Responsive Design – Fluch oder Segen?

Responsive Design – Fluch oder Segen?

Kein Begriff war in den letzten Jahren so präsent im Bereich der Web Entwicklung wie das „Responsive Webdesign”. Doch ist das Responsive Design wirklich der Heilige Gral des Internets, wie er oft dargestellt wird, oder nur ein unnötiger Mehraufwand?

Mobile Endgeräte werden immer beliebter – und besser!

Spätestens seit der Einführung des iPhones durch Apple im Jahr 2007 boomt der Markt für Smartphones weltweit. Durch ausgereifte Technik ersetzt das Smartphone mittlerweile für viele Anwender den Desktop-PC, was sich auch auf die Webseiten auswirkt.

Mehr als die Hälfte der Internet-User benutzt mittlerweile ein mobiles Endgerät. Vor allem in der Altersgruppe der 21- bis 26-jährigen steigen die Zahlen rasant an.

 

Lügen die Statistiken?

Sind also mehr als die Hälfte der Besucher meines Webauftritts mit einem mobilen Endgerät unterwegs? Nicht unbedingt. Bei unserer Auswertung mehrerer Webseiten konnten wir feststellen, dass der Anteil der Desktop-Besucher wesentlich höher ist als der von Nutzern mobiler Endgeräte. Bei Unternehmensseiten verschiedener Branchen ist ein Wert von 75% bis 85% Desktop-Nutzer zu beobachten. Selbst bei Endverbraucher-Seiten, wie etwa Vereinsseiten oder Produktseiten, liegt die Anzahl der Desktop-Besucher bei über 60%.

 

Trotz Minderheit ist Rücksichtnahme geboten

Auch wenn die 20% Endgerät-Nutzer nur einen kleinen Teil der Besucher einer Webseite ausmachen, sollte man diesen Nutzern eine einwandfreie Ansicht der Grafiken und Texte bieten. Eine Unternehmensseite mit 9.000 Besuchern im Monat kann es sich nicht erlauben, 1.500 Besucher mit einer benutzerunfreundlichen Website zu vergraulen.

 

Google gefällt das

Hinsichtlich Suchmaschinenoptimierung spricht sich Google klar für das Responsive Webdesign aus. Die Vorteile für den Suchmaschinenriesen liegen auf der Hand: Inhalte werden auf allen Geräten in gleicher Weise angezeigt und können unter ein und derselben Domain aufgerufen werden. Andere Lösungen, wie das Umleiten auf spezielle Smartphone-Seiten, kritisiert Google.

 

Ist alles Gold, was glänzt?

Neben den vielen Befürwortern des Responsive Design gibt es beinahe ebenso viele Gegner des Trends. Vor allem die Usability wird immer wieder in Frage gestellt. Beispiel: Ein Content, der auf dem Desktop in 3 Spalten angezeigt wird, ist auf dem Smartphone in einer Spalte zu sehen. So muss der Smartphone-User den kompletten Text herunter scrollen. Zudem wird bei vielen Webseiten zunehmend am Design und der Optik gespart, da im Hinterkopf der Gedanke „Wie kann ich das auf dem Smartphone darstellen?“ dominiert.

Durch doppelten HTML-Code kommen zusätzliche Ladezeiten zustande, obwohl man die Smartphone-Einstellungen auf dem Desktop nicht braucht – und umgekehrt.

 

Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte

Man kann nicht pauschal sagen, dass alle Internetseiten responsive sein müssen, jedoch ist die Technik des Responsive Designs grundsätzlich gut. Für jedes Projekt sollte man deshalb abwägen, ob sich die Einschnitte im Design, der doppelte Aufwand, die eventuell längeren Ladezeiten und Einschränkungen der Usability mit den Vorteilen, wie einer höheren Besucherzahl, decken.


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