Review: AMERICAN ULTRA – Killermaschine hinter Rauchschwaden

Review: AMERICAN ULTRA – Killermaschine hinter Rauchschwaden
Fakten:
American Ultra
USA, 2015. Regie: Nima Nourizadeh: Buch: Max Landis. Mit: Jesse Eisenberg, Kristen Stewart, Topher Grace, Connie Britton, Walton Goggins, Tony Hale, John Leguizamo, Bill Pullman, Lavell Crawford, Stuart Greer, Monique Ganderton u.a. Länge: 96 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 15. Oktober im Kino.
Story:
Das Kleinstadtleben des unmotivierten, glücklosen Kiffers Mike und dessen Freundin Phoebe wird eines Tages schlagartig auf den Kopf gestellt. Denn was Mike selbst nicht bewusst ist: er ist ein hochqualifizierter und zum Töten ausgebildeter Schläfer-Agent. Verfolgt von seiner geheimen Vergangenheit, findet er sich inmitten einer tödlichen Regierungsoperation wieder. Um zu überleben, muss er seinen inneren Actionheld zum Leben erwecken…


Meinung:
„Project X“-Atze Nima Nourizadeh meldet sich zurück zum Dienst. Im Gepäck: Ein Film namens „American Ultra“, mindestens interessant besetzt mit Jesse Eisenberg und der immer besser werdenden Kristen Stewart. Und angesichts der eskalativen Taktung, die Nourizadeh in „Project X“ noch an den Tag gelegt hat, durfte man im Vorfeld gerne annehmen, dass der Titel bei seinem zweiten Spielfilm ebenfalls Programm ist. Das irre Spiel mit Farben und Formen allerdings bleibt lange Zeit aus, stattdessen verfängt sich „American Ultra“ nach den ersten wirklich guten 15 Minuten, in denen die Harmonie der beiden Hauptdarsteller wirklich zur Geltung kommt, in repetitiven Handlungsmustern: Der von Eisenberg gespielte Mike wird angegriffen, präsentiert daraufhin seine verborgenen Kampffähigkeiten und ist anschließend entweder verwirrt, schockiert oder angsterfüllt – und das wieder und wieder. „American Ultra“ veranschaulicht dabei auch ganz trefflich, wie überdrüssig man sich diesen Pseudo-Hippen-Blutwürsten inzwischen zeigt. Gerade, wenn derart abstruses Gewäsch so phlegmatisch und unkoordiniert vorgetragen wird, wie hier. „American Ultra“ kann sich nie entscheiden, ob er die Scheiße, die er sich da gerade aus dem Arsch zapft, wirklich ernst nehmen soll, ob er sich nicht doch lieber als Satire auf die Bürokratie hinter Geheimorganisationen verstehen lassen möchte, oder es letztlich doch nur um den anarchischen Überschwang, gespickt mit popkulturellen Verweisen, geht. So wirkt die ganze Nummer nur wie ein gewaltgeiler, lahmarschiger und inkohärenter Quälgeist.
3,5 von 10gespaltenen Schädeln
von souli

Review: AMERICAN ULTRA – Killermaschine hinter Rauchschwaden

Meinung:
Bereits in Greg Mottolas „Adventureland“ aus dem Jahre 2009 gaben der demnächst Lex Luthor spielende Jesse Eisenberg und die ehemalige Miss-„Twilight“ Kristen Stewart ein verdammt tolles Paar ab. In „American Ultra“ ist das nicht anders, auch wenn es sich hierbei nicht um eine tragikomische Coming-of-Age-Geschichte handelt, sondern um einen Action-Komödie, die nicht ganz elegant Romantik, Kiffercomedy und Agentenaction miteinander kreuzt. Das Endergebnis ist alles andere als rund, aber dennoch recht zweckgerecht. Dank einer recht dynamischen Kamera, spritzigen Actionszenen die von ihrer Mentalität an die karikaturesken Gewalteskapaden eines Matthew Vaughn erinnern macht der lockere Schwank durchaus, für die Dauer seiner Laufzeit, Spaß. Die oft schneidigen Dialoge aus der Feder von „Chronicle – Wozu bist du fähig?“-Autor Max Landis (richtig, der Sohn von John Landis) helfen „American Ultra“ ebenfalls sich als kurze, schmissige Sause zu profilieren. Dabei ist es nicht etwa die Action oder die lockere aber natürlich an den Haaren herbeigezogene Story, die „American Ultra“ zu einem unkomplizierten wie ansprechenden Film macht, sondern die Darstellung der Beziehung zwischen dem Kiffer mit einprogrammierten Killertalent und seiner Freundin. Am Ende ist es wahrhaftig die Romanze innerhalb des Films, die am meisten überzeugt und nachhallt. Der ganz große Wurf ist das alles aber nicht, will es scheinbar aber auch gar nicht sein.
6 von 10 angebrannte Omeletts

von stu

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