Retrospektive | Meine eigene kleine Bibliothek – das war der Juli 2019

Retrospektive | Meine eigene kleine Bibliothek – das war der Juli 2019

Herzlich willkommen bei meiner »Retrospektive« zum vergangenen Juli! Diesen Monat habe ich mir wieder einige empfehlenswerte Comics und ein paar Bücher zu Gemüte geführt, die ich euch in diesem Beitrag näher vorstellen möchte.

Retrospektive | Meine eigene kleine Bibliothek – das war der Juli 2019Der Juli hielt allerdings nicht nur tolle Literatur für mich bereit, sondern sorgte vor allen Dingen durch den Aufbau meiner neuen Buchwand, die ich nun als meine eigenen kleinen Bibliothek ansehe, für äußerst gute Laune. So langsam nährt sich mein Lesezimmer immer mehr meiner Traumvorstellung eines phantastischen Rückzugortes voller Bücher an – dieses Gefühl ist einfach unbeschreiblich! Meine rosarote Brille der Verliebtheit wird sicherlich dazu führen, dass es zukünftig häufiger Fotos aus meiner kleinen Leseoase auf Instagram zu sehen geben wird.

Im vergangenen Monat durfte ich euch ein spannendes Interview mit der jungen Autorin Jasmin Jülicher inklusive Gewinnspiel präsentieren, in dem sie über ihren Weg zum ersten eigenen Buch über eine Crowdfunding-Kampagne und die Entstehung des dazugehörigen Covers berichtet. Mittlerweile ist auch schon der zweite Band ihrer fantastischen Steampunk-Krimi-Reihe »Der Hüter – Stadt der Asche« erschienen.

Außerdem stand im Juli eine Woche Urlaub an, in dem ich so richtig schön durchatmen konnte, und mich von dem Musical Anastasia bezaubern lassen konnte. Als großer Musical-Fan waren meine Erwartungen an das Stück entsprechend groß und da empfand ich die erste Hälfte der Aufführung als etwas zu langatmig. Der zweite Part hat mich dann vollkommen überzeugen können und mich mit der Geschichte versöhnt. Die Story kannte ich schon von dem gleichnamigen Zeichentrickfilm von 1997, sie behandelt den Mythos des Überlebens der jüngsten russischen Zarentochter Anastasia. Beim Musical wurde lediglich der Part des Antagonisten von Rasputin auf den Bolschewiki General Gleb Vaganov übertragen. Die Stimmen der Darsteller waren unglaublich gut und die zauberhaften Kostüme haben mich direkt in das historische Russland entführt. Von den Songs ging mir vor allen Dingen “Im Dezember vor Jahren” unter die Haut, ansonsten gab es leider keine großen Ohrwürmer zu verzeichnen. Die Kulisse des Schauspiels war mir persönlich etwas zu modern gehalten, denn im Hintergrund wurde mit einer digitalen Fensterfront gearbeitet in der neben ruhigeren Hintergründen teilweise recht viel Bewegung reinkam und dies lenkt in meinen Augen viel zu sehr von der Darbietung der Künstler ab.

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Nach dem schönen Musical-Abend standen noch zwei Übernachtungen in dem malerischen, in Niederbayern gelegenen, Städtchen Landshut auf dem Plan. An den super heißen Tagen dort flanierten wir durch die Altstadt, machten in Biergärten für eine Erfrischung Halt und besichtigten die absolut sehenswerte Burg Trausnitz sowie die Stadtresidenz. Sicherlich werden wir hier nochmal Urlaub machen – wer weiß, vielleicht sogar zum großen Ereignis der Landshuter Hochzeit, die alle vier Jahre mit großem Festumzug gefeiert wird.

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Retrospektive | Meine eigene kleine Bibliothek – das war der Juli 2019

Retrospektive | Meine eigene kleine Bibliothek – das war der Juli 2019Mein Lesemonat startete mit vierzehn kontrastreichen Kurzgeschichten von Bella Bender aus dem Band »Die artgerechte Haltung von Gedanken«, die zum Nachsinnen und Nachdenken über verschiedene Emotionen anregen. Meine Lieblingsgeschichte aus der Sammlung handelt von einer Müllsammlerin die ihre Wohnung nur mit alten Gegenständen füllt um ihre eigene Vergangenheit mit den Geschichten anderer zu überdecken.

Ein richtiges Highlight erwartete mich in dem fabelhaften Sachbuch »Verrückt nach Karten«. Der Herausgeber Huw Lewis-Jones versammelt in seinem farbenprächtigen Buch Karten vom frühen Mittelalter bis hin zu den phantastischsten Karten des Nimmerlands und Mittelerde, und lässt dabei verschiedene Autoren und Kartenzeichner zu Wort kommen. Doch Vorsicht – auf das Buch gehört definitiv ein Warnhinweis, der den Leser vor der Gefahr warnt, dass die Buchwunschliste exorbitant ansteigen könnte.

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Mit einer andersartigen Superhelden-Geschichte machte ich mich an die ersten Comic-Hefte aus dem DC-Universum, denn bereits der diesjährige Gratis Comic Tag hat mir Appetit auf die »Heroes in Crisis« Reihe bereitet, bei der die Superhelden auch mal von ihrer schwächeren Seite gezeigt werden. Die spannende Kriminalgeschichte um die mysteriöse Ermordung diverser Superhelden in der speziell für sie eingerichteten psychiatrischen Einrichtung Sanctuary konnte mich so fesseln, dass ich Heft 1 und Heft 2 von Tom King und Clay Mann in kürzester Zeit verschlang.

Aus Heroes in Cricis 1
Aus Heroes in Cricis 1

Etwas schwerere Kost gab es dann mit dem neuen Roman von Colson Whitehead in »Die Nickel Boys«, denn die Handlung beruht auf den Erkenntnissen, die ein Fund in einer ehemaligen Besserungsanstalt für Jungen zu Tage brachte. Whitehead hat auf diesem Fund sowie auf den Berichten damaliger Insassen die Grundmauern seiner Geschichte errichtet, die mal wieder tief unter die Haut geht und vom Rassismus in Amerika zur Zeit der 60er Jahre Zeugnis ablegt. Meine Rezension zum Buch wird noch folgen.

Ganz besonders hatte ich mich im Vorfeld schon auf »Das Labyrinth des Fauns« von Cornelia Funke gefreut. Zum Einen bin ich bereits seit meiner Jugend ein großer Fan ihrer Bücher und zum Anderen konnte ich mich noch wage daran erinnern, dass mir damals der Film »Pan’s Labyrinth« von Guillermo del Toro, der schließlich den Grundstein zu diesem Roman legte, unheimlich gut gefallen hatte. Es kam wie es kommen musste, das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite verzaubert – lediglich an der Altersempfehlung der Geschichte für Kinder ab 14 Jahren habe ich mich gestoßen. In meinen Augen ist die düstere Geschichte mit zu viel psychischer und physischer Gewalt gespickt und gehört daher (genau wie der Film) erst ab 16 Jahren freigegeben.

Retrospektive | Meine eigene kleine Bibliothek – das war der Juli 2019Die Comic-Kolumne »Girlsplaining« von Katja Klengel ist der perfekte Einstieg für alle Mädchen und Frauen die sich mit dem Thema Feminismus und Sexismus im Alltag vertraut machen möchten. Mit lockeren und humorvollen Szenerien, die durch popkulturelle Einflüsse geprägt sind, gibt die Autorin und Zeichnerin einen Anstoß der zum Umdenken anregt.

Weiter ging es im Comic-Bereich mit den ersten beiden Bänden der »Batman Damned« Reihe von Brian Azzarello und Lee Bermejo die den Auftakt des neuen Black Labels bei Panini Comics bildet. Die edlen Hardcover-Ausgaben sind bereits rein äußerlich betrachtet eine glanzvolle Erscheinung im Comic-Regal und auch mit dem Innenleben vermag die düstere Batman-Story zu begeistern.

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»Die Bluse« von Bastien Vivès hat in mir eine zwiespaltige Meinung hervorgerufen. Die Geschichte einer jungen Frau, die sich selbst entdeckt und besser kennen lernt hat mich sofort angesprochen. Obwohl mir die Zeichnungen des französischen Künstlers sehr gut gefallen haben, konnte mich die Umsetzung der Story nicht nachhaltig überzeugen. Meine Rezension dazu folgt noch.

Viel Lesespaß hat mir der dystopische Comic »Endzeit« von Olivia Vieweg bereitet in dem ein junges Mädchen seinen Platz in einer zerstörten Welt sucht an der um jede Ecke ein Zombie lauern könnte. Doch sind Zombies wirklich alle schlecht? Eine Rezension hierzu folgt noch.

Eine richtig tolle Sommerlektüre, die sich leicht lesen lässt und dennoch einen spannenden Inhalt zu bieten hat, ist »Nächstes Jahr in Havanna« von Chanel Cleeton. Die Autorin hat sich ihre kubanischen Wurzeln sowie ihre eigene Geschichte zum Vorbild genommen und daraus einen mitreißenden Roman über eine kubanische Familie gebastelt, die nach der Machtergreifung durch Fidel Castro nach Amerika floh. Generationen später macht sich eine junge Frau auf den Weg in die Heimat ihrer Großmutter um dort ihre Asche zu verstreuen und gerät dabei in ein spannendes Abenteuer. Auch hierzu folgt noch eine Rezension.

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Diesen Monat konnte ich mit einem Besuch in Paris mit der Literaturstudentin Severine in »Die Bluse« und einem Abstecher in Berlin mit dem autobiographischen Comic »Girlsplaining« von Katja Klengel zwei Ziele in Europa verzeichnen.

Außerdem hat es mich in Colson Whiteheads Roman »Die Nickel Boys« nach Florida verschlagen und auf Kuba kam eine gute Portion Karibikflair mit Chanel Cleetons Buch »Nächstes Jahr in Havanna« auf.

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Der mit Abstand beste Schmaus lieferte mir in diesem Monat Huw Lewis-Jones mit seinem genialen Sachbuch »Verrückt nach Karten«. Ich bin mir sicher, dass ich auch zukünftig noch ganz oft nach diesem Schmuckstück greifen werde, um eine bestimmte Karte nachzuschlagen oder einfach nur zwischen Inseln und ganzen Welten in die schönsten Träume zu versinken.

Ein Lesegraus war im Juli nicht mit dabei, allerdings hätte ich mir von Bastien Vivès in »Die Bluse« aufgrund des guten Ansatzes eine etwas ausgereiftere Umsetzung gewünscht.

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  • Moby-Dick von Herman Melville (bereits im Juli zu lesen begonnen)
  • Der Junge im Dunkeln von Mervyn Peake
  • Washington Black von Esi Edugyan
  • Lady Midnight von Cassandra Clare (in einer Leserunde im Forum mit Anett)
  • Unter dem Zelt der Sterne von Jenn Bennett
  • Effi liest von Anna Moretti
  • The Magic Order von Mark Millar und Oliver Coipel
  • Pirouetten von Tillie Walden
  • Grenzenlos von Jillian Tamaki
  • Victor Hugo – Im Exil von Esther Gil und Laurent Paturaud

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