Es muss um 2000 gewesen sein. Die “We’re Not Gonna Take It” EP der Donots, der Alternative-Rock Band aus Ibbenbüren, war gerade veröffentlicht. Ein Freitagabend, ein Donots Konzert im Dortmunder Soundgarden. Ich, draußen vor dem Zaun. Das Ticket war gekauft, das ersparte Geld für die Merchandise Artikel war griffbereit verpackt. 21 Jahre Donots. Allerdings sollte ich vor dem Zaun bleiben müssen. Es muss kurz vor dem Konzert im Club zu einer Alterskontrolle durch das Ordnungsamt gekommen sein. Die Enttäuschung war groß, wurde allerdings durch vollen Einsatz von Eike, dem Schlagzeuger der Band erhellt. Wenn ich schon draußen bleiben musste, wollte ich doch wenigstens das T-Shirt der Band mitnehmen. Das Geld war schnell durch den Zaun geschoben und Eike kam ebenso schnell mit einem Shirt und ein paar Stickern zurück. Der Abend war gerettet.
Obwohl ich diese Geschichte schon gefühlte 100 mal erzählt habe, war ich von der folgenden Meldung doch etwas überrascht. Die Donots gehen in ihr 21. Karrierejahr. Am heutigen 20. Februar 2015 erscheint ihr neues Album “Karacho”. Singles und Videos kündigten in den letzten Wochen schon eine Besonderheit an. Das komplette Album umfasst Songs, deren Texte komplett auf Deutsch komponiert wurden. Witzigerweise ist damit etwas geschehen, was sich meine Mitstreiter und ich schon damals, beim misslungenen Konzertbesuch von Ingo, Guido, Alex, Jan und Eike gewünscht haben. Neben der Musik die mir weiterhin sehr gut gefällt freue ich mich auch, dass diese Kombo weiterhin mit soviel guter Laune unterwegs ist und sich selbst treuer ist als je zuvor.
“Karacho” klingt, obwohl es nach Aussagen von Ingo Knollmann anders war, nicht danach als wäre es ihm schwer gefallen die deutsche Sprache in den dynamischen Sound der Band einzubauen. Titel wie z.B. “Ich mach nicht mehr mit” sind hier ein gutes Beispiel. Ich empfinde die deutschsprachigen Texte als sehr positiv. So wird in “Dann ohne mich” mit gelungenem Klartext und mehr als deutlich erkennbar auf die Idioten und Unwissenden eingedroschen die unter dem Deckmantel von (hierbeliebigeAbkürzungeinfügen) derzeit auf den Straßen ihr Unwesen treiben. Wichtig, da nur in wenigen deutschsprachigen Musikprojekten sinnvoll mit dieser Problematik umgegangen wird.
Die Lügen, das Schweigen
Der Stolz, der andere verletzt
Wenn das hier wirklich alles ist
Dann ohne michDonots – Dann ohne mich (“Karacho”; 2015)
Soviele gute Nachrichten, da muss doch irgendwo der Haken sein. Leider ja. Die für März angesetzte Tour musste wegen eines Rodelunfalls des Schlagzeugers in den Herbst verschoben werden. Schade drum. Ich hätte mich gerne sehr schnell bei einem Konzert blicken lassen. Mittlerweile gibt es ja auch keine Einlass-Probleme mehr für mich.
Insgesamt fügen sich auf “Karacho” die Texte von Ingo, der stabile instrumentale Rückhalt durch die Band und Freude an der Musik, die sich in Off-Beat Passagen und vorantreibenden von Gitarrenriffs befüllten Stücken widerspiegelt zu einem gelungenen Komplettpaket. Anfang 2015 kann ich zu diesem heißen Favoriten auf mein Album des Jahres nur sagen:
Die Donots und ich. Loyaler als je zuvor.
Tourdaten: 20.10.15 ►►► ROSTOCK21.10.15 ►►► DRESDEN
22.10.15 ►►► MAGDEBURG
23.10.15 ►►► HAMBURG
24.10.15 ►►► BERLIN
28.10.15 ►►► SAARBRÜCKEN
29.10.15 ►►► KARLSRUHE
30.10.15 ►►► MÜNCHEN
31.10.15 ►►► CH-ZÜRICH
18.11.15 ►►► WIESBADEN
17.12.15 ►►► AT-WIEN (ausverkauft)
18.12.15 ►►► AT-WIEN (Zusatzkonzert)
20.12.15 ►►► PASSAU
20.01.16 ►►► BREMEN
21.01.16 ►►► HANNOVER
Weitere Termine folgen…
Dieser Beitrag Review + Album-Stream: DONOTS – Karacho erschien auf Progolog.de.