Als ich vor einigen Tagen aus einer spontanen Laune heraus ein paar launige Zeilen über meine Sicht auf die Gattung „Thermomixer“ aufschrieb, ahnte ich schon, dass dieser Artikel nicht unkommentiert bleiben würde. Was dann folgte, übertraf jedoch jegliche Ewartung meinerseits. Mehr als 60.000 mal wurde der Text mittlerweile gelesen, bei der deutschen Huffington Post erschien er als Gastbeitrag und noch immer klicken über 1000 Menschen pro Stunde drauf. Ich bin überwältigt – jedoch nicht nur von der schieren Masse an Menschen, sondern vor allem von den Reaktionen.
Durch meine Arbeit in der Online-Medienbranche, hatte ich bislang ein ziemlich negativ Bild von Online-Communities und deren Kommentarkultur. Niveaulose und beleidigende Kommentare lese ich täglich, auch abseits vom absoluten Tiefpunkt YouTube. Das Schöne: Dieser Eindruck hat sich in den vergangenen Tagen relativiert. Viele Menschen kommentierten den Thermomix-Artikel, doch nicht ein einziges mal fühlte ich mich unangemessen angesprochen. Die Kritik, die aufkam, konnte ich nachvollziehen. Und selbst Thermomix-Besitzer konnten darüber lachen, wie ich mich über sie und ihre „Artgenossen“ echauffierte. Hier einige Highlights aus verschiedenen Ecken.
Thermomix-Besitzer mit Humor
Also, diesen Kommentar hätte mein Thermomix in der Hälfte der Zeit geschrieben, er wäre ausgewogener gewesen und ironisch neutraler. Ach nee, kann er ja gar nicht, ich habe ja nur den analogen TM31.
Naja, praktisch mag der Thermomix schon sein – meiner steht meist ungenutzt in der Küche, da ich auch viel lieber „von Hand“ koche. Aber zum Schnaps machen nutze ich ihn dann doch mal
In einem Punkt stimme ich dir zu: es wird zuviel darüber gesprochen. Ich habe mir auch einen Thermomix gekauft und es bis jetzt, außer meiner Mutter, nicht mal jemandem erzählt, weil ich es selbst für eine etwas dekadente Anschaffung halte.
Ich habe herzhaft gelacht! Danke für diesen tollen Artikel.
PS: super glücklich mit meinem Thermi :-)))
Verdammt – Deinem Bild da oben entnehme ich, dass mein Model zuhause total veraltet ist! Tschüssi – ich muss weg… einen neuen TM kaufen!
Genau das dort beschriebene Phänomen ist der Grund weswegen ich meinen TM 31 am liebsten verstecken würde, weil man immer sofort in die Missionars-Schublade gesteckt wird.
Kommentare von Thermomix-Gegnern
Aber eins kann er nicht der Themomix und deswegen kaufen wir Männer uns diesen auch nicht. GRILLEN!!!
Zum Glück konnte ich bisher meine Frau erfolgreich davon abhalten, einen Thermomix zu kaufen.
Hallo!!!! kann mich mal jemand aufklären…. was ist denn ein THERMOMIXER???? ist das genau so etwas wie ein „WARMDUSCHER“?… ehm…?
Volle Zustimmung. So mancher (nicht alle) Thermomix-Eigner erinnern mich in ihrem Missionseifer verwirrend an Baghwan-Jünger oder Scientologen. Dabei sieht das Gerät (genau hingucken!) auch noch so aus wie ein Pissoir, in dem ein Wasserkocher steht, auf dem ein Wok platziert wurde.
Ach ja, mein Mann hätte auch gerne einen Thermomix. Er findet es genial, dass man bei diesem Gerät nicht kochen sondern nur lesen können muss. Mein Gegenargument und Glück: Er liest nicht gerne…
DANKE! Und ich dachte schon, ich wäre alleine. Ich habe auch keinen Thermomix, ich möchte auch keinen. Ich will riechen, schmecken, rühren, kreiieren. Zeit? Kochen ist für mich Entspannung – der einzige Moment am Tag.
Ich bin grundsätzlich ein großer Freund technischer Errungenschaften, die unser aller Leben einfacher Machen und uns lästige Arbeit abnehmen. Kochen ist für mich aber nicht lästige Arbeit sondern hat etwas mit Lebensgefühl und Genuss zu tun. Kaffeevollautomat ja, Thermowixer nein.
Ich habe zwar mehrere Thermomix – Besitzer als Freunde aber einer davon gehört leider auch zu der Sorte „sehr nervig“. Das wird täglich im Facebook verkündet was was wieder gekocht wurde und stets mit dem Zusatz „mit dem Thermomix“.
Kochtopf, Staabmixer und eine Herdplatte= Thermomix
Auch wenn ich hin und wieder mit meinem Schnellkochtopf hantiere und dann auch nicht zugucken kann, wie’s wird – so koche ich auch sehr oft „konservativ“ – und freue mich wie Bolle wenn ich Gemüse ausweiden und Fleisch zerschnetzeln kann. Und mit Gewürzen um mich werfen. Manchmal treffe ich auch!
Den Thermomix einen „Küchensklaven“ zu nennen ist grundverkehrt. Da er ja alles verlangt, was getan werden muss (wenn man beim neuen Modell diese Rezeptchips benutzt), ist eher der Mensch der Küchensklave. Deswegen auch „Roboterkochen“. Das einzige, was ihn noch vom Replikator unterscheidet ist, dass der Küchensklaven die Zutaten beibringen muss
Es gibt doch nichts schöneres als von einer freudigen Konsumentin, diesem Meisterwerk chinesischer Ingenieurskunst, am Abend vollgetextet zu werden. Wehe dem, der noch nicht genug im Kahn hat, der versteht die Problematik noch und muss seine Frau überzeugen wie unnütz so nen Ding ist.
Dieses Jahr hab ich vergessen zu fragen, aber vielleicht kann mir jemand die Frage beantworten: kann ich mit dem Ding auch Kaffee kochen?
.. Wow… kann dat auch Munddusche? und wenn ich das Gerät in mein Auto stelle …. ja … nur mal angenommen … könnte das dann alleine einparken?
Klar, die Leute mit dem mixenden Heizkessel nerven massiv, und ihre Art zu kochen ist zumindest äh, speziell. Aber, dass sie dem Gerät auch noch ihre Lorbeeren zuweisen, das war mir bisher gar nicht aufgefallen.
Ich bin gedenfalls froh, dass ich beim Kochen nicht auch noch bügeln muss.
Schon alleine, wenn man mal ein Rezept googled… egal wonach man sucht, einer der ersten Suchvorschläge lautet immer „….. für Thermomix“.
Ist irgendwie auch der gleiche Kasperkram wie mit den AMC-Pötten, unendlich teuer und kann doch ne gute Eisenpfanne nicht ersetzen.
Kochen und eine Mahlzeit zubereiten sind zwei verschiedene Dinge. Für mich ist vor allem das haptische Erlebnis, alles in der Hand gehabt, gefühlt und beurteilt zu haben, ein wichtiger Bestandteil des Kochens. Zwiebeln schneiden hat auch etwas Meditatives… Ich werde weiterhin kochen, die anderen können tun, was sie wollen.
Um kaum ein anderes Küchengeräte gibt es so einen Hype, wie um den Thermomix (liegt an der Vermarktung) und so gibt es fast schon eine eigene Sprache für Thermomix – Besitzer. Und genau dann wird es problematisch für uns nicht „Eingeweihte“ dieser Sprache zu folgen. Denn wir hacken nicht im Turbomodus Stufe 2 (ihr merkt ich hab echt keine Ahnung).
Wer seine Kunden regelmäßig melken will, der braucht einfach „innovative“ Produktupgrades und mit Software ist das nunmal sehr kostengünstig möglich. Ich bin mir sicher, Vorwerk hat sich das Modell lange genug bei Apple angeschaut, das iPhone ist/war toll, aber das neue Modell ist natürlich einen Tick besser und das Gleiche versucht Vorwerk jetzt mit seinem TM. Der „leicht“ überteuerte Preis ist ebenfalls Teil der „Apple-Strategie“…
Gute Argumente für den Thermomix
„Allerdings muss ich jeden Tag für eine 5 köpfige Familie kochen und habe leider keine Zeit, 2 Stunden in meine Sauce zu starren. Ich finde es toll, dass ich bügeln, waschen oder meinen Kindern bei den Hausaufgaben helfen kann, während mein Mittagessen sich von alleine kocht.“
„Oder die veilbeschäftigte Mutter, die um jede Zeitersparnis dankbar ist, da ist der Thermomix ideal. Ich habe auch einen Thermomix. Nicht weil es Trend ist, nicht, weil ich nicht kochen kann, oder es nicht gerne tue.“
Denkfehler. Du magst Kochen, andere nicht. Dementsprechend reduziert das Küchengerät nicht den Spaß am Kochen, sondern erhöht ihn (für diese Leute). Gleich tolles Ergebnis für weniger Aufwand/Stress/Arbeit=mehr Spaß.
Ich habe fünf Kinder, drei davon behindert. Nebenbei arbeite ich und so….. Ich verbinde mein traditionelles Kochen mit den Erleichterungen vom “ James“ schon seit vielen Jahren.Welche Marotte pflegt denn ihr so, die so lästern müssen?
Ich bin 47 Jahre alt, koche (laut Aussagen meiner Familie) seit 27 Jahren sehr gut, und ja, ich hab ihn auch – und ich steh dazu und ich freu mich darüber…jeden Sonntag, wenn ich frische Brötchen backe, jeden zweiten Tag, wenn ich Brot ohne künstliche Zusätze, Enzyme oder weiß der Geier backe….ach ja, und auch, wenn ich abends nach Hause komme, noch schnell ne Suppe „kochen lasse“, um in der Zwischenzeit nach meinem langen Arbeitstag ein entspannendes Bad zu geniessen…
„Übrigens hat der Deckel ein Loch, in das kann man kucken, wenn man was blubbern sehen will.“
Und dann gab es noch diese Gruppe
Oh du liebe Güte, hinter welchem Mond lebe ich (und scheinbar auch meine Freunde und Bekannte), dass ich heute zum ersten Mal von dem Ding lese?