt nicht. Wäre er weit weniger berechenbar, besser gespielt, ausgearbeitet und einfallsreicher, sicher ein guter Vertreter seines Genres. So grob überdurchschnittlich und als einmaliger Snack geniessbar, ohne großen Eindruck zu hinterlassen.
5,5 von 10 leeren Benzinkanistern.