Meine Kollegin kam heute in der Mittagspause mit einem 4-er Pack Fanta an. Aber nicht mit der normalen Fanta, wie ich sie kenne. Sondern mit der irgendwie neuen aber auch irgendwie alten Fanta Klassik. Dabei ist Fanta nicht die einzige Marke, die auf Retro-Optik setzt. Scheinbar ist Vintage Packaging der neue Trend.
Warum ist Alt das neue Neu?
Ich muss jetzt doch mal etwas von meinem Marketing-Wissen herauskramen. Marken sind für uns Verbraucher eine Orientierungshilfe. Wir kaufen das Shampoo immer von Schauma und das Waschmittel immer von Persil, weil wir es kennen und wissen, was uns erwartet. Wir sparen Zeit und müssen nicht Preis und Qualität vergleichen, weil wir einer Marke vertrauen.
Der Begriff „Marke" hat sei positives Image in den letzten Jahren verloren. Deshalb besinnen sich viele Unternehmen heute wieder auf die alten Werte und versuchen das natürlich auch in ihrem Packaging widerzuspiegeln. Mit Tradition verbinden wir nämlich sofort Qualität und Zuverlässigkeit.
Welche Marken machen den Trend mit?
Wusstet ihr, dass Fanta nur erfunden wurde, weil im Kriegsdeutschland die Rohstoffe für Coca Cola nicht erhältlich waren? Mit dem braunen Glas sollte die Flüssigkeit vor Licht geschützt werden, da Molke und Apfelfasern enthalten waren und das Getränk leicht verderben konnte.
Die Coca Cola Company ist mit dem Werbe-Spot für die Fanta Klassik in ein Fettnäpfchen getreten. So preisen Sie die „guten alten Zeiten" an. Dabei handelt es sich dabei um die Zeit des Zweiten Weltkrieges und Nazi-Deutschlands. Der Spot wurde direkt eingestellt.Aber auch von Coca Cola gibt es immer wieder Merchandise-Artikel in Retro Optik, die auch ich gerne mal für meine Wohnung mitnehme. Kölln Flocken setzt auch einen Retro-Werbespot. Rotbäckchen glänzt als vollständige Retro-Marke. Nivea verbreitet im Netz auch immer wieder alte Werbung, um an früher zu erinnern und die Tradition des Unternehmens zu zeigen. Von Brandt habe ich eine alte Zwieback-Dose in meiner Küche stehen.
Übrigens: Wer sich für die Geschichte der Verpackung interessiert, sollte sich das Verpackungsmuseum in Heidelberg anschauen. Die Anreise ist zu weit? Hier kannst du dich virtuell durch die Räume bewegen.