90 Millionen Tonnen Lebensmittel werden jedes Jahr in Europa weggeschmissen – und da sind die Lebensmittelabfälle der Landwirtschaft und Beifang der Fischerei noch nicht einmal mitgerechnet (mehr dazu). Ein Drittel des Essens weltweit fliegt in den Müll.
Und oft ahnt man es ja auch, wenn man in die hinteren Ecken des eigenen Kühlschranks schaut. Da stehen uralte saure Gurken, liegen drei schrumpelige Kartoffeln, eine keimende Zwiebel und ein Ei, dessen Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist – und allzu oft muss man die Reste dann wegwerfen, wenn sie zu lange gelegen haben. Aber was soll man auch damit machen?
Oft scheinen die Reste im Kühlschrank nicht so recht zusammenzupassen – und für ein Rezept aus dem Kochbuch reicht es gleich gar nicht.
Was tun mit dem Rest vom Schützenfest?
Kein Zweifel, angesichts weltweiter Ressourcenknappheit und Hungersnöten in den Dritte-Welt-Ländern sollten wir endlich lernen, ökonomischer mit unseren Lebensmitteln (und letztlich auch unserem Geld) umzugehen. Wir kaufen neue Lebensmittel, ohne die alten aufzubrauchen, weil wir gerade ein bestimmtes, neues Gericht kochen wollen, weil der Rest-Kartoffelbrei vom Vortag nicht mehr für alle reicht – oder wir einfach nicht wissen, was man mit drei Kartoffeln, sauren Gurken, einer Zwiebel und einem Ei anfangen soll.
Green App: Zu gut für die Tonne
In der App kann man bis zu drei Zutaten wählen und bekommt dann einfache und leckere Rezepte vorgeschlagen.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bietet eine Gratis-App namens “Zu gut für die Tonne” an. Sie enthält inzwischen über 250 Rezepte, wird regelmäßig aktualisiert und es gibt sie für iPhone und Android. In der App kann man bis zu drei Zutaten wählen und bekommt dann verschiedene Gerichte angezeigt. Gebe ich dort Eier und Kartoffeln ein, schlägt mir die App Gemüsepuffer (mit Zuchini, Karotten, Kartoffeln, einem Ei und etwas Mehl) vor oder Kartoffelauflauf, Kartoffelgnocci, Kartoffelklöße, Kraftomlette, Neige-Pfanne und ein Tortilla-Rezept von Tim Mälzer. Hab ich nur drei Kartoffeln, kann es ja sein, dass es bei Kartoffelpuffern für mich zum satt werden reicht. – Über die Rezepte hinaus, gibt die App noch Tipps zur Lagerung und Haltbarkeit verschiedener Lebensmittel und eine Art Merkliste, um möglichst wenig Essen wegschmeißen zu müssen.
Wenn ihr weitere Inspiration braucht, dann hilft euch vielleicht auch die Sammlung von “Resteessen”-Rezepten auf Chefkoch.
Auf zum kreativen Kochen!
Sollte die App kein passendes Gericht ausspucken, denkt euch doch einfach selbst eins aus! Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man sich nicht sklavisch an Rezepte halten muss, um ein gutes Essen zu kochen. Oft kann man sich auf sein Bauchgefühl verlassen, welche Zutaten zusammenpassen und welche nicht – und schon geht’s los.