Es sind bis Ende März zehn Profiboxveranstaltungen in Deutschland angekündigt. Von diesen zehn werden nur drei vom Bund Deutscher Berufsboxer sanktioniert. Schaut man sich die angekündigten Veranstaltungen aber einmal an, dann kann man den Eindruck gewinnen, dass nur die Klitschkos, Felix Sturm und Universum Box-Promotion überhaupt noch mit dem BDB zusammenarbeiten. Nahezu alle anderen Veranstalter ziehen ausländische Verbände oder die German Boxing Association vor. Seit Wilfried Sauerland 2004 aus dem BDB austrat und von da an mit österreichischer Lizenz veranstaltet, verliert der BDB immer mehr an Bedeutung. Einer der Hauptvorwürfe, die damals im Raum standen, lautete: Der BDB macht nur das, was Universum Box-Promotion will.
Rufen wir uns nur die Umstände der letzten Präsidentenwahl nochmals in Erinnerung! Dem designierten neuen Präsidenten, Jean-Marcel Nartz, wird kurz vor der Wahl die Unterstützung von Klaus-Peter Kohl entzogen, weil dieser sich vorher kritisch in einem Interview über den hamburger Veranstalter geäußert hatte. Dann präsentiert Kohl Thomas Pütz, den Inhaber einer Sicherheitsfirma, als seinen neuen Kandidaten. Dieser wird dann in einer ungültigen Wahl zum Präsidenten gewählt. Danach fungiert der nicht rechtmäßig gewählte Präsident Pütz als kommissarischer Präsident und wird dann in einer zweiten Wahl nun endgültig, mit der geballten Macht der an Universum übertragenen Stimmen, böse Zungen sprechen hier von gekauften Stimmen, inthronisiert. Allein die Umstände dieser Wahl lassen vermuten, dass sich an dem alten Vorwurf, der BDB sei von Universum dominiert, wohl immer noch etwas dran ist.
Wenn die Mehrheit der Veranstaltungen und Kämpfe in Deutschland unter der Aufsicht der GBA und ausländischer Verbände stattfindet, muss man sich schon fragen, ob der BDB überhaupt noch das hiesige Profiboxen repräsentiert.
© Uwe Betker