Langsam wächst in mir die Erkenntnis, dass Weihnachten nicht meine Zeit ist. Ich glaube, nächstes Jahr lassen wir das mal ausfallen und fahren ganz weit weg. Eigentlich wollte ich ruhige Tage mit der Familie verbringen und nach Neujahr die übliche Verwandschafts-Besuchsrundfahrt starten. Blogggen hatte ich nicht so auf dem Plan…und jetzt doch, denn ich kann ein wenig Ablenkung grade gut gebrauchen.
Vor ca. 11 Jahren lag ich gleich am zweiten Feiertag im Krankenhaus, und kurz nach Weihnachten wurde mein Sohn per Notkaiserschnitt auf die Welt geholt. Das war gut so, sonst gäbe es uns beide nicht. Dann war doch recht lange Ruhe, bis letztes Jahr kurz nach Weihnachten ich mit einer fiesen Infektion brach lag. Und dieses Jahr ist mein Mann dran und darf die Zeit zwischen den Jahren im Krankenhaus verbringen. Das wird alles wieder, aber Feiertage, wie man sie sich vorstellt, sind es nicht. ich sag doch….nächstes Jahr besser ohne uns….
Dabei war ich dieses Jahr so schlau. Letztes Jahr war nämlich die Weihnachtsente etwas zu klein. Satt geworden sind wir schon so einigermaßen, aber die Reste, auf die ich spekuliert hatte, die fielen komplett aus. Deshalb habe ich dieses Mal ein besonders großes Federvieh erstanden. Und ratet mal, was ich jetzt habe – genau, mehr Reste als mir lieb sind.
Das chinesische Gericht ist ein Teil meiner Resteverwertung. Meine Ente war relativ neutral gewürzt, die Reste sind daher recht anpassungsfähig. Das Gericht ist ein Treffer: süß-scharf, mit knackigem Gemüse und gerösteter Ente.
Für 2-3 Personen:
- ein großzügiger Rest gebratene Ente (ca. 750 gr.)
- 250 gr. flache, breite Reisnudeln
- etwas Erdnussöl zum Braten
- 1 Karotte
- 150 gr. Edamame (Erbsen gehen auch)
- 1 dickes Stück Ingwer
- 1 kleine rote Chili
- 2 Frühlingszwiebeln
- 2 EL Koriandergrün, zerrupft
- 30 ml Hoi-Sin-Sauce
Ente auslösen, dann Haut und Fleisch kleinschneiden und in eine Schüssel geben. 250 gr. sollten dabei schon rauskommen.
Die Nudeln in einer zweiten Schüssel mit Wasser übergießen und nach Packungsanweisung einweichen und bissfest kochen. Dann abgießen, kalt abspülen damit sie nicht zusammenkleben und in einem Sieb gründlich abtropfen lassen.
Ingwer schälen und in dünne Scheiben schneiden. Karotten schälen und in Stifte schneiden. Chili fein hacken. Frühlingszwiebeln putzen und schräg in feine Ringe schneiden.
Etwas Öl in einem Wok erhitzen. Karotten darin bei starker Hitze kurz anbraten, dann Ingwer, Chili und Frühlingszwiebeln unter ständigem Rühren 30 sek. garen. Edamame, Entenfleisch und Hoi-Sin-Sauce zugeben und unter Rühren braten, bis alles heiß ist. Dann die Nudeln zugeben und 2-3 min unter vorsichtigem Rühren garen, bis sie durcherhitzt sind.
Zum Servieren mit Koriander bestreuen.