Restaurant Fährhaus in Sylt – salzen einmal anders!

Von Reisememo @reisememo

Dass Sylt kulinarische Höhenflüge bietet, ist sattsam bekannt. Sogar in Restaurants ohne Stern und Haube schlemmten wir ausservorzüglich. Und doch wollten wir es uns nicht nehmen lassen, in einem der Gourmethäuser zu dinieren. Wir wählten das Fährhaus von Alexandro Pape mit seiner „gesalzenen" Küche...

In einem historischen Kapitänshaus im viktorianischen Stil befindet sich das Reich des mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichneten Gourmetkochs. Nachdem wir Alexandro Pape am Vortag rein zufällig in seiner eigenen Meersalzmanufaktur kennengelernt hatten, begeben wir uns mit grosser Vorfreude und auch etwas Neugier nach Munkmarsch ins Fährhaus, wo der Sternekoch seine Kochkünste zum Besten gibt.

Herr Pötter, der äusserst sympathische Kellner, nimmt uns in Empfang, als hätte er den ganzen Tag auf unseren Besuch gewartet. Im „nordisch-eleganten Ambiente" nehmen wir Platz und bewundern erst mal die ganze Einrichtung. Schlicht, dezent und doch klassich elegant deuten die Tischgedecke mit den Parfumflakons und rätselhaften Behältern und Gläsern auf ein Erlebnis der nicht alltäglichen Art.

Wir lassen uns zum Apéritif gleich mal erlesenen Prunier Kaviar servieren (nobel geht die Welt zugrunde!) und lassen uns von Herrn Pötter das Menu erklären, während wir mit abgespreiztem kleinem Finger und zugekniffenen Augen am Trinkessig nippen.

Zur Auswahl stehen heute zwei Menus mit regional unterschiedlichem Schwerpunkt: Das erste Menu nennt sich „ Fährhaus Menu 1999 - 2015" als Hommage an die 16-jährige Karriere des Sternekochs. Als zweite Option steht ein „ Sardisches Menu - meine Wurzeln " zur Auswahl, in dem Alexandro Pape (Sohn eines Sarden) in seinen Kreationen die norddeutsche Küche mit mediterranen Zutaten vermählt.

Selbstverständlich können wir aus den beiden Menus auch unsere eigene Komposition zusammenstellen. Sommelière Sindy Kretschmar erläutert uns die Weinbegleitung zu jedem Gang und schenkt die dazu passenden Weine aus. Eine sehr souveräne Weinberatung - Hut ab!

Bevor es jedoch mit unserem Gourmetmenu losgeht, heisst uns die Küche mit herzhaften Grüssen willkommen...

Und bevor wir jetzt darlegen, wie köstlich ein Gang nach dem anderen war, lassen wir an dieser Stelle besser die Bilder sprechen:

Na, hungrig geworden? Wir können den Besuch im Fährhaus nur wärmstens empfehlen! Unsere Tischnachbarn empfahlen uns auch das angeschlossene Hotel. Gemäss Website wäre das auch noch eine Option für uns gewesen...

Und sollte es beim nächsten Mal die Parfumflacons nicht mehr geben: Das war ein Versuch, das Olivenöl schön dosiert abzugeben. Von der Konsistenz her klappt es aber offensichtlich nicht so ganz, so dass die Übung wohl abgebrochen wird.

Dafür, dass Papes Gerichte immer akkurat gesalzen sind, sorgt übrigens nicht nur sein untrügliches Gespür, sondern auch seine eigene Salzmanufaktur...

Die Meersalzmanufaktur

Ende 2013 hat Alexandro Pape seinen Traum verwirklicht, eine eigene Meersalzmanufaktur zu eröffnen. Sieben Jahre lang hat der Visionär an diesem „Projekt" gearbeitet. Es war ein langer Weg, aber seine Ausdauer und Hartnäckigkeit haben sich ausbezahlt.

Die Sylter Salzmanufaktur gewinnt Salz aus Meerwasser und verarbeitet es zu hochwertigem Speisesalz. Das Nordseesalz hat eine besondere Konsistenz, eines seiner unverwechselbaren Qualitätsmerkmale. Und selbstverständlich kommt auf Alexandro Papes Gerichten ausschliesslich sein eigenes Salz!

Im schmucken Salzmanufaktur-Shop findet man das Sylter Meersalz in den Sorten fein und grob in hübschen Gläsern abgefüllt, die sich natürlich auch als Mitbringsel bestens eignen - ein „Fleur de Sylt" eben ;-)

Der Shop wird übrigens von Papes nicht minder sympathischen Frau Filiz geführt. Mit Begeisterung und Stolz erklärt sie uns die Entstehung des Sylter Meersalzes und schwärmt von den Kochkünsten des „Salzerzeugers". Erst als der Sternekoch per Zufall den Shop betritt, verrät sie uns, dass sie seine Frau ist ;-)

Wohl bekomm's!