Reparieren: Die eingebaute Sollbruchstelle überlisten

Von Verrueckteshuhn @TADRA_C

Posted by Marlene on Dezember 8, 2015 · Hinterlasse einen Kommentar 



Ich hätte ihn selbst nicht gekauft, aber es gibt ihn im Kinderzimmer: Den Plastikkipper. Er war mal zusammen mit Plastiksandkastenspielzeug als Geschenk bei uns eingetrudelt und jemand hat ihn lieb gewonnen und spielt oft und nicht immer feinfühlig damit. Ich finde ja grundsätzlich, dass Spielzeug die Behandlung durch Kleinkinder lange Zeit aushalten sollte.

Meine Oma hat sorgsam noch Spielsachen ihrer Kinder aufbewahrt, die wenn sie einen neuen Anstrich oder etwas Leim abbekommen, noch wunderbar funktionieren, sogar die Kippfunktion eines Holzlasters aus den 1950ern. Nicht so modernes Spielzeug, das offenbar möglichst schnell kaputt gehen und ersetzt werden soll. Irgendeine oft belastete Stelle ist garantiert mit einem zu unstabilen Teil ausgestattet, das dann zum Frust der Kinder (und Eltern) schnell den Geist aufgibt.

Die Lösung: Ein schon benutztes Geschenkband aus Plastik, das beim letzten Geburtstag bei uns eingeflattert ist.

Bei unserem doofen Plastikkipper war das nun die Stelle, an der die Laderampe mit dem Rest des Autos (sorry, ich bin kein Mechaniker!) verbunden ist. Da ist die Plastik schnell gebrochen. Die Wirtschaft hat nun so kalkuliert, dass ich meinem traurigen Kind sage “Schade, komm, wir kaufen dir ein neues Auto!”. Aber nicht mit mir!

Kipper – nun mit Schleifchen – wieder bereit zum Spieleinsatz.


Das Problem heißt “geplante Obsoleszenz” und wir lassen es uns gefallen

Das Phänomen, das ein Produkt nach einer gewissen Zeit kaputt geht, nennt man auch “geplante Obsoleszenz”. Arte hat dazu 2012 eine empörende Reportage produziert, die man auf YouTube ansehen kann – (immer noch empfehlenswert!):

Weil reparieren nachhaltig ist, gebe ich diesen kurzen Beitrag zu Marias monatlicher Linkparade “Fix it” (schaut mal vorbei, da gibt es viel Inspiration auf dem Gebiet!) und außerdem wieder zu unserer Linksammlung “einfach. nachhaltig. besser. leben.”, die noch bis morgen hier im Blog stattfindet, und danach weiter in den Blog Zwischengeflecht wandert.