Reus’ Traumvorlage sichert Sieg gegen Mainz
Thomas Tuchel stieg erst wenige Sekunden vor Anpfiff der letzten Partie der Hinrunde dieser Spielzeit aus den Katakomben des Gladbacher Borussia-Parks. Der Mainzer Trainer hatte sich einen Magen-Darm-Infekt eingefangen, sich dann aber doch dazu entschieden, das Spiel seiner Mannschaft im Stadioninnenraum zu verfolgen. Kaum hatte sich Tuchel so richtig auf der Bank eingerichtet, sah er die größte Chance seines Teams während des gesamten Spiels. Der junge Yunus Malli hatte Stürmer Sami Allagui bedient, der den Ball jedoch in Bedrängnis über den Kasten drosch.
So waren es die Mönchengladbach, die den bislang schnellsten Treffer für ihr Team in dieser Spielzeit erzielten. Durch den frühen Treffer von Patrick Herrmann nach fünf Minuten gewinnt Borussia Mönchengladbach gegen den FSV Mainz 05 mit 1:0 (1:0) und beendet die famose Hinrunde so auf dem vierten Rang – mit nur einem Punkt Rückstand hinter Dortmund und Schalke. Die beste Hinserie des fünfmaligen Meisters vom Niederrhein seit 35 Jahren. Mainz bleibt mit 18 Punkten auf Tabellenplatz 14 im Dunstkreis der Abstiegsränge.
Tuchel muss auf die Tribüne
Nach der peinlichen Pleite bei Aufsteiger FC Augsburg fand Mönchengladbach allerdings nur phasenweise zu dem begeisternden Stil dieser Saison. Nur gelegentlich blitzte die Genialität von Marco Reus auf, der nach seiner Zehenverletzung mit einem Spezialschuh auflaufen konnte. So hebelte der Vielumworbene mit einem Traumpass in die Gasse die gesamte Mainzer Abwehr aus und bereitete damit den frühen Führungstreffer vor. Kurz vor der Halbzeit flankte Reus von der rechten Außenbahn in die Mitte, wo seine Kollegen jedoch verpassten. Mainz’ Eugen Polanski klärte mit langem Bein gegen Roman Neustädter. Den geforderten Strafstoß gab Schiedsrichter Peter Gegelmann nicht.
Mainz agierte in den ersten 45 Minuten gegen die keineswegs überragenden Gladbacher viel zu passiv. Das Feuer, das seine Kicker auf dem Rasen vermissen ließen, ließ Trainer Tuchel am Referee aus. Trotz seiner Erkrankung regte sich Tuchel gegenüber Gagelmann dermaßen auf, dass der Mainzer Coach in der 49. Minute auf die Tribüne verwiesen wurde. Zuvor hatte Mainz wie bereits in der ersten Hälfte eine große Torgelegenheit ausgelassen. Marco Caliguri setzte den Ball wenige Sekunden nach dem Wiederanpfiff über den Kasten von «Fohlen»-Keeper Marc-André ter Stegen.
Das Team von Trainer Lucien Favre tat auch in der zweiten Hälfte gegen bemühte Mainzer nicht mehr als nötig, verteidigte solide und beschränkte sich in der Offensive auf gelegentliche Konter. So unwiderstehliche Sturmläufe wie in den vergangenen Heimpartien dieser Saison waren nur selten zu sehen.
Reus verdreht sich böse das Knie
Juan Arango hätte in der 67. Minute die Chance gehabt, alles klar für Gladbach zu machen. Der Venzolaner blieb nach schöner Vorlage von Reus jedoch mit seinem Schuss am Mainzer Torhüter Christian Wetklo hängen. Auch die darauffolgende gefährlich getretene Ecke verfehlten gleich mehrere Gladbacher.
Mehr als die gelegentlichen Torschüsse der stets willigen und kämpferisch starken, jedoch insgesamt zu harmlosen Mainzer beunruhigte Verantwortliche und Fans der Gastgeber die verletzungsbedingte Auswechslung ihres Stars. Marco Reus war in der 82. Minute mit dem Mainzer Verteidiger Nico Bungert zusammengestoßen und hatte sich dabei im Rutschen das linke Knie verdreht. Humpelnd und gestützt von den Gladbacher Betreuern verließ Reus den Platz und wurde minutenlang auf der Bank behandelt. Ob Reus zum Jahresabschluss im DFB-Pokal am Mittwoch gegen den FC Schalke dabei sein kann, ist offen.
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Bundesliga – Reus’ Traumvorlage sichert Sieg gegen Mainz
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