Reparationszahlungen

Von Bentschneider

Das Krieg nichts bringen außer Leid und Kummer ist jedem klar, aber wie lange dies sich hinziehen kann….

Meine Großeltern waren noch nicht geboren, da war der 1. Weltkrieg bereits zu Ende. Meine Großeltern waren bereits verstorben, und ich bereist Mutter, da zahlte Deutschland immer noch Reparationszahlungen.

Über das Thema 1. Weltkrieg sowie den folgenden Friedensvertrag von Versailles und die von Deutschland zu leistenden Reparationszahlungen sind ja diverse Bücher geschrieben worden, denn es ist ein umfassendes Thema, daher kann ich dies hier nur kurz anreißen.

Also bis Mai 1919 wurde im Kriegsschuldartikel des Versailler Vertrages festgelegt, dass Deutschland schuld am Krieg hat und demnach Zahlungen leisten muss. Allerdings ließ der Vertrag die Höhe der Zahlungen offen, erwähnt wurde nur das Deutschland bis April 1921 bereits 20 Milliarden Reichsmark zahlen müsse.

Wenn man die sogenannte Kaufkraftumrechung anwendet, entspricht 1 Reichsmark so um 4 Euro, dass macht dann mal schlappe 80 Milliarden Euro, die Deutschland zwischen Mai 1919 und April 1921 zahlen sollte, wahlweise auch in Gold (wären dann so 7.000 Tonnen gewesen).

Im April 1920 stellte der Oberste Alliierte Rat fest, dass Deutschland mit den Kohlelieferungen und mit den Zahlungen in Rückstand war. Im Juni 1920 forderten die Alliierten auf der Konferenz von Boulogne 269 Milliarden Goldmark in 42 Jahresraten.

David Lloyd George übergab am 5. Mai 1921 dem deutschen Botschafter in London die neuen Forderungen der Alliierten von 132 Mrd. Goldmark in 66 Jahresraten. Die Raten dazu betrugen 2 Mrd. Goldmark. Deutschland musste außerdem 26 % des Wertes seiner Ausfuhr an die Alliierten abgeben.

1924 entstand der Dawes-Plan. Dieser sah unter anderem vor, dass die Höhe der Forderungen anfangs auf 1 Mrd. pro Jahr, später 2,5 Mrd. pro Jahr gesenkt werden sollen, aber ein Ende der Zahlungen wurde nicht festgesetzt.

Deutschland musste Kredite aufnehmen um die Forderungen zu erfüllen und es gab hier und da Diskussionen wie das Ganze denn nun zu bewerkstelligen sei.

Der 1926 in Kraft getretene Young-Plan sah nun vor, dass Deutschland bis 1988 insgesamt 112 Mrd. Goldmark bis 1988 zahlen müsse.

Naja, lange Geschichte von 1926 bis heute, aber die Zinsen aus den aufgenommenen Krediten wurden immer weiter gezahlt. Die letzte Zahlung fand am 3. Oktober 2010 statt, hierbei ging es um Tilgungen der sogenannten Dawes- und Young Anleihen, die Deutschland aufnahm um die Reparationszahlungen leisten zu können.

Ihre Andrea Bentschneider