Review: Calamity of a Zombie Girl | Blu-ray

Okkultismus und die Unizeit - kann das gut gehen? Genau dieser Frage geht der Anime Calamity of a Zombie Girl nach. Dank KSM Anime gibt es nun für Fans von Horror und Blutbad einen neuen Augenschmaus für die eigene Sammlung.

Das Projekt rund um den Club für Okkulte Forschung stammt aus dem Studio GONZO in Kooperation mit Stingray. Im Regisseursessel hat es sich Hideaki Iwami bequem gemacht, während die Charakterdesigns durch Junichi Takaoka auf dem Bildschirm aufleben.

Die ONA existiert seit Juli 2018 und wurde ursprünglich als Light-Novel-Reihe von Ryō Ikehata veröffentlicht. Hierzulande hat KSM Anime seine blutigen Fingerabdrücke auf der Lizenz hinterlassen.

Bevor wir mit der Review beginnen, hier noch ein paar kurze Infos zu deren Aufbau: Die Themen „Handlung" und „Unterhaltungsfaktor" fließen nicht in die Bewertung am Ende mit ein, da es sich hier um subjektiv zu betrachtende Punkte handelt. Da jeder Mensch ein anderes Genre bevorzugt, kann hier einfach keine allgemeine Bewertung erfolgen. Die restlichen drei Kategorien bekommen je eine Punktzahl zwischen 0-10, sodass am Ende ein Durchschnitt von satten 10 möglich ist. Also, fangen wir an!

Daten

Veröffentlichungsdatum: 19.03.2020
Medium: BD
Folgen: 1
Länge: ca. 80 Minuten
Bonus: Trailer, Bildergalerie
Sprache: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Bildformat: 16:9 / 1080p
Tonformat:
Deutsch: DTS-HD MA 5.1
Japanisch: DTS-HD MA 5.1
FSK: 16
Preis: 19,99 €

Handlung

Es ist Sommerferienzeit an der Uni. Doch Sayaka und ihre vier Freunde denken gar nicht daran den Campus zu verlassen. Denn der „Club für okkulte Forschung", wie die fünf sich selbst bezeichnen, ist einer Legende auf der Spur! Aber statt eines Schatzes entdecken sie die mumifizierten Leichen der adeligen Euphrosyne Studion und ihres Hausmädchens Alma V. Außerdem ein atemberaubendes Juwel, von dem Sayaka nicht die Finger lassen kann. Doch damit scheint ihr Schicksal besiegelt, denn Euphrosyne und Alma erwachen aus ihrem 100-jährigen Schlaf und begeben sich auf eine gnadenlose Jagd nach den Studenten, gierig nach menschlichem Fleisch und allem voran: dem Stein des Lebens. Ein Schlachtzug beginnt und verwandelt den Campus in ein Blutbad. Hat der „Club für okkulte Forschung" überhaupt noch eine Chance? (© KSM Anime)

Unterhaltungsfaktor

Der Anime beginnt mit der Suche nach einem mysteriösen Gegenstand und endet in einem Blutbad. Die Frage, die man sich stellt, ist, ob diese beiden Dinge alleine zur Unterhaltung ausreichen.

Zu Beginn des Anime werden die Figuren grob in ihrem Charakter beschrieben. Jedoch sind diese nicht besonders tief und strahlen typische Stereotypen aus, welche bisweilen schon fast eine Tradition im Horror-Genre haben. Zum Glück liegt der Fokus nicht auf den diebische Studenten.

Anders als viele Filme aus dieser Sparte, zeigt sich der Horror nicht durch das gesichtslose Böse, das einfach nur böse um der Bosheit Willen ist. Hier bilden ein gar naives Paar „junger" Frauen das Böse, welches die Studenten in Angst und Schrecken versetzt.

Als Protagonistin zeigt sich Euphrosyne als zunächst eher unschuldige Persönlichkeit. Wir kennen es ja alle, wenn wir aus Versehen jemanden den Arm ausreißen. Wir verurteilen die Protagonistin nicht, wir wären schließlich auch verärgert, wenn unsere Unsterblichkeit auf dem Spiel steht.

Was den Anime unterhaltsam macht, sind nicht die brutalen, blutgeladenen Kämpfe. Es ist vielmehr das Schicksal der Protagonistin, welche versucht ihr Leben und das ihres Hausmädchen zu schützen. Dass sie hierfür auf naive Art und Weise Menschen ermordet, macht die Handlung selbst ein wenig absurd. Trotz dieser Absurdität fühlt man sich gefesselt, da man wissen möchte, wie die Geschichte ausgeht.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Anime nicht unterhält, weil er so blutgeladen oder einen in Angst und Schrecken versetzt. Es ist die Protagonistin, die den Zuschauer an die Handlung fesselt.

Aufmachung & Extras

Der Anime kommt in einer traditionellen, blauen Amaray-Hülle in eure (un)schuldigen Wohnzimmer. Enthalten ist neben der Disc auch ein kleines Programmheft von KSM Anime. Hinzu kommt noch das Wendecover ohne FSK-Kennzeichnung, welches nicht fehlen sollte. Die Front der Hülle wird von den beiden Schönheiten geziert, welche im blutigen Regen tanzen.

Physische Extras werden nicht geboten, was auch bei der niedrigen Preisklasse Sinn ergibt. Auf der digitalen Seite werden sowohl der Trailer als auch eine Bildergalerie geboten.

Die Aufmachung ist hübsch anzusehen. Sie hat aber leider keinen Mehrwert, was am günstigen Preis liegt. Insgesamt verdient sich der Film 7,0 Punkte in dieser Kategorie.

Qualität (Bild & Ton)

Die Bildqualität spielt an vielen Stellen in der oberen Kategorie mit. Besonders die Augenanimation ist sehr gelungen, sofern der Fokus auf ihnen liegt.

Die Animationen sind alle sauber umgesetzt. Besonders bei den Kampfszenen sieht man die Mühe hinter der Produktion. Besonders hervorzuheben ist wohl die Animation des Blutes. Anders als man es erwarten würde, spritzt das Blut nicht im Übermaß herum. Natürlich ist das Blut großzügig eingesetzt, aber auf eine Weise, die realistisch wirkt.

Manche Bildmomente sind absurd legendär. Ein Ohr abzubeißen sieht in diesem Anime sehr spannend aus - so gummiartig. Da wir keine Mediziner sind, können wir nicht sagen, ob es realistisch animiert wurde. Wir können aber sagen, dass es einfach unecht aussieht und definitiv die Haare aufstellen lässt.

Farblich hat man sich sehr am düsteren Farbspektrum bedient. Die Protagonistinnen wirken durch ihr farblich helles Auftreten und recht hübschen Outfits sehr kontrastreich zu ihren Handlungsweisen.

Die Toneffekte sind hingegen passend umgesetzt und mischen sich gut mit der hin und wieder schrillen Horror-Musik, sodass das Schaudern schrecklich untermalt wird.

Insgesamt überzeugt der Film mit seiner Qualität im Bereich Bild und Ton und verdient sich 7,5 Punkte.

Synchronisation (Dub & Sub)

Marco Rosenberg zeigt sich für die insgesamt überzeugende Leistung in der Dialogregie verantwortlich. Gemeinsam mit dem Synchronstudio GlobaLoc aus Berlin hat das Team stets auf Lippensynchronität und stimmliche Stärke geachtet.

Besonders hervorzuheben ist Moira May, die sich in diversen Mitwirkungen wie in Sword Art Online: Alicization einen Namen gemacht hat. Hier leiht sie der Protagonistin ihre Stimme und überzeugt durch eine engelsgleiche Stimmfarbe. Durch ihre leicht naiv klingende Stimme gibt sie der mehrdimensionalen Schurkin einen erkennbaren Kontrast zu ihren brutalen Handlungen.

Auch das restliche Team hinter der deutschen Synchronisation überzeugt. Neben der deutschen Variante existiert natürlich auch hier das japanische Original. Wer japanische Synchros lieber mag, wird voll auf seine Kosten kommen.

Die Untertitel zeigen sich klassisch weiß mit schwarzer Umrandung. Die Länge des Textes ist angemessen und gut leserlich.

Die Synchronisation überzeugt in beiden Sprachen und zeigt, dass während der Produktion hohe Maßstäbe gesetzt wurden. Wir honorieren eine solche Hingabe gerne mit 9,0 Punkten.

Fazit

Wer freut sich bitte nicht über einen netten Horrostreifen? Anders als viele andere Klassiker aus diesem Genre, geht der Film hier ein wenig in die Tiefe des Leids der Protagonistin. Das Böse muss nicht zwingend die bösen Ambitionen haben, welche man ihm von vorneherein zuschreiben möchte.

Besonders die Synchronisation trägt die gesamte Produktion und das starke Filmerlebnis. Die Qualität in Sachen Bild und Ton geben dem Ganzen dann noch zusätzlich eine gewisse Horrorwürze.

Zum Gruseln - alleine oder zu zweit - ist dieser Streifen definitiv empfehlenswert. Man sollte sich jedoch auf viele harte Gewaltdarstellungen gefasst machen.

An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich bei KSM Anime für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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