Respektlose Amseln

Von Astrid Kirchmeier @AKirchmeier

Wie schön, wenn früh morgens und abends wieder der Gesang der Amseln zu hören ist. Der Winter, der in diesem Jahr eigentlich keiner war, ist so gut wie vorbei, die Vögel suchen sich einen Platz zum Nisten. Sie sind überall präsent. Im Garten, in Parkanlagen und natürlich auch auf Terrassen, so diese einigermaßen sicher sind. Meine Terrasse ist sicher und das nutzen die Vögel gerne. Die Kübel der winterharten Pflanzen, die mit neuer Erde aufgefüllt sind  sind ein beliebtes Ziel der Amseln. Fast könnte man meinen, sie warten genau den Zeitpunkt ab bis alle Pflanzkübel wieder an ihrem neuen Ort stehen. Alles ist schön gestaltet, ordentlich aufgeräumt und am nächsten Morgen – ich traue meinen Augen nicht: die Erde ist über die ganze Terrasse verteilt, tiefe Erdbewegungen  in den Pflanztöpfen – die Amseln haben wieder mal ganze Arbeit geleistet. Jedes Jahr das gleiche Spiel. Ich nehme es mit Humor, denn der tägliche, fröhliche Gesang macht alles wieder wett. Besen und Schaufel stehen schon parat, das wird sich noch einige male wiederholen.

Aus der Mythologie:
Die letzten drei Tage im Januar können in Norditalien manchmal noch sehr kalt sein und werden aus diesem Grund die "Amseltage" genannt.
Einer lokalen Legende zufolge waren Amseln einst weiß. Vor langer Zeit suchte eine Amsel Schutz vor der Kälte in einem Kamin, da wurden ihre weißen Federn schwarz vom Rauch, und seitdem sind alle Amseln schwarz.