Rentierfleisch von jot we de, also von janz weit draussen wie der Berliner sagt, ist nicht so unsere Sache. Vorhin rief jemand an und wollte uns einen neuen Lieferanten von Rentierfleisch schmackhaft machen, der seinen Sitz außerhalb der EU hat. Nun haben wir prinzipiell nichts gegen Lieferanten außerhalb der EU. Schließlich bieten wir auch Island Pullover, Island Messer und Samoware aus Russland an.
Nur muss doch noch wenigstens die Frage gestattet sein, ob besagter Lieferant bzw. deutscher Händler in der Lage ist, alle notwendigen Zertifikate für die Einfuhr von Lebensmitteln in die EU vorzulegen. Wer hier schon ins Schwimmen gerät, versteht sein Geschäft nicht und leistet den Rentierzüchtern außerhalb der EU leider einen absoluten Bärendienst.
Diese werden bestimmt genauso akurat ihren Job erledigen, wie die Rentierzüchter von denen wir Rentierfleisch aus Schwedisch und Finnisch Lappland beziehen. Sie haben deshalb genauso Anspruch auf die Honorierung ihrer Arbeit in Form einer qualitätsgerechten und rechtskonformen Wareneinfuhr in die EU. Schade, dass durch fachlich inkompetentes Agieren auf deutscher Seite dann wahrscheinlich eine gute Idee den Bach runter geht.
Nur selbstbewusst, dem anderen permanent in das Wort fallend am Telefon auftrumpfend ist nun nicht gerade der Renner eines auf Augenhöhe geführten Verkaufsgespräches. Wenn man da schon am anderen Ende der Leitung regelrecht die Dollarzeichen in den Augen wachsen hört, dann ist es vielleicht besser, selbst einmal darüber nachzudenken, ob man nicht seine etwas verkümmerten Russischkenntnisse wieder auskramt.
Soweit ist es ja nun von Pajala, Karesuando oder Rovaniemi nach in das russische Murmansk nun auch wieder nicht. Und wenn wir dann vielleicht im nächsten Jahr einmal wieder schon vor Ort sind, dann ist es nur noch eine Tagestour nach Russisch Lappland. Ob man von den Messermachern der Karesaundo Kniven AB nach Narvik oder Murmansk fährt bleibt sich nämlich zeitlich gesehen absolut gleich. In Narvik waren wir dieses Jahr schon *grins