Replik auf Jens Lubbadeh / Spiegel online

Heute widmete sich der Gesundheits-Aufmacher von Spiegel online dem Thema Alu-Deos. Autor ist Jens Lubbadeh, im Hauptjob Redakteur bei "Technology Review" und wie er selbst schreibt "mit Leib und Seele Wissenschaftsjournalist".
Replik auf Jens Lubbadeh / Spiegel onlineLubbadeh unterzieht sich einem Deo-Test sprüht sich abwechselnd mit verschiedenen Deos ein und nötigt dann jeweils seine Freundin zum "Schnüffeltest", in welcher Achselhöhle er jetzt besser oder schlechter duftet. Das ganze wird abgerundet mit einem kurzen Interview mit einem Toxikologen des Bundesinstitut für Risikobewertung, dessen Neubewertung der Alu-Problematik derzeit in vielen Medienberichten Thema ist.
Der Spiegel-online Artikel ist reichlich banal und wäre keiner besonderen Erwähnung wert, wenn es Lubbadeh nicht für nötig befunden hätte, über unseren Film "Die Akte Aluminium" und über mich als Person zu urteilen. Er schreibt folgendes:
Der Film genügt nicht wissenschafts- und medizinjournalistischen Standards. Er arbeitet wenig mit harten Fakten, aber viel mit Emotionen. Da ist eine Krebspatientin, die einen Zusammenhang zwischen ihrer Krankheit und ihrem Deo-Gebrauch vermutet. Da ist eine Wissenschaftlerin, die Aluminium auf Zellen kippt und den Zusammenhang bewiesen haben will. Und in der Hauptrolle als Bösewicht: das Aluminium, das nicht nur Brustkrebs und Alzheimer verursachen soll, sondern auch die Umwelt verschmutzt und sogar Mitschuld an der Katastrophe vom 11. September trägt. Immerhin: Für die Finanzkrise und den Klimawandel ist es offenbar nicht verantwortlich.
Der erste Satz ist mit einem Link zu einem Artikel von Stephan Angene unterlegt, der als Gastbeitrag im Blog der "Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP)" veröffentlicht wurde. Der Artikel des EDV-Technikers "Angst essen Verstand auf - Die Akte Aluminium" diente dem Spiegel online Wissenschaftsjournalisten Lubbadeh anscheinend als wissenschaftliche Hintergrund-Recherche.
Ich habe Jens Lubbadeh - der mir vollständig unbekannt ist - folgendes Mail geschrieben:
Hallo Herr Lubbadeh,
ich habe den Film "Die Akte Aluminium" gestaltet und zumindest zwei Jahre Arbeit in diese Doku investiert. Sie schreiben, dass er medizin- und wissenschaftsjournalistischen Standards nicht genügt und verlinken als Beleg zu einem Artikel eines beleidigten EDV-Technikers, dessen Hauptargument es zu sein scheint, dass ich angeblich "Impfgegner" bin und einen "Eintrag" bei "psiram" habe, wo ich von irgendwelchen "Skeptikern" aus dem anonymen Off verleumdet werde.
Ich habe zum Thema Aluminium auch ein Buch geschrieben ("Dirty Little Secret - Die Akte Aluminium", Ennsthaler 2012) wo ich rund 140 Quellverweise zu wissenschaftlichen Studien anführe. Das ist nicht nichts und wäre eine Basis für eine kritische Diskussion gewesen.Ich nehme mal an, dass Sie das Buch nicht gelesen haben und auch nicht kennen. Müssen Sie auch nicht. Ein Artikel bei Spiegel Online ist wahrscheinlich nicht genügend honoriert, um dafür wochenlange Recherchen betreiben zu können. 
Was ich Ihnen aber mitgeben wollte: Seien Sie sich etwas mehr bewusst, wie rasch und hemmungslos Sie Kollegen und deren Arbeit verurteilen und in den Müll kippen! Die Aluminium-Problematik steht erst am Anfang der wissenschaftlichen Aufarbeitung und es könnte sein, dass hier ein für die Gesundheit der Menschen bedeutendes und relevantes Risiko verborgen liegt. Für mich - der ich mich im Gegensatz zu Ihnen sehr intensiv mit der Thematik befasst habe - deutet einiges darauf hin. 
Mein Film und mein Buch dienen einem hauptsächlichen Zweck: Darauf hin zu weisen, dass beim Einsatz von Aluminiumverbindungen in den sensibelsten Lebensbereichen ein öffentliches Interesse an unabhängiger wissenschaftlicher Forschung besteht und man es nicht einfach der Kosmetik-, Lebensmittel- und Pharma-Industrie überlassen kann, welche und wie viel Alu-Verbindungen sie weitgehend ohne Sicherheits-Belege in ihre Produkte rein stecken.
Artikel wie Ihrer tragen dazu bei, dass diese Arbeit noch ein paar Jahre länger unerledigt liegen bleibt.

Freundliche GrüßeBert Ehgartner

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