RESIDENT EVIL: DAMNATION zeigt Zombies im politischen Machtkampf

Wenn sich jemand keine Inspiration durch die Capcom-Videospiel-Reihe Resident Evil holt, dann ist es Regisseur Paul W. S. Anderson mit seinem Realfilm-Franchise und Milla Jovovich in der Hauptrolle. Eigentlich sollte sich Capcom sogar ziemlich veräppelt vorkommen – mit einem Blick auf die Filme, die von Anderson kreiert worden sind. Ganz anders da die Animationsfilme aus dem Untoten-Universum, die sich wie Resident Evil: Damnation nicht nur innerhalb des Storytellings der Videospiele bewegen, sondern auch die Atmosphäre einfangen, die Resident Evil eigentlich ausmachen sollte.

So ist nach Resident Evil: Degeneration mit Damnation in 2012 der zweite Teil entstanden, der erneut von Regisseur Makoto Kamiya inszeniert wurde. Hier ist es inzwischen möglich geworden, eine Meister und Sklaven-Verbindung zwischen Menschen und untoten Kreaturen einzugehen, so dass Zombies, Licker-Monster oder die Tyrant-Mutationen von Menschen kontrolliert werden können.

Das erweist sich vor allem in einem kleinen, osteuropäischen Land als nützlich, wo der Einsatz solcher sogenannter Bio-organischer Waffen zur Kriegsführung verwendet wird. Hier treffen wir erneut auf Leon S. Kennedy, der für die US-Regierung im Einsatz gegen den Bio-Terrorismus steht. Er wird in das kleine Land eingeschleust, nur um kurze Zeit später wieder abgezogen zu werden – Kennedy weigert sich jedoch seine Ermittlungen einzustellen und macht auf eigene Faust und ohne Genehmigung weiter, um dem gefährlichen Zombie-Kontrollverfahren auf die Spur zu kommen.

RESIDENT EVIL: DAMNATION zeigt Zombies im politischen Machtkampf

Resident Evil: Damnation

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Leon S. Kennedy im geheimen Allein-Einsatz in RESIDENT EVIL: DAMNATION

Regisseur Kamiya – der nebenher auch am Videospiel Dino Crisis beteiligt war (unbedingt mal spielen!) – bleibt für Resident Evil: Damnation seiner Inszenierungsart treu. Er orientiert sich an einer Optik frisch aus einem Videospiel entsprungen. Seine vergangene Arbeit an Videogames zeigt sich hier als Vorteil, um eine Geschichte visuell so zu gestalten, als handele es sich um eine durchgehende Zwischensequenz mit gut geschriebener Story (von Shotaro Suga und Alexander Von David), womit weitaus eher an die Vorlage angeknüpft wird, als Hollywood es je geschafft hätte.

Manchmal wechselt der Film gar in die Ego-Perspektive und zollt damit seiner Vorlage noch mehr Respekt. Das ist so ein Stichwort, das man im Hinterkopf behalten sollte, wenn es um Videospiel-Verfilmungen geht, denn dieser Respekt wird in den seltensten Fällen erweist. Hier ist er aber deutlich zu spüren.

Aus dem Vorgängerfilm fehlt Claire Redfield. Sie wird aber durch Ada Wong ersetzt, die zur zwielichtigen Gegenspielerin von Leon S. Kennedy gemacht wird, die zugleich aber auch einige Sympathiepunkte sammeln darf und sich dadurch zur ambivalenten Figur macht, die beide Seiten – gut und böse – bedient.

Wong ist zudem eine der Figuren, die wunderschön animiert-choreografierte Kampfszenen durchleben darf, die zwar nie an den durchgestylten Effekt-Bombast der Realfilme heran reichen, dafür aber weitaus realistischer – obwohl animiert – wirken und selbst in abgehobenen Momenten irgendwie noch glaubhaft und machbar erscheinen – zumindest für diese Figuren.

Hinzu kommt erneut, dass Kamiya auf mehr blickt, als nur eine Zombie-Geschichte. Hier tut er es dem Großmeister George A. Romero gleich, der immer noch etwas mehr in seine Geschichten gepackt hat, als nur das blutige morden untoter Kreaturen. In Resident Evil: Damnation ist es einmal mehr (wie auch in Degeneration) der politische Gedanke mit der Existenz untoter Wesen umzugehen.

RESIDENT EVIL: DAMNATION zeigt Zombies im politischen Machtkampf

Resident Evil: Damnation

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Der Las Plagas-Virus greift um sich.

Dann wäre da noch der Las Plagas-Virus aus der Videospielreihe. Auf einmal rotten sich die Zombies in Gruppen zusammen, scheinen äußerst planvoll eine Strategie der Menschenjagd zu entwickeln – sie können also nicht nur kontrolliert werden, sondern beginnen auch sich selbst zu kontrollieren – und wollen den noch lebenden Menschen einen Parasiten einpflanzen, der sie zu ihresgleichen mutiert.

Resident Evil: Damnation ist sozusagen der Polit-Thriller Horror-Animationsfilm im Resident Evil-Universum, der spannend und mit teils unheimlichen Szenarien operiert und einige hübsch anzusehende Kampfeinlagen obendrauf packt, während wir uns in einer tiefgründigen Story verlieren.


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