Der Skandal um Top-Berater Rob Porter, der beide seiner Ex-Frauen geschlagen haben soll, erschüttert das Weiße Haus: Jetzt soll Stabschef John Kelly wegen des Riesenskandals seinen Rücktritt angeboten haben, so die New York Times.
Kelly war ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, da offenbar Porters Vergangenheit an häuslicher Gewalt seit Monaten bekannt war und ihm deshalb der Zugang zu Geheimdokumenten verwehrt blieb: Unternommen aber wurde nichts - erst nach Medienberichten über das Ausmaß der Übergriffe wurde zuerst zögerlich, dann fast panisch der Abgang Porters angeordnet.
Die Affäre hat vor allem Kelly zu verantworten, der in Personalfragen die Zügel in der Hand hält. Jetzt gleicht der West Wing einem Tollhaus, die Messer werden gewetzt: Trump - der sich in einer gespenstischen ersten Reaktion für die "tolle Arbeit" von Porter bedankte (ohne die Frauen-Opfer zu erwähnen...) - soll sauer auf Kelly sein und sehe sich schon um einen neuen Stabschef um, so Reports.
Den Zorn des Präsidenten zog sich auch Kommunikationsdirektorin Hope Hicks zu: Die unterhält eine Liebesbeziehung mit dem Beschuldigten und half beim Erstellen eines ersten Statements, in dem Porter noch verteidigt worden war.
Neuer Abgang im Justizministerium
Die Straße runter erschüttert ein weiterer Knall-Effekt Washington - mit möglichen Auswirkungen auf die Kremlgate-Untersuchungen: Die Nr. 3 des Justizministeriums, Rachel L. Brand, wird ihren Posten räumen, berichtet die New York Times.
Der Abgang ist deshalb brisant, da die Juristin im Fall des Rauswurfs von Vize-Justizminister Rod Rosenstein durch Präsidenten Trump die Aufsicht über Sonderermittler Bob Mueller übernommen hätte.
Brand ist nach Rosenstein die nächste Person in der Kommandokette, die Mueller feuern könnte. Jetzt wirft sie überraschend das Handtuch.
Mit dem Personal-Beben kommt das durch ständige Attacken von Trump erschütterte "Justice Department" nicht zur Ruhe. Justizminister Jeff Sessions musste sich wegen eigener Russen-Kontakte schon letztes Frühjahr zurückziehen von allen Kremlgate-Untersuchungen.
Sessions und Rosenstein waren immer wieder - oft vulgär - von Trump attackiert worden, da sie ihn nicht in Schutz nehmen würden, wie er ihre Rolle völlig missversteht. Die "Times" deutete an, dass Brand das Feld räumen wollte, bevor sie selbst ins Visier des wütenden Präsidenten geraten wäre.