[Review] Batiste Trockenshampoo...oder: eine Geschichte voller Missverständnisse..

"Irgendwie erschließt sich mir der Sinn nicht; ich streue das erst ein, um es dann ewig lange auszubürsten. Da könnte ich ja auch gleich Haare waschen."

Ursächlich dafür sind zwei Dinge:

  1. Mein Waschrhythmus ist mit 4-5 Tagen recht lang
  2. Ich habe von Natur aus Locken

Ich habe also keine besonders schnell fettende Kopfhaut, trage keinen Pony und, obwohl meine Haare im Laufe der Zeit ihrer Vogelnest-Flair verloren haben und sowohl kürzer (gewollt) als auch dünner geworden sind (nicht so gewollt), bereitet es mir bei Produkten, die auf die Kopfhaut aufgetragen werden sollen, noch immer Probleme eben diese zu erreichen. Seit ich weiß, dass es Menschen gibt, die durchaus auch mal Sonnenbrand auf der Kopfhaut haben, finde ich diesen Umstand inzwischen weitaus weniger problematisch. ;) Ausprobieren wie lange ich wohl benötigen würde, um ein Trockenshampoo auszukämmen, wollte ich dennoch nicht.

Dass es zudem farbige Varianten gibt, ermutigte mich nicht gerade, da ich weder 'richtig' braun-, noch blond- oder gar rothaarig bin. Und grau werde ich schon von alleine...

Ich lebte also lange Jahr glücklich und zufrieden ohne Trockenshampoo. Und hätte es auch noch weitere Jahre getan, hätten wir nicht beschlossen unser Bad umzubauen. Im Vorfeld hatte ich mich bereits mit Unmengen an Baustaub, der ständigen Gesellschaft von Handwerkern und dem Fehlen meiner geliebten Badewanne abgefunden. Was ich allerdings nicht bedacht hatte: ich gehöre zu der von Mario Barth beschriebenen Spezies von Frauen, die Duschen/Baden mit und ohne Haare betreiben ;). Unser Bad in der oberen Etage verfügt zwar über eine Duschkabine, aber lediglich über ein kleines Waschbecken mit einem sehr kurzen Wasserhahn, der Haare waschen so ganz und gar nicht zulässt.

Tja, und dann hat man das Dilemma, denn die Frage "Duschen mit oder ohne Haare?" gewinnt plötzlich an äußerster Wichtigkeit. Insbesondere dann, wenn man entschieden hat, dass sie für zu Hause noch ganz passabel aussehen (man also "ohne Haare" waschen, duscht), man spontan dann aber doch zu einem Termin muss oder sich verabredet hat und feststellt, dass man vielleicht doch lieber die Haare hätte waschen sollen. Und dann noch mal komplett duschen, nur um die Haare zu waschen?!

Bei Diana von I need Sunshine las ich dann einen Post zu den Batiste Trockenshampoos und fand sie erstaunlicherweise ganz interessant. Die Sorte Fruit & Cheeky Cherry sprach mich dufttechnisch auch noch an und so probierte ich dann mal mein Glück.

[Review] Batiste Trockenshampoo...oder: eine Geschichte voller Missverständnisse..

Ja, dabei handelt es sich um ein konventionelles Produkt, allerdings ist es vegan und tierversuchsfrei. Für die 200ml Sprühdose habe ich 3,95€ bezahlt.

Es besteht vor allem aus Gas (das Gefahrsymbol ergibt also Sinn, da diese hochentzündlich sind), Reisstärke, Alkohol, Parfum und Antistatika/Conditioner.

Trotz des kirschigen Retro-Chics und der "vegan" und "not tested on animals" Aufschriften, hinterlassen das Gefahrensymbol und die Warnung "solvent abuse can kill instantly" den Beigeschmack der Gefahr. Todesmutig habe ich es dennoch getestet und mich einigermaßen an die Anwendungshinweise gehalten: gut geschüttelt und mit etwa 30 cm Abstand auf den Wurzelansatz gesprüht. Und in die Haarlängen. Und auch sonst so überall hin. Statt es mit den Fingerspitzen einzumassieren, habe ich etwa eine Minute gewartet. Weil ich meine Haare ohnehin nicht style, habe ich dann nur noch mal durchgebürstet und war positiv überrascht: meine Haare wirkten tatsächlich frischer - und klar; rochen angenehm. Und grau waren sie auch nicht - abgesehen von den silbrigen Strähnen, die auch ansonsten so mein Haupt zieren ;). Zudem wird es schnell absorbiert; langes Ausbürsten fällt weg. Wie frisch gewaschen fühlt es sich natürlich nicht an, ist aber wirklich eine Alternative zwischen zwei Haarwäschen. Die Reisstärke gibt etwas mehr Halt und Volumen. Mir fehlt natürlich der Vergleich zu einem richtigen Trockenshampoo in Pulverform, das, würde ich vermuten, mehr Fett aufsaugt. Hier überwiegt so ein bisschen der Duft und das Frische-Gefühl durch das Sprühen. So ist es allerdings auch für unterwegs gut geeignet und der Aufwand ist geringer. Es ersetzt also keine Haarwäsche, zögert sie aber hinaus und man spart auf lange Sicht Wasser. In meinem Fall schont es zudem meine empfindliche Kopfhaut.

Nachteile: ganz umweltverträglich ist es natürlich nicht. Die Gase müssen ja irgendwo herkommen; und zwar als Nebenprodukt durch die Gewinnung von Erdgas oder beim Cracken von Erdöl.

Durch die einfache Anwendung neige ich dazu viel zu viel zu verwenden. Kräftiges Schütteln und ein Mindestabstand sind wichtig, sonst hat man auch hier einen Grauschleier.

Mich hat das Trockenshampoo wirklich positiv überrascht und für die Zeit des Umbaus war es tatsächlich eine große Hilfe. Seitdem mir aber wieder eine Badewanne zur Verfügung steht, klappt das mit "mit oder ohne Haare" wieder deutlich besser. Im letzten Aufgebraucht-Post schrieb ich noch, dass ein Nachkauf definitiv in Frage kommt. Kommt er auch; was Anwendung und Ergebnis angeht, aber der Umweltaspekt stört mich hier schon.

Und Ihr so? Mit oder ohne Haare?^^

Verwendet Ihr Trockenshampoos?


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